Was bedeutet adäquater Reiz?

3 Antworten

Moin,

damit du einen Reiz wahrnehmen kannst, brauchst du eine Struktur, die diesen Reiz registrieren kann.

Das ist ein Rezeptor. Wenn nun ein Rezeptor den Reiz registriert und darauf reagiert, ist der Reiz adäquat für diesen Rezeptor.

Der gleiche Rezeptor kann aber einen anderen Reiz eventuell nicht registrieren. Dann ist dieser Reiz (obwohl vorhanden) inadäquat für diesen Rezeptor.

Beispiel:
Ein Rezeptor in einer Lichtsinneszelle (Stäbchen oder Zapfen) in der Netzhaut kann zwar Licht registrieren (adäquater Reiz), aber keine Schallwelle (inadäquater Reiz).

Für letzteres brauchst du die Sinneshärchen im Ohr. Für diese Rezeptoren stellt die Schallwelle den adäquaten Reiz dar, während Licht der inadäquate Reiz wäre.

Und beide Rezeptortypen können Radioaktivität nicht registrieren. Für beide wäre das also ein inadäquater Reiz...

Alles klar?

LG von der Waterkant

Der adäquate Reiz ist sozusagen der "richtige" Reiz, auf den ein Rezeptor reagiert. Auf inadäquate Reize reagiert ein Rezeptor nicht oder nur, wenn die Reizschwelle stark überschritten wird.

Ein Beispiel: für die Photorezeptoren der Retina sind Photonen, also Licht, ein adäquater Reiz. Schall ist kein adäquater Reiz, deshalb kannst du Schallwellen nicht sehen.

Manchmal kann aber auch ein inadäquater Reiz eine Reizwahrnehmung auslösen, nämlich dann, wenn er sehr stark ist. Auch hier ein Beispiel: wenn du dir die Augen reibst und du dabei etwas stärker gegen den Augapfel drückst, kann es sein, dass dieser mechanische Reiz, der normalerweise inadäquat ist, eine Sehwahrnehmung auslöst, z. B. helle Flecken oder Sternchen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Als adäquater Reiz wird ein Impuls bezeichnet, für den ein Rezeptor die größte Empfindlichkeit besitzt. Ein Lichtsignal stellt bspw. für die Fotorezeptoren im Auge einen auswertbaren, also adäquaten Reiz dar. Im Gegensatz hierzu steht der inadäquate Reiz.