Warum wurden früher in Deutschland keine alttestamentarischen Namen vergeben?

6 Antworten

Das wurden einige davon durchaus.

Adam Opel ist ein bekanntes Beispiel.

Zu jüdisch klingende Namen wurden jedoch eher selten vergeben.

Dafür gab es völlig unbiblische Namensschöpfungen die deutsch und doch christlich klingen sollten wie den heute völlig aus der Zeit gefallenen männlichen Vornamen "Fürchtegott".

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Erfahrungen mit Gott und Christentum
Diese Namen gab es auch schon früher:

Jonas Staude (1527–1593)

Adam von Bremen (um 1050–1081/1085)

Raphael Christen (1811–1880)

Elias ist »als Vorname im deutschen Sprachraum jedoch erst seit dem 10. bzw. 11. Jahrhundert urkundlich bezeugt« (Wikipedia)

Raphael ist kein Name im AT (Tenakh), sondern kommt nur in der Tobit-Legende vor, die sich allerdings als »Buch« auch in katholischen Bibeln findet.

Nur Noah gabs im Deutschen Sprachraum offenbar nicht, da war auf Wiki kein altes Beispiel aufgeführt (nur aus anderen Ländern).

Und natürlich gab es jede Menge andere alttestamentliche Namen. Beipspiele:

Josua Stegmann (1588–1632)

Michael Franck (1609–1667)

Samuel Preiswerk (1799–1871)

Daniel Sudermann (1550– nach 1631)

David Denicke (1603–1680)

Jakob Fabricius (1593–1654)

Jonathan Friedrich Bahnmaier (1774–1841)


helmutwk  17.12.2023, 16:18

Ach ja: Jakob ist alttestamentlich, im NT taucht der Name nur latinisiert (ursprünglich graecisiert) als Jakobus auf.

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Hydrawarrior77 
Beitragsersteller
 18.12.2023, 03:25

Oh interessant wusste ich nicht. Aber naja es wurden vor 100 Jahren schon eher neutestamentarische Namen vergeben

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helmutwk  18.12.2023, 11:22
@Hydrawarrior77

Wie BillyShears in seiner Antwort schrieb: Namen sind »Modetrends« unterworfen. In manchen frommen Kreisen war bzw. ist es üblich, biblische Namen zu vergeben, bei einigen überwiegen Namen aus dem NT, anderer haben auch oft AT-Namen vergeben.

Aber um da Details angeben zu können, müsste man sich jetzt in Kirchengeschichte auskennen, regionale Unterschiede beachten, …

Indirekt kommen gerade in katholischen Gegenden manche biblischen Vornamen von »Heiligen«, die den trugen. Und der verrückteste Trend war (sviw seit dem 18.Jh.), Jungen »Maria« als zweiten Vornamen zu geben.

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Vornamen sind immer schon eine Art Modetrend gewesen.

Es hängt sicher mit der Konfession zusammen und damit, ob es eine ist, in der das AT zur Bibellektüre gehört.

Für die evangelische Kirche bzw. deren Glaubensangehörige sind alttestamentarische Vornamen schon normaler als für Katholiken, die sich an das Neue Testament halten. .

Auch habe ich Zeugen Jehovas unter meinen Freunden - da tragen die Kinder einer Familie sämtlich uralte biblische Namen (die ich mir kaum merken kann, es sei denn, mit Eselsbrücke).

Traditionen lassen sich dann am besten erklären, wenn man den Grund für Gebräuche herausfindet.

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Nun, das waren eher Namen, die von jüdischen Personen benutzt wurden. Waren aus Gründen eine Zeitlang bei strammen Deutschen nicht so beliebt.