Was bedeutet dieser Zitat von Jesus: Auge um Auge, Zahn um Zahn?

17 Antworten

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Hallo Ishak68,

dieses Zitat ist aus: 3. Mose 24:19,20 Neue evangelistische Übersetzung.

19 Wenn jemand seinem Nächsten einen Schaden zufügt, soll man ihm antun, was er getan hat. (2. Mose 21.23-25) 20 Knochenbruch für Knochenbruch, Auge für Auge, Zahn für Zahn. Der Schaden, den er einem Menschen zufügt, soll ihm zugefügt werden.

Im mosaischen Gesetz war es wichtig, den Einzelnen zu schützen, daher auch solche Vorschriften. Sie sollten sich gegenseitig schützen.

Jesus hatte es in seiner Bergpredigt in Matthäus, Kapitel 5, erwähnt:

38 Ihr wisst, dass es heißt: 'Auge um Auge, Zahn um Zahn.' 39 Ich aber sage euch: Verzichtet auf Gegenwehr, wenn euch jemand Böses antut! Mehr noch: Wenn dich jemand auf die rechte Wange schlägt, dann halte ihm auch die linke hin. (Klagelieder 3.27-32) Neue Evangelistische Übersetzung.

Ein Christ sollte nicht mit gleicher Münze zurück zahlen. Ein Schlag auf die Wange soll nicht verletzen, sondern provozieren. Ein Christ sollte sich auf keinen Streit einlassen.

*** it-2 S. 1279 Wange *(Quelle: Insight Of The Scriptures) . Seine Worte zeigten vielmehr, daß es für einen Christen falsch ist,** wenn ihn jemand zum Streit oder zu einer Auseinandersetzung herausfordert,** sich zu revanchieren**, indem er ihn z. B. mit der flachen Hand schlägt oder mit beleidigenden Äußerungen kränkt. Das ist in Übereinstimmung mit den Worten der Apostel, die diesen Grundsatz erhärten (Rö 12:17-21; 1Pe 3:9).

Ist das jetzt eine Aufforderung für Andersgläubige, Christen zu prügeln? NEIN. Wehren kann man sich auf jeden Fall.

Gruß Alfred


M2GF95 
Beitragsersteller
 09.01.2012, 18:15

Also heisst es, man soll sich nicht rächen, das kommt dann in Verbindung mit "du sollst deinen nächsten lieben"? Tut mir Leid, es ist eine gute Erkärung, wie du das meinst, aber ich verstehe das nicht so ganz.

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GottLiebtSie  09.01.2012, 21:21
@M2GF95

Nun, wir Christen sollen nichts mit "gleicher Münze zurückzahlen". Ich verstehe das so. Wenn jemand mich betrügt, dann betrüge ich ihn nicht zurück, denn dann ache ich mich selbst schuldig. Nein, ich reagiere anders - und möglicherweise überraschend anders, indem ich dem anderen z.B. ein Geschenk mache.

Ich hatte schon manches Mal z.B. die Situation, daß mich ein Fahrgast (ich fahre Taxi) scvhon zu Anfang der Fahrt nur anmault. Zwischendrin hatte ich dann überlegt, ob ich den Fahrgast an der nächsten Ecke absetzen soll - das kann ichm achen, wenn ich die ordnungsgemäße Durchführung der Fahrt als gefährdet ansehe. Nein, habe ich mir dann überlegt - ich schaffe eine Stiuation, mit der der andere mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht rechnen würde: Ich schenke demjenigen den Fahrpreis!

Damit hätte ich (es kam dann doch nicht dazu) durch mein Handeln eine Situation erzeugt, die den anderen möglicherweise zum Nachdenken gebracht hätte.

Jedenfalls bin ich Dir sehr dankbar für Deine Frage, denn sie bringt mich dazu, darüber nachzudenken, wie jesus mit einer guten Freundin vonmir umgehen würde. meine bisherigen Verhaltensweisen haben nicht wirklich gefruchtet.

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asteppert  22.11.2012, 06:16
@M2GF95

Hallo Ishak68,

vielen Dank für die Bewertung, und es stimmt: du sollst dich nicht rächen, denn es heißt: Mein ist die Rache, spricht Jehova. Aber wehren kann man sich, wenn man angegriffen wird.

Liebe Grüße Alfred

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tinimini  18.05.2013, 22:59
@asteppert

Das oft zitierte Auge um Auge, Zahn um Zahn heißt im Orginaltext nicht Nimm Auge um Auge, sondern Gib Auge um Auge. Es war also ein Richtmaß für den Schädiger, nicht für den Geschädigten.

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Dieser Zitat bedeutet, wenn dich einer schlägt oder schädigt, darfst du zurückschlagen.

Aber nur einmal zurück und darfst wirklich erst schlagen wenn du geschlagen worden bist.

Davon abgesehen kam dieser berühmter Satz nicht von Jesus, sondern aus dem alten Testament.

Jesus hat das Gegenteil davon gesagt: Wenn dich einer zum Beispiel auf die Wange schlägt, dann zeig ihm noch die andere Wange.

Also das heißt das Gewalt keine Lösung ist und so kein Frieden herrschen kann, wenn man den Satzt aus dem alten Testament nimmt.

Hallo Ishak68!

 Dieses Zitat stammt nicht von Jesus; sondern steht im AT. Es drückt die immerwährende Eigenschaft der Gerechtigkeit Gottes aus. Da kein unvollkommener (von der Erbsünde belasteter) Mensch vor der Gerechtigkeit Gottes bestehen kann, sprang Jesus – als vollkommener Mensch – in die Bresche und erbrachte das erforderliche Lösegeld:

Übersetzungsgrundlage der Bibeltexte: Neue-Welt-Übersetzung die Lösegeldvorkehrung

Zufolge der Übertretung des von Gott erlassenen Gebotes, dass sie von einem bestimmten Baum nicht essen dürften, trat das ein, was Gott angekündigt hat, nämlich:

1.Mose 2/17 (NW))……… Was aber den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse betrifft, davon sollst du nicht essen, denn an dem Tag, an dem du davon ißt, wirst du ganz bestimmt sterben. Gott hat einen anderen Zeitbegriff als der Mensch; so heißt es beispielsweise: 2.Petr.3/8 (NW)…………. Indes möge diese e i n e Tatsache eurer Kenntnis nicht entgehen, Geliebte, daß e i n Tag bei Jehova wie tausend Jahre ist und tausend Jahre wie e i n Tag. Innerhalb des folgenden Jahrtausends starb Adam (und natürlich auch Eva); er wurde 930 Jahre alt (1.Mose 5/5). Niemand anderer überschritt die Tausend-Jahr-Marke, auch nicht Methusalem (987 Jahre).

Röm.5/12 (NW)……….. Darum, so wie durch e i n e n Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod und sich so der Tod zu allen Menschen verbreitet hat, weil sie alle gesündigt hatten Zufolge der Erbgesetze haben alle Menschen von Adam ein defektes Gen mitbekommen, nämlich die Unvollkommenheit und somit die Neigung zur Sünde; daher der Begriff Erbsünde.

Jehova ist der Quell des Lebens (Ps.36/9). Nachdem das erste Menschenpaar die Verbindung zum Lebengeber unterbrochen hat, begann der Sterbeprozeß. Wenn man den Stecker zur Verbindungsschnur eines Ventilators aus der Steckdose herauszieht, läuft der Ventilator noch eine zeitlang weiter, aber schließlich bleibt er stehen. So auch in diesem Fall: Adam lebte noch fast 1000 Jahre , aber dann starb er.

War jetzt Jehovas Vorsatz vereitelt, mit den Nachkommen Adams die Erde zu einem Paradies zu gestalten und mit vollkommenen Menschen zu füllen (1.Mose 1/28)? Jehova wäre nicht der allmächtige Gott, wenn dies so wäre. 
Jehova ist ein Gott der Liebe (1.Joh.4/8) und der Gerechtigkeit (5.Mose 32/4)! Und seine Grundsätze sind unveränderlich:

Mal.3/6 (NW).......... „Denn ich bin Jehova; ich habe mich nicht geändert. Und ihr seid Söhne Jakobs; ihr seid nicht zu eurem Ende gekommen.. Die göttliche Gerechtigkeit lautet: Gleiches für Gleiches (3.Mose 24/20,21); Was ging verloren? Die menschliche Vollkommenheit des ersten Menschenpaares; was war also nach der göttlichen Gerechtigkeit erforderlich? Das Opfer eines vollkommenen menschlichen Lebens. Kein Nachkomme Adams besaß aber ein solches Ps.49/7,8 (NW)...... Nicht einer von ihnen kann irgendwie selbst einen Bruder erlösen Noch Gott ein Lösegeld für ihn geben 8 (und der Erlösungspreis ihrer Seele ist so kostbar, daß er aufgehört hat auf unabsehbare Zeit), Dennoch musste es ein Nachkomme Adams sein, sonst wäre die Gleichartigkeit nicht gegeben; andererseits haben alle vernunftbegabten Geschöpfe einen freien Willen; der Betreffende müsste sich also bereit erklären, dieses Opfer auf sich zu nehmen. Wie löste Jehova dieses Problem? Mit seiner überragenden Weisheit: Ohne seinen Grundsatz der Gerechtigkeit zu umgehen, und ohne die Willensfreiheit zu verletzen, hat er in seiner Liebe eine Lösung gefunden, um die unverschuldeterweise in Sünde geratenen Nachkommen Adams wieder zur Vollkommenheit zurückzuführen:

Das Lösegeld.

Die erste Schöpfung, die Jehova ohne Mitwirkung eines anderen, hervorbrachte, war ein Geistgeschöpf (Engel), der im Himmel den Namen „Michael“ (Bedeutung: wer ist wie Gott?) trägt. Er kennt Jehova unter allen Engeln am längsten und ist daher mit den 

Eigenschaften Gottes am besten vertraut, und für Jehova daher am vertrauenswürdigsten. Wenn dieser bereit wäre, Mensch zu werden, um das erforderliche Opfer zu vollbringen, wäre die perfekte Lösung gegeben; und er war dazu bereit, denn er liebte nicht nur seinen Vater (Jehova) über alles, sondern auch die Menschen, bei deren Erschaffung er als Werkmeister mitwirkte. Im Buch der Sprüche wird er als die „personifizierte Weisheit“ dargestellt (8/12): Spr.8/22-31 (NW)....... Jehova selbst brachte mich als den Anfang seines Weges hervor, als das früheste seiner Werke vor alters. 23 Von unabsehbarer Zeit her war ich eingesetzt, von Anbeginn, von den Vorzeiten der Erde. 24 Als es keine Wassertiefen gab, wurde ich wie mit Wehen hervorgebracht, als es keine Quellen gab, wasserschwer. 25 Ehe die Berge selbst eingesenkt worden waren, vor den Hügeln wurde ich wie mit Wehen hervorgebracht, 26 als er die Erde und die offenen Räume und den ersten Teil der Staubmassen des ertragfähigen Landes noch nicht gemacht hatte. 27 Als er die Himmel bereitete, war ich da; als er einen Kreis über der Fläche der Wassertiefe festsetzte, 28 als er die Wo

Das Gesetz des Mose legte dieses Prinzip fest, um die Vergeltung auf das zu beschränken, was gerecht war. Dadurch sollte sichergestellt werden, dass die Vergeltung dem Vergehen entsprach. Das Gesetz wollte nicht persönliche Racheakte sanktionieren.

Die Erklärung von Jesus dazu: "Ihr habt gehört, daß gesagt ist: »Auge um Auge und Zahn um Zahn!« Ihr habt gehört, daß gesagt ist: »Auge um Auge und Zahn um Zahn!« Ich aber sage euch: Ihr sollt dem Bösen nicht widerstehen; sondern wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, so biete ihm auch die andere dar." (Matthäus 5,38-39)

Zu der Bibelstelle mit dem "Hinhalten der anderen Backe" ist zu sagen, dass es dabei nicht um Selbstverteidigung oder körperliche Angriffe, sondern um Rache und Beleidungen geht.

Im griechischen Urtext steht das Wort "rhapizo", das einen Schlag mit dem Handrücken ins Gesicht bedeutet. Dies war eine Geste, die z.B. ein Herr gegenüber seinem Knecht tun durfte. Bei Gleichgestellten galt sie als schwere Beleidigung, die nach rabbinischem Recht doppelt bestraft wurde. Deshalb soll man sich durchaus beleidigen lassen, ohne sich zu wehren. Und man soll sich nicht rächen, was wohl die Kernaussage dieser Bibelstelle ist.

Deshalb ist der Vorschlag, auf Beleidigungen nicht zu reagieren und auf Rache zu verzichten, die beste Taktik, um Streit zu deeskalieren und schlimmere Auseinandersetzungen, die über verbale Angriffe hinausgehen, zu vermeiden.

In taktischen Selbstverteidigungsseminaren, in denen es um Notwehr und Nothilfe geht, wird diese Strategie durchaus als wichtige Möglichkeit der Deeskalation und Prävention gelehrt

An diesem Beispiel sieht man wieder, wie lebensnah und -praktisch Jesus die Menschen belehrte.

Jesus zitiert das alte Recht: Gleiches wird mit Gleichem vergolten.

Und dann kommt das, was Jesus sagt: macht das besser nicht so, das ist eigentlich Quatsch,


tinimini  18.05.2013, 22:57

Das oft zitierte Auge um Auge, Zahn um Zahn heißt im Orginaltext nicht Nimm Auge um Auge, sondern Gib Auge um Auge. Es war also ein Richtmaß für den Schädiger, nicht für den Geschädigten.

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