Bibelstelle gesucht! Jesus Christus: Sich selbst lieben
Hallo ihr Lieben,
ich suche eine bibelstelle.Dabei geht es nicht um Nächstenliebe, sondern um Selbstliebe und die Liebe zu Gott.
Es gibt ein Zitat von Jesus, in dem er Sinngemäß sagt, dass die Liebe zu sich sehr wichtig ist, so wichtig wie die Liebe zu Gott. Vielleicht auch so gemeint, wer Gott liebt soll (erst) auch sich lieben. So habe ich die Stelle damals verstanden. Wer kennt diese Stelle?
18 Antworten
Hallo greenz
„Wer Gott liebt soll (erst) auch sich lieben“ - einen solchen Bibeltext gibt es nicht - denn er würde dem Geist des Christentums widersprechen.
Überlege bitte: Wer erst sich selbst liebt um dann Gott zu lieben ist ein Egoist oder Ich-Süchtiger - die Welt ist übervoll von solchen Menschen und nicht zuletzt dadurch entstehen immer neue Probleme.
Wie kdd1945 schon deutlich macht, hat Jesus Christus die Prioritäten in Matthäus 22:37-40 anders geordnet. (Daher möchte ich auch nur noch auf einige ergänzende Feinheiten hinweisen.)
V O R allen anderen Gesetzen, so argumentierte Jesus gegenüber einem Gesetzeskundigen, gilt es das größte und erste Gebot zu beachten - und das lautet:
„Du sollst Jehova, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Sinn.“
Jesus zitierte diesen Text aus dem damals schon weit über tausend Jahre alten mosaischen Gesetz - und zwar aus 5. Mose 6:5.
Erst danach - so erklärt Jesus weiter - folgt „das zweite, ihm gleiche: “: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“
Unwillkürlich entsteht jetzt die Frage, wie kann „das Zweite“, obwohl es in der Rangfolge nach „dem Ersten“ kommt, dennoch „das ihm gleiche“ sein?
Das erklärt die Bibel an einer anderen Stelle - und zwar in 1. Johannes 4:20, 21 - mit folgender Logik:
„. . .Wenn jemand erklärt: „Ich liebe Gott“ und doch seinen Bruder hasst, ist er ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er gesehen hat, kann Gott nicht lieben, den er nicht gesehen hat. Und wir haben dieses Gebot von ihm, dass der, der Gott liebt, auch seinen Bruder liebe.“
Möglicherweise ist der letzte Satz aus diesem Zitat der Text, von dem Du sagst: „So habe ich die Stelle damals verstanden.“
Wenn Du diese Fassung allerdings jetzt und hier im Zusammenhang liest, wirst Du mir sicher zustimmen, dass es in dieser Aussage
erstens nicht um Selbstliebe, sondern um Nächstenliebe geht - und
dass zweitens durch diese Formulierung die Vorrangstellung des „ersten und größten Gesetztes“ nicht beeinflusst wird, sondern sie zeigt uns „nur“ auf, dass beides untrennbar miteinander verwoben ist.
Das heißt also im Klartext: Ein inniges und ungetrübtes Verhältnis zu unserem Schöpfer ist nur dann erreichbar, wenn wir uns mit der gleichen Ernsthaftigkeit um ein gutes Verhältnis zu unserem Nächten bemühen. *)
Diese Tatsache sagt - wie ich meine - sehr viel über die beispielhafte Liebe unseres Schöpfers zu seinen Geschöpfen aus.
Er macht sein Wohlwollen uns gegenüber davon abhängig, dass wir uns untereinander als Friedensstifter durchs Leben bewegen. (Jakobus 3:18 Neues Leben. Die Bibel)
Wenn wir uns nun fragen, wer davon wohl den größten Nutzen hat, dann liegt die Antwort auf der Hand.
Dieses wirklich ernsthafte Bemühen um Frieden klingt auch in der Bergpredigt an.
Jesus sagt dort:
„Fahrt fort, eure Feinde zu lieben und für die zu beten, die euch verfolgen, damit ihr euch als Söhne eures Vaters erweist, der in den Himmeln ist, da er seine Sonne über Böse und Gute aufgehen und es über Gerechte und Ungerechte regnen läßt. Denn wenn ihr die liebt, die euch lieben, welchen Lohn habt ihr? Tun nicht auch die Steuereinnehmer dasselbe? Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr da Besonderes? Handeln nicht auch die Leute von den Nationen ebenso? Ihr sollt demnach vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist.“ (Matthäus 5:44-48)
Bei alledem spielt die von Dir gesuchte Selbstliebe selbstverständlich auch eine Rolle. Sie ist nach Jesu Worten tatsächlich ebenso wichtig wie die Nächstenliebe - und er sagte deshalb, (wie oben schon zitiert) Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“
Ein einfaches Beispiel macht klar, warum das notwendig ist:
Einem Ertrinkenden ist nur dann gedient, wenn der Retter sich ausreichend Sorge um seine eigene Sicherheit macht. Sonst gehen beide unter.
Vielleicht helfen Dir diese Überlegungen etwas weiter.
*) Und zur Ergänzung noch ein paar Denkanstöße zu der Frage:
Wer ist in Wirklichkeit mein Nächster? - ein Gleichnis Jesu beantwortet das:
http://www.gutefrage.net/frage/der-barmherzige-samariter-umschreiben-hilfe#answer21040449
Meinst Du vielleicht diesen Text?
"28 So sollen auch die Männer ihre Frauen lieben wie ihren eigenen Leib. Wer seine Frau liebt, der liebt sich selbst. 29 Denn niemand hat je sein eigenes Fleisch gehasst; sondern er nährt und pflegt es wie auch Christus die Gemeinde. (Eph. 5:28, 29)"
Ich habe jedenfalls nirgendwo was gefunden, wo Selbstliebe mit Liebe zu Gott verglichen wird... :(
LG Selgora
Hier nochmal Selgoras Beitrag der gelöscht wurde warum ??
28 So sollen auch die Männer ihre Frauen lieben wie ihren eigenen Leib. Wer seine Frau liebt, der liebt sich selbst. 29 Denn niemand hat je sein eigenes Fleisch gehasst; sondern er nährt und pflegt es wie auch Christus die Gemeinde. (Eph. 5:28, 29)"
Ich habe jedenfalls nirgendwo was gefunden, wo Selbstliebe mit Liebe zu Gott verglichen wird... :(
LG Selgora
Jesus hat, wie Du selbst richtig schreibst, viel über Nächstenliebe gelehrt und dabei auch selbst das beste Beispiel gegeben. Was sagt nun Jesu Wort über die Nächstenliebe aus? Gemäß Matthäus 22:34-39 geschah Folgendes:
34Als die Pharisäer hörten, daß er die Sadduzạ̈er zum Schweigen gebracht hatte, taten sie sich zu einer Gruppe zusammen.35Und einer von ihnen, ein Gesetzeskundiger, stellte ihn auf die Probe mit der Frage:36„Lehrer, welches ist das größte Gebot im GESETZ?“37Er sprach zu ihm: „ ,Du sollst Jehova, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Sinn.‘38Dies ist das größte und erste Gebot.39Das zweite, ihm gleiche, ist dieses: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
Ist es nicht logisch, dass bei dieser Aufforderung - hier von mir mal etwas anders dargestellt - "liebe (deinen Nächsten wie) dich selbst", praktisch gleichzeitig ein gesundes Maß an Wertschätzung des eigenen Lebens, der eigenen Person gefordert wird?
Der Apoostel Paulus wendet dieses Gebot so an, wenn er Ehemännern ins Stammbuch schreibt, laut Epheser 5:28,29:
28Ebenso sind die Männer verpflichtet, ihre Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber. Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst,29denn kein Mensch hat je sein eigenes Fleisch gehaßt, sondern er nährt und pflegt es wie auch der Christus die Versammlung.
Vieleicht ist Dir eine ähnliche Erörterung über "Nächstenliebe" in Erinnerung. Dass Jesus einmal direkt etwas gesagt hätte, wie von Dir in Deiner Frage beschrieben, ist in der Bibel nicht überliefert.
Einen Text, der so einen ähnlichen Klang hat, will ich Dir aber noch nennen, und zwar 1. Johannes 4:20:
20Wenn jemand erklärt: „Ich liebe Gott“ und doch seinen Bruder haßt, ist er ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er gesehen hat, kann Gott nicht lieben, den er nicht gesehen hat.21Und wir haben dieses Gebot von ihm, daß der, der Gott liebt, auch seinen Bruder liebe.
Eventuel könnte diese Stelle gemeint sein:
Joh. 7,18 Wer von sich selbst redet,der sucht seine eigene Ehre; wer aber sucht die Ehre des, der ihn gesandt hat,der ist wahrhaftig, und ist keine Ungerechtigkeit an ihm.