Gibt es Sanitäter die Schusswaffen mit sich führen?
Gibt es irgendwo auf der Welt normale Bewaffnete sanitäter?
Also ich finde es Sinnvoll sanitäter zu Bewaffnen
6 Antworten
Ja, bei Soldaten ist es sinnvoll, die "Sanis" zu bewaffnen. So ein Taliban ist nicht an das Rote Kreuz als Schutzzeichen gebunden, denn das ist eine Übereinkunft unter Staaten, denen der Taliban nicht angehört. Also macht es Sinn, wenn ein Sanitätszug sich helfen kann, wenn eine Horde Taliban Stunk macht.
In Deutschland, als ziviler Rettungsdienstler, wäre eine Bewaffnung weder sinnvoll, noch mit meinem Berufsethos vereinbar. Wir haben ein staatliches Gewaltmonopol, d.h. nur der Staat darf Gewalt ausüben. Ich als Rettungsdienstler vertrete nicht den Staat. Dafür haben wir die Polizei. Gewalt anzuwenden, wenn es nötig ist, ist deren Aufgabe.
Und ich finde diese Trennung sehr sinnvoll. Wo z.B. die Hells-Angels-Stammkneipe für die Polizei absokule NoGo-Area ist, kriegen wir dort Geleitschutz von den Angels, weil die wissen dass wir nur helfen wollen. Inklusive Motorradeskorte zur Klinik, wenn es um nen Member oder ein unschuldiges Kind geht. Ich weiß nicht, ob das genauso aussähe, wenn man bewaffnet helfen wollte.
- Wo steht geschrieben, dass ein Rettungsdienstler den Staat vertreten soll? Ich bin weder beim Staat angestellt, noch trage ich irgendein Abzeichen der Bundesrepublik oder ihrer Bundesländer auf meiner Dienstkleidung. Ganz im Gegenteil: Das Abzeichen auf meiner Kleidung steht für Unparteilichkeit.
- Ist es in deinen Augen zielführender, angesichts einer verletzten Person in einem Club erstmal 2-3h lang ein SEK zu sammeln und dann eine unbekannte Anzahl zusätzlicher Verletzte zu provozieren, indem der Club gestürmt wird?
- Kannst du mir erklären, wie mir mein Patient vertrauen soll, wenn er glaubt dass ich seine Lebensgrundlage zerstören werde?
- Warum ist es deiner Meinung nach eine Schande für Einsatzkräfte, wenn man seine Patienten bestmöglich versorgen und weitere Verletzte vermeiden möchte?
Ich habe den Eindruck, dass du den Unterschied zwischen dem Rettungsdienst und einer SWAT-Einheit noch nicht kapiert hast.
Deshalb nochmal zum Verständnis: Es ist nicht die Aufgabe des Rettungsdienstes, Gesetze durchzusetzen oder Verbrecher dingfest zu machen.
Jeder Deutsche Staatsbürger hat den Staat mit seiner Rechtsordnung zu vertreten.
Das ist Sache der Polizei, wie sie ihre Lagen handhabt, wenn irgendwelche Verbrecherorganisationen ihre Liegenschaften als No-Go-Area für die Polizei betiteln tut jeder normale Mensch sich gut daran, diese ebenfalls nicht zu betreten. Die Polizei ist schließlich die "gute Seite" und schützt unbescholtene Menschen. Dieses von dir gestellte Szenario bekräftigt mich nur noch mehr in der Annahme, dass du irgendwie dem Rocker Millieu zu nahe stehst und ein Problem mit den Gesetzeshüter hast.
Warum zum Teufel sollten irgendwelche Rocker Probleme machen, wenn die Polizei mit kommt und uns schützt, es sei denn, sie haben Dreck am Stecken.
Zu Punkt drei fällt mir nicht mehr ein, wo habe ich eine solche Situation gefordert?
Seine Patienten versorgt man bestmöglich, NACHDEM man für sich und seine Kameraden für Sicherheit gesorgt hat.
Niemand behauptet, der RD müsse SWAT-Aufgaben übernehmen, aber oft genug sind die Lagen, in denen wir handeln mehr als gefährlich,prekär und unübersichtlich. Berichte über Angriffe gegenüber Feuerwehrpersonal häufen sich jährlich. In sofern ist ein gesundes Misstrauen, eine gesunde Vorsicht und effektiver Schutz mehr denn je angebracht. Nicht umsonst werden immer mehr polizeiliche Taktiken geschult und Wissen vermittelt. Es laufen genug psychisch kranke Personen, Leute, welche vollgepumpt mit Drogen sind oder einfach nur agressiven auf den Straßen herum.
Es ist die Aufgabe des RD wie auch eines jeden anderen Bürgers die Gesetze eines Staates zu beachten und zu befolgen.
Jeder Deutsche Staatsbürger hat den Staat mit seiner Rechtsordnung zu vertreten.
Steht wo geschreiben?
wenn irgendwelche Verbrecherorganisationen ihre Liegenschaften als No-Go-Area für die Polizei betiteln tut jeder normale Mensch sich gut daran, diese ebenfalls nicht zu betreten.
Warum? Ich bin nicht die Polizei. Also braucht mich das Hühnchen, das die Typen mit der Polizei zu rupfen haben, auch nicht zu jucken. Die Polizei wird von Verbrecherorganisationen natürlich als Feind angesehen. Aber warum sollte das bedeuten, dass die Verbrecherorganisation auch 82 mio. Nicht-Polizisten als seine Feinde ansieht?
Du fühlst dich als BVB-Fan ja auch nicht angesprochen, wenn ein Gastwirt sagt "Bayern-Fans sind hier nicht willkommen".
Dieses von dir gestellte Szenario bekräftigt mich nur noch mehr in der Annahme, dass du irgendwie dem Rocker Millieu zu nahe stehst und ein Problem mit den Gesetzeshüter hast.
Weil mich ein Rockerclub nicht als Feind ansieht, gehöre ich also zu denen? Interessante Logik.
Kleiner Tip: Es gibt nicht nur zwei Sorten von Menschen.
Warum zum Teufel sollten irgendwelche Rocker Probleme machen, wenn die Polizei mit kommt und uns schützt, es sei denn, sie haben Dreck am Stecken.
Ganz einfach: Weil die Rocker Dreck am Stecken haben! Die wissen ganz genau: Wenn die Polizei anrückt, gibt es Ärger. Und wenn die Polizei schön weit weg bleibt, ist alles gut für die.
Also, warum sollte ich eine entspannte Situation in Ärger verwandeln, indem ich die Polizei anschleppe? Welchen Gewinn habe ich davon? Welchen Gewinn hat der Mensch davon, dem ich helfen soll/will/muss?
Seine Patienten versorgt man bestmöglich, NACHDEM man für sich und seine Kameraden für Sicherheit gesorgt hat.
Das ist vollkommen richtig.
Sage mir: Wenn du einer alten Oma mit Kreislaufschwierigkeiten helfen möchtest, bringst du dann zu deinem Schutz ein SEK mit? Nein? Aber es könnte doch sein, dass der Ehemann noch irgendwo ein Jagdgewehr hat!
Warum fragst du nicht einfach die Menschen, ob sie was gegen dich haben? Wenn mir ein Mensch sagt, dass er nichts gegen mich hat, warum sollte ich dann Angst vor ihm haben? Weil er andere Menschen blöd findet? Oh, dann müsste meine Freundin auch Angst vor mir haben, weil ich auch jemanden blöd finde.
Wenn ich gefragt habe ob es Ärger gibt, und die Antwort ist "hey, cool dass du da bist, komm' rein!", dann habe ich für meine Sicherheit gesorgt.
Niemand behauptet, der RD müsse SWAT-Aufgaben übernehmen
Okay, ich korrigiere: Du sagst, dass man Rettungsdienst nur dort betreiben kann, wo SWAT, SEK oder GSG9 unlängst aufgeräumt haben.
aber oft genug sind die Lagen, in denen wir handeln mehr als gefährlich,prekär und unübersichtlich.
So? Wow, es wurde in 8 Jahren einmal mit 'nem Messer in meine Richtung gefuchtelt. Ja, du hast recht: Ich habe einen extrem lebensgefährlichen Job. Ich sollte definitiv nur noch mit Schutzweste und Schusswaffe aus dem Rettungswagen steigen.
Berichte über Angriffe gegenüber Feuerwehrpersonal häufen sich jährlich.
...und wie jeder Dorfdepp weiß, heißt eine fleißigere Berichterstattung nicht zwangsweise, dass es mehr Fälle gibt. In der Kriminalstatistik gehen die Zahlen zurzeit eher zurück. Außerdem finde ich 1521 Fälle in 2019 nicht viel. Das sind 4 Fälle pro Landkreis bzw. kreisfreier Stadt.
In sofern ist ein gesundes Misstrauen, eine gesunde Vorsicht und effektiver Schutz mehr denn je angebracht.
Dem stimme ich zu!
Aber vor Angst das Hirn abzuschalten, war auch noch nie besonders nützlich.
Wenn ich geschaut habe und sehe, dass ich sicher bin, fordere ich kein SEK nach, nur für den Fall dass es sich doch jemand anders überlegt.
Es laufen genug psychisch kranke Personen, Leute, welche vollgepumpt mit Drogen sind oder einfach nur agressiven auf den Straßen herum.
Dir ist schon klar, dass diese Personen insgesamt deutlich weniger Straftaten verüben als jene, die bei klarem Verstand sind?
Es ist die Aufgabe des RD wie auch eines jeden anderen Bürgers die Gesetze eines Staates zu beachten und zu befolgen.
Gegen welches Gesetz verstoße ich, wenn ich in einen Club der Hells Angels gehe, dort einen Patienten versorge, ihn in den RTW einlade und ihn ins Krankenhaus bringe?
Da Übergriffe auf Sanitäter häufiger werden finde ich sollte ein pfefferspray zur Ausrüstung dazu gehören
Wenn es nötig wird, mich zu bewaffnen, hänge ich den Job an den Nagel.
Ich wüsste aber auch keine Situation in siebeneinhalb Jahren im Rettungsdienst, die durch eine Eskalation mit Pfefferspray besser geworden wäre. Notfalls tritt man halt den Rückzug an.
🤔 mein Stand ist das Sanis jetzt zumindest irgendwelche speziellen Westen im RTW dabei haben
Gibt bei uns auch Kollegen die mit entsprechenden Westen unterwegs sind. Werden weder vom Arbeitgeber gestellt noch von der breiten Masse bei uns akzeptiert. Finde ich auch nicht notwendig.
Ein guter Freund ist Sani (BRK) und hatte mir von den Westen erzählt. Vielleicht variiert es von Bundesland zu Bundesland und von den Organisationen zu Organisation.
@ElamoMichi Ja kann gut sein. Bei uns ist die Situation wie oben beschrieben.
Im Kontext BRK hab ich das gefunden. War eine Anschaffung der Mitarbeiter die das Unternehmen mit 100€ pro Exemplar unterstützt hat. https://www.rettungsdienst.de/news/schutzwesten-und-pfefferspray-retter-rusten-auf-25056
Der Rettungsdienst ist zum Teil in kleineren Einheiten organisiert, als auf Landkreisebene. Es kann sein, dass die Rettungsdienste in zwei benachbarten Landkreisen komplett unterschiedlich arbeiten.
Bei uns käme niemand auf die Idee, eine Schutzweste anzuziehen (allein schon, weil die meisten nur Poloshirt tragen und nichts darüber haben wollen). Die hätte mir das eine Mal, als ich in ein gezücktes Messer geschaut habe, übrigens auch nicht viel genützt... das Ganze lief gewaltfrei über die Bühne und ich habe keinen Ausrüstungsgegenstand vermisst. Ich wüsste z.B. nicht, wie Pfefferspray besser hätte deeskalieren können.
Wollen oder nicht ist egal, Schutzkleidung hat man zu tragen und dazu zählt kein Poloshirt. In ein Messer zu schauen ist für dich also "gewaltfrei"? Eine Drohung ist schon Gewalt genug. Hast du bestimmt super durch Gesprächstherapie und einen Stuhlkreis hinbekommen. "Deeskalieren"? Wozu? Es geht hier um Verteidigung des eigenen Lebens und das seiner Kameraden und nicht um Deskalation.
Wollen oder nicht ist egal, Schutzkleidung hat man zu tragen und dazu zählt kein Poloshirt.
Steht wo geschrieben?
In ein Messer zu schauen ist für dich also "gewaltfrei"?
Es ist ganz klar nicht tolerierbar. Aber ich hatte hinterher nicht das GEfühl, mir wäre Gewalt angetan worden.
Eine Drohung ist schon Gewalt genug.
Und was ist es für dich, wenn jemand eine Kopfnuss kassiert? Bezeichnest du das noch als Amoklauf, oder ist das dann schon der 3. Weltkrieg?
Es wurde mit dieser Drohung selbstverständlich eine Linie überschritten. Aber nein, die Drohung allein macht in meinen Augen keine Gewalttat aus.
"Deeskalieren"? Wozu?
Ich weiß nicht, wie du es siehst... aber normale Menschen empfinden es als erstrebenswertes Ziel, dass niemand verletzt wird.
Hast du bestimmt super durch Gesprächstherapie und einen Stuhlkreis hinbekommen.
Nö, der Mensch verstand meine Sprache nicht.
Es geht hier um Verteidigung des eigenen Lebens und das seiner Kameraden
Demnach verpasst du jedem, der ein Messer aus der Tasche zieht und damit ein Bisschen dumm rumfuchtelt, einen Kopfschuss?
Und demnach ist die Tatsache, dass niemand verletzt wurde, in deinen Augen ein schlechtes Ergebnis?
und nicht um Deskalation.
Kann es sein, dass du den Rettungsdienst mit dem KSK verwechselst?
Ich sage nur so viel dazu: Selbst in den USA, wo ja wesentlich mehr Waffen verfügbar sind, sind die Paramedic unbewaffnet.
Das widerspricht ihrem Berufsfeld. Rettungssanitäter sollen helfen und Menschen heilen und nicht Menschen schaden bzw. töten.
Beim Militär sind aber denke ich Sanitäter bewaffnet, jedoch nur leicht bewaffnet aber das ist wieder etwas völlig anderes, weil es gewöhnlich ein Kriegsgebiet ist.
Herzlichen Glückwunsch, du verteidigst Parallelgesellschaften und eigenmächtige Rechtsnormen, vertrittst den Staat nicht und lässt dich von Verbrechern zur Klinik eskortieren. Eine Schande für sämtliche Einsatzkräfte!