Warum wurden die öffentlichen Verkehrsmittel in Köln zu einem Zufluchtsort für Obdachlose, Drogenabhängige und asoziale Elemente?
Ich lebe seit mehreren Monaten in Köln und habe bereits festgestellt, dass anständige Menschen die U-Bahn nur dann benutzen, wenn sie sie brauchen, wenn sie sich kein Auto leisten können. Ich war völlig erstaunt über einige Szenen, die ich nur in den ersten 3 Monaten der regelmäßigen Bewegung auf der U-Bahnlinie 9 sah.
Story 1: Ich steige in einen U-Bahnwagen und ein bekiffter Penner schreit in einem Anfall. Und nicht nur schreien, sondern die Passagiere vollspucken. Natürlich waren weder Polizei noch U-Bahn-Beamte vor Ort. Typisch Köln.
Story 2: Ich fahre in U-Bahn zur Universität, und am Ende eines U-Bahn-Waggons sitzt ein unordentlicher Penner. Nun, ich denke, für den öffentlichen Verkehr in Köln ist das keine Überraschung. Aber was mich überraschte, war, dass neben dem Penner eine Mutter mit kleinen Kindern saß. Und jeder tat so, als gäbe es kein Problem, und es saß keine betrunkene, schmutzige oder möglicherweise ansteckende Person neben den Kindern. Schreckliche Gleichgültigkeit gegenüber ihren eigenen Kindern. Oder sind die Menschen bereits verzweifelt und versuchen nicht einmal, das Problem der asozialen Elemente in der U-Bahn zu lösen, und es werden keine Fragen gestellt?
Story 3: Auf dem Heimweg von der Universität - es beginnt eine Gruppe Jugendlicher, die in der Nähe schreien. Sie schreien den ganzen Waggon an, klopfen an die Fenster des U-Bahn-Waggons und wieder keine Reaktion der Fahrgäste. Wahrscheinlich sind die Polizei und die U-Bahn-Mitarbeiter gestorben(sarkasmus), und es gibt sonst niemanden, der sich um solche Probleme kümmert, Lol. Oder haben alle solche Angst, eine Bemerkung gegenüber aggressiven Teenagern zu machen?
Story 4: Wieder im U-Bahnwagen am Heumarkt - ich höre, wie zwei schäbige Junkies anfangen, darüber zu diskutieren, wo sie heute Heroin kaufen. Und wieder kaine Reaktion von Fahrgäste. So eine Frechheit hätte ich selbst in Köln nicht erwartet.
Interessiert das niemanden in dieser Stadt oder was?
4 Antworten
Antwort 1: Solche Probleme gibt es nur in Köln? Wo hast du denn vorher gewohnt? Auf dem Land? Ich kenne solche Szenen aus allen Großstädten, in denen ich mehr als einen Tag verbracht habe.
Antwort 2: Es gibt genügend "anständige" Menschen, die sich sehr wohl ein Auto leisten können, und trotzdem lieber mit Öffentlichen fahren.
Natürlich sind solche Szenen/Situationen nicht wünschenswert, aber eine KVB, die wenig Personal für viele Verkehrsmittel hat (aus welchen Gründen auch immer), kann nicht immer überall sein - leider.
Ich fahre außerhalb der Corona-Zeit mindestens 2x täglich mit der KVB - und das 5x pro Woche. Trotzdem treffe ich solche Situationen maximal 1 bis 2 mal im Monat an. Du hast also entweder Pech, sowas öfter zu erleben, oder du fühlst dich erstaunlich schnell gestört. Vielleicht fährst du auch ausgerechnet mit den Linien, die die "Hotspots" anfahren - z.B. den von dir erwähnten Heumarkt bzw. generell die Innenstadt.
Außerdem sind Junkies und Obdachlose auch Menschen - und jeder Mensch verdient es, mit Respekt begegnet zu werden, solange er*sie niemanden stört oder belästigt. Mir kann es reichlich egal sein, wenn ein Obdachloser mit mir in der Bahn sitzt.
Soziale Probleme sind nicht schön, und sicherlich auch nicht wünschenswert. Es ist allerdings nicht Aufgabe der KVB, gegen Obdachlosigkeit und Drogenkonsum zu kämpfen - das sind Aufgaben der Gesellschaft. Beide Probleme gibt es auch, wenn man sie aus den Öffentlichen fernhält - und beide Probleme gibt es übrigens auch in Russland.
Du hast recht. Teilweise. Habe ich behauptet dass Obdachlosen oder Junkies keine Manschen sind? Nein. Aber wie gut kannst einschätzen ob ein seltsam verhaltender Mensch gefährlich ist? Obdachlosen und Junkies nicht einfach müssen geholfen werden. Das ist ist die Pflicht der Stadt (Ich weiss nicht welche Dienste in DE für sowas zuständig sind. Aber auch ich habe recht mich nicht bedroht zu fühlen. Und jedes mal wenn ich mich neben komisch verhaltender berauschter Mensch befinde fühle ich mich bedroht. Weil Ich weiss nicht wie der Drogenabhängiger sich in der nächsten Minute verhalten wird. Verhalten von Drogenabhängiger ist meine Meinung nach viel unvoherseberbarer als verhalten von nüchterner Mann. Und diese Respekt zu Drogenabhängiger die Sie erwähnen kommet mir eher wie ausgeklügelte gleichgültigkeit vor. Weil das nichts ändert. Tut mir leid wenn ich viel zu negativ bin.
Aber wie gut kannst einschätzen ob ein seltsam verhaltender Mensch gefährlich ist?
Damit ein Mensch sich komisch verhält, muss er weder Junkie noch Obdachloser sein. Jeder Mensch kann einem theoretisch gefährlich werden.
Ja, Obdachlosen und Drogenabhängigen sollte geholfen werden, das stimmt. Ihnen ist allerdings nicht geholfen, in dem man sie aus den Öffentlichen verbannt. Ebenso ist es nicht Aufgabe der Verkehrsbetriebe.
Natürlich darfst du dich bedroht fühlen - das empfindet jeder anders. Trotzdem kannst du nicht davon ausgehen, dass sich jeder so fühlt.
Und diese Respekt zu Drogenabhängiger die Sie erwähnen kommet mir eher wie ausgeklügelte gleichgültigkeit vor. Weil das nichts ändert.
Ich kenne einige Obdachlose - das sind ganz normale, nette Menschen, mit denen ich mich während einer Fahrt auch gerne schon mal unterhalte. Wieso sollte ich also anderen Obdachlosen nicht auch mit Respekt begegnen? Solange niemand aktiv gestört oder belästigt wird, solange habe ich auch nichts gegen eine Person.
Leider habe ich nicht so viel vertrauen zu unbekannte Menschen wie Sie. Oder vielleicht ist es am besten so. Oder vielleicht sind Sie es einfach gewohnt, Probleme zu ignorieren, den Kopf in den Sand zu stecken und die Untätigkeit und Ohnmacht Ihrer eigenen moralischen Überlegenheit zu erklären.
Entschuldigung, aber wieso wirst du denn jetzt persönlich? Ich habe mich sachlich mit deinen Antworten auseinandergesetzt, und du unterstellst mir nun, dass ich nur vorgebe Respekt vor Menschen zu haben? Wieso denn das?
Außerdem ignoriere ich nirgends Probleme: Ich habe mehrfach geschrieben, dass Obdachlosigkeit und Drogenabhängigkeit Probleme sind, die durch die Gesellschaft beachtet, bearbeitet und behoben werden müssen. Wie sollte das auch eine einzelne Person schaffen?
Immerhin unterstelle ich nicht jedem Obdachlosen, dass er*sie mich überfallen möchte.
Entschuldigen Sie mich, bitte. Ich wollte nicht persöhnlich über Sie reden. Dass ist einfach meine Frustration mit unbekannte Situation.
Für Köln ganz normal, diese Stadt einfach meiden. Sollte es für dich möglich sein, dann studiere in einer anderen Stadt.
Ist kein spezielles Köln-Problem, sondern eines aller großen Städte.
Würdest du gerne noch mehr fürs Fahren bezahlen, damit die Kölner Verkehresbetriebe etliche Security-Mitarbeiter einstellt, die uns diese Problemtypen vom Hals schafft?
Hast du denn schon mal gegen diese Leute was gesagt?
Und dann bin ich der Meinung, dass sich nicht nur Obdachlose und Halbstarke asozial benehmen. Es gibt in jeder Gesellschaftsschicht Drecksäcke. Viele werden wohl eher mit dem Auto fahren.
die U-Bahn nur dann benutzen, wenn sie sie brauchen
Das kann ich unterschreiben.
Echt? Und macht's spass mit Junkies jeden Tag fahren zu müssen? Ich komme apropos aus Russland. Und da gibt kein so ein problem in U-bahn. In Moskauer U-bahn fühlt man sich sicher dank Polizei.