Warum wollen Sanitäter das Alter wissen der Patient*innen?
Warum ist dies so wichtig?
6 Antworten
Rechtliche und medizinische Hintergründe, beispielsweise die Einwilligungsfähigkeit. Grundsätzlich einwilligungsfähig ist man mit dem Erreichen der Volljährigkeit, zwischen dem 15. Lebensjahr und der Volljährigkeit ist es eine Einzelfallentscheidung und unter 15 Jahren, sind Minderjährige grundsätzlich nicht einwilligungsfähig. Arzneimittelrechtliche Zulassung von Medikamenten ab einem bestimmten Alter und Auswahl der richtigen standardisierten Arbeitsanweisung (SAA/ SOP) des ärztlichen Leiters Rettungsdienst (ÄLRD), in denen es teilweise auch eine Altersbeschränkung gibt. Dann spielt das Alter bei den in Frage kommenden Differentialdiagnosen und bei der Anwendung von rettungsdienstlichen Schemata eine Rolle. Auch bei der Auswahl des richtigen Zielkrankenhauses, ist das Alter von Bedeutung.
Mfg
Sehr nett und DANKE für deine tolle Leistung für uns. Gut das es solche Leute wie dich gibt. Du bist sehr wertvoll für uns alle :-)
Das gehört zur sorgfältigen Anamneseerhebung dazu, ist aber im ersten Moment nicht wirklich relevant, da geht man nach dem augenscheinlichen, geschätzten Alter. Aber wenn ich für eine Voranmeldung im Krankenhaus anrufe, muss ich das Alter des Patienten nennen und für die Auswahl des Zielkrankenhauses ist es auch von Interesse: unter 18 Jahren fährt man in die Kinderklinik.
Allerdings braucht man das nicht direkt zu erfragen, da es auf der Versichertenkarte gespeichert ist und aufgedruckt ist.
Für die Medikamententherapie ist das (im Gegensatz zu den Aussagen der ganzen Halbwissenspezialisten) eigentlich unerheblich. Über 12 Jahren dürfen die gleichen Medikamente gegeben werden und erst bei 60 Jahren setzt wieder eine Grenze (und auch nur für ein Medikament) an.
Hi,
Warum wollen Sanitäter das Alter wissen der Patient*innen?
Im Grunde genommen gibt es dafür mehrere Gründe. Das sind zum Beispiel
- die Einwilligungsfähigkeit - eine grundsätzliche Einwilligungsfähigkeit ist erst mit Erreichen der Volljährigkeit gegeben, bei Minderjährigen ist diese eine Einzelfallentscheidung.
- die Auswahl der Zielklinik - Minderjährige müssen regelhaft in eine Kinderklinik verbracht werden.
- therapeutische Bedeutung - bei einigen Schemata (z.B. Canadian C-Spine Rule) spielt das Alter für die Entscheidungsfindung eine Rolle, ferner spielt das Alter als Risikofaktor bei der Differentialdiagnostik eine Rolle. Ein höheres Alter lässt bestimmte Differentialdiagnosen wahrscheinlicher oder unwahrscheinlicher werden.
- Abschätzung des neurologischen Status - die Frage nach dem Alter ist eine einfache Möglichkeit, die Orientierung des Patienten zu überprüfen. Das Geburtsdatum ist schließlich auf der KV-Karte abgedruckt und kann ausgelesen werden.
Bei der medikamentösen Therapie spielt das Alter zumindest eingeschränkt eine Rolle: einige Medikamente sind erst ab einem bestimmten Alter zugelassen, bei einigen richtet sich die Dosierung nach dem Alter.
Grundsätzlich ist diese Fragestellung aber eher bei pädiatrischen Patienten relevant.
LG
Wegen Medikamenten und wegen Vergleich aussehen mit dem Alter. Wenn jemand sehr viel älter aussieht ist die wahrscheinlich für eine grunderkrankzng höher. Oder ob jemand 70 oder 90 ist sieht man ihm nicht unbedingt an. Aber die geistige Verfassung ist dann anders zu bewerten. Oder die wahrscheinlich eines jungen Menschen einen Herzinfarkt zu haben ist geringer als bei einem älteren. So kann man bei einem jüngeren Menschen andere diagnosen zu erst ausschließen. Um nur wenige Beispiele zu nennen oder ob ein 16 jähriger aussieht wie ein erwachsener aber vielleicht die Eltern noch unterschreiben müssen bei bestimmten Dingen
Es wird an der Unfallstelle auch geprüft in welcher Verfassung der Verletzte ist. Um zu schauen ob Hirnschäden sind. Ansonsten wegen den Medikamenten wahrscheinlich.