Liebt eure Feinde?

17 Antworten

Dazu braucht man nichts zu sagen. Diese Aussage sagt alles.

Beachte die Begebenheit, als Jesus verraten wurde und Petrus sein Schwert zog. Was sagte Jesus?? Und genau so sollte jeder Christ handeln.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Weiterbildung durch fortlaufendes Bibelstudium

Es ist jedenfalls psychologisch notwendig, das, was einem schaden kann oder geschadet hat und wieder schaden kann, nicht zu lieben.

Das können dann z.B. nur die schlechten Taten sein.

Aber vielleicht gibt es ja auch Menschen, die von Grund auf unveränderlich nur Schädliches begehen würden.

Woher ich das weiß:Hobby – Atheismus, Agnostizismus, Theismus

damiro31  17.02.2023, 05:44

Auge um Auge und die ganze Welt wird blind sein

Hier ist es wichtig, dass der Originaltext so zu verstehen ist, dass man den Menschen mit Wohlwollen begegnen soll, die einem in feindseliger, d.h. ablehnender Haltung entgegentreten. Die Übersetzung ins Deutsche ist leider völlig irreführend, weil natürlich niemand einen Menschen "lieben" kann, der ihn als Feind zu vernichten trachtet. Das wäre eine zutiefst irreale Forderung.

Wenn man allerdings diese dem Originaltext weit mehr entsprechende Aussage zugrunde legt, würde ein Psychologe durchaus realistische Vorteile gegenüber einer Strategie des "Tit for tat" sehen. Es ist nämlich in Tausenden von Erfahrungen bewiesen, dass Menschen, die sich in wechselseitiger Ablehnung begegnen, dadurch, dass zunächst einer der beiden dieses Schema durchbricht und unvermittelt mit einer freundlichen Akzeptanz auf den anderen zugeht, soviel Erstaunen, Verwunderung und emotionale Reflexion erzeugt, dass er den potentiellen Widersacher quasi "entwaffnet". Dieser kann dann seinerseits auf den sich anbietenden Kurs einschwenken und ebenfalls mit einer positiven Attitüde reagieren, aus der heraus unter Umständen ein Dialog erwachsen kann, der prinzipiell bis zu einer Freundschaft führen kann.

Genau das hatte vermutlich schon der Autor dieser neutestamentarischen Aussage im Sinne, als er dem historischen Jesus dieses Zitat zugeschrieben hat.

Es ist ein geistiges Selbstschutzgesetz. Wer auf Aggression nicht mit Aggression antwortet, durchbricht den Teufelskreis, und alle kommen wieder runter.

Ich liebe meine Feinde jedenfalls nicht. Ich verachte sie. Und, wenn sie mir Böses tuen, gehe ich davon aus, das sie von Gott bestraft werden. Völlig veraltetes Verhalten, als es noch keinen Rechtsstaat gab. Heute wo wir einen Rechtsstaat haben, wäre es falsch, seine Feinde zu lieben. Man wendet sich an die 3 Staatsgewalten und bittet sie, sich um die Feinde zu kümmern. So einfach ist das in einem Rechtsstaat.

Natürlich funktioniert diese Demutshaltung. In der Fachsprache nennt man sowas Stockholm-Syndrom. Wenn man nichts anderes hat, kann sowas einem das Leben retten. Es wird aber oft, um den Preis verkauft, das man alle Gerechtigkeitsregeln über Bord wirft, nur um seinen eigenen Po zu retten, und das geschieht oft noch auf Kosten von Anderen. Ich will jedenfalls hoffen, das ich nie in die Situation komme, meine Feinde lieben zu müssen. Ich könnte nicht mehr in den Spiegel sehen, und mir wäre speiübel zu Mute.