Warum wurden früher die Kinder geschlagen?

8 Antworten

In der Bibel gibt es mehrere Hinweise auf die Züchtigung von Kindern:

Z.B. Sprüche Salomos Kap. 13 Vers 24: "Wer seine Rute schont, der hasst seinen Sohn; wer ihn lieb hat, der züchtigt ihn beizeiten."

Auch ich wurde im Kloster nach diesem Motto erzogen.

Das war sicher nicht bei allen so .

In der Bibel wird dargestellt, dass Abraham seinen Sohn Isaak opfern sollte. Ein paar Prügel wären diesbezüglich als eher harmlos zu bezeichnen. Kinder und Ehefrauen wurden als Eigentum (als Sachen) betrachtet.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lehrer u. Fachbetreuer für Mathematik und Physik i.R.

vkclee  28.05.2024, 10:44

Abraham sollte seinen Sohn nicht zur Züchtigung opfern sondern das war ein ganz anderer Kontext.

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Littlethought  28.05.2024, 10:48
@vkclee

Das weiß ich schon. Es ging bei meiner Antwort nur um ein Beispiel über die Darstellung von Gewalt gegen Kinder in der Bibel, bzw. welchen Stellenwert Kinder in dem damaligen Wertesystem einnahmen.

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Littlethought  28.05.2024, 11:00
@Littlethought

Ergänzung: Gott ist jemand der die Schuld der Väter an Kindern und Kindeskindern heimsucht, am dritten und am vierten Glied.“ (Exodus Kapitel 34, Vers 7)

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Claud18  23.07.2024, 09:23
@Littlethought

Du hast nicht zu Ende zitiert: Es heißt auch, dass gottgefälliges Verhalten bis ins tausendste Glied belohnt wird.

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Littlethought  23.07.2024, 11:02
@Claud18

Ja klar, man erbt von seinen Vorfahren sowohl die Hölle als aiuch das Himmelreich. Erziehung nach dem System "Zuckerbrot und Peitsche". Dem Rachegedanken hat sich schon Drakon entgegengestellt und in der Zauberflöte sagt Sarastro "In diesen heilgen Hallen kennt man die Rache nicht." Im Prinzip war das revolutionär, aber auch damals haben die Leute nicht richtig zugehört.

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Weil es wohl im Grunde eine einfache und, im damaligen Zeitgeist, intuitive Methode ist, die, nüchtern betrachtet, funktioniert. Dass dem Kind dabei falsche Werte vermittelt werden und nur kurzfristig gedacht wird, ist erst mal zweitrangig.

Was man nicht vergessen darf: die Lebensstandards haben sich in den letzten 50-60 Jahren massiv verbessert. Je weniger existenzielle Probleme eine Gesellschaft, eine Familie hat, desto eher hat sie die Möglichkeit, sich um "Luxusprobleme" wie einfühlsame Erziehung und Rechte von Kindern Gedanken zu machen.

Und das zeigt sich auch heute noch: Gewalt in der Erziehung tritt viel eher in sozial schwachen Familien auf.