Warum wird trotz der vielen Probleme, die das momentane Arbeitsleben mit sich bringt über junge Leute geschimpft?

11 Antworten

Also ich schimpfe keineswegs pauschal über junge Leute.
Und natürlich weiß ich, dass es gewisse Probleme gibt (vor allem Klimawandel, Kriege und die nicht so erfreuliche Lage bei der Rente).

Dennoch finde ich es nicht so zielführend, wenn man jung ist und schon von vorneherein völlig negativ eingestellt ist, denn - wenn man es mal international betrachtet - uns geht es weiterhin gut im Vergleich. Es ist also ein Jammern auf hohem Niveau - trotz gewisser Probleme.

Auf Probleme hinzuweisen ist korrekt, aber man sollte nicht komplett negativ sein, was die eigenen Chancen angeht, denn die sind weiterhin gut. Leider ist dieser Effekt auch ein wenig der medialen Darstellung (und der allgemeinen Stimmung, auch unter älteren Menschen) geschuldet.

Etwas Optimismus ist durchaus nicht verkehrt.

Anscheinend kann es so nicht weitergehen. Wenn nun aber die junge Generation so nicht weiter machen möchte, dann wird massiv auf sie geschimpft und gegen sie gehetzt. Dann heißt es: Aber die Wirtschaft...

Die junge Generation soll sich schonmal an die Belastungen gewöhnen. Jeder erlebt diese und muss es durchhalten. Die Menschen von heute haben kaum eine Ausdauer oder mentale Stärke.

Hessen001 
Fragesteller
 26.04.2024, 00:54

Die Frage ist doch: Woher kommt das?

Einfach nur mit dem Finger drauf zeigen, bringt relativ wenig.

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HerzhAfD  26.04.2024, 06:08
@Hessen001

Ich habe deine Frage beantwortet.

Viele haben eine zu schwache Mentalität!

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Erstens: Wir sind alle Teil der Wirtschaft, weil wir arbeiten, produzieren, konsumieren…

Zweitens: Knapp jeder 4. hat Depressionen, trotzdem sind die nicht im Dauerkrankenstand. War selbst Burnout-Kandidat, ist natürlich unvorteilhaft, aber es gibt Therapie und man muss sich bei der Arbeit nicht alles gefallen lassen.

Drittens: Über „die Jugend“ wird seit Jahrtausenden geschimpft, das ist normal. Aktuell ist es nicht ganz unberechtigt, das permanente Gelaber über „Work-Life-Balance“ und die angebliche Ausbeutung… „Omi und Opi konnten noch schuldenfrei ein Haus bauen“, ja, weil die nicht permanent über die viele Arbeit gejammert haben (mein Opa hatte zB noch keine 40h-Woche) und viel selbst gemacht haben…

Woher ich das weiß:Hobby – Über Geld spricht man nicht…

weil wir in einer künstlich erschaffenen Hochleistungsgesellschaft leben. Eine Leistungsgesellschaft ist zwar gut und ich stehe dafür ein, da wir Wohlstand davon tragen, schöne Städte, gutes Gesundheitssystem etc. Der größte Nachteil ist indes die daraus resultierende Gesellschaft einer reinen Toxizität, welche mit einer Ellenbogenmentalität einhergeht, wo jeder stärker, besser und schöner sein muss. Die Menschen haben keinen Sinn mehr im Leben und müssen ihre Zuflucht durch kurzfristige Endorphinausstöße mit Kauffwahn oder Selbstdarstellung erlangen. Daher wird es in dem System immer Menschen geben, die andere dafür bemängeln, dass sie zu wenig tun. Wenn du aus diesem Gedaneknsystem des Haifischbeckens ausbrechen möchtest, rate ich dir dringend auszuwandern. Madagaskar, Thailand, Indonesien, Neuseeland oder so.

NackterGerd  24.04.2024, 02:52
mit einer Ellenbogenmentalität einhergeht, wo jeder stärker, besser und schöner sein muss.

Muss nicht

Das ist dein egoistischen Denken

Die Menschen haben keinen Sinn mehr im Leben

Unsinn

und müssen ihre Zuflucht durch kurzfristige Endorphinausstöße mit Kauffwahn oder Selbstdarstellung erlangen.

Keine Ahnung warum du das brauchst.

Offensichtlich fehlt dir etwas.

Bei deiner Einstellung wäre es wirklich gut wenn du auswandern würdest

Oder einfach aufhören das Zeug zu rauchen

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MenschDNA  24.04.2024, 02:57
@NackterGerd

Habe nicht mal eine Sekunde von mir gesprochen. Von daher keine Ahnung, was du laberst. Fühlst dich anscheinend angesprochen. Lag ich wohl richtig mit meiner These.

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NackterGerd  24.04.2024, 03:05
@MenschDNA
Lag ich wohl richtig mit meiner These.

In keinster Weise

Vollkommen Weltfremd

weil wir in einer künstlich erschaffenen Hochleistungsgesellschaft leben. Eine Leistungsgesellschaft ist zwar gut und ich stehe dafür ein,
...rate ich dir dringend auszuwandern.

Klar🤦‍♂️

WIR und ICH

Und du hast nicht von Dir gesprochen

Das Zeug muss richtig gut sein 🧨😵‍💫🤯🥳

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sa652ma  24.04.2024, 07:47

Madagaskar: Mhm, da hat man sicher ein „schönes“ Leben, bei dem wahnsinnigen Einkommen. Noch dazu haben die ja überhaupt kein Kriminalitätsproblem.

Thailand: Genauso eine Leistungsgesellschaft, mangels ordentlicher Arbeitnehmerrechte “darfst“ dort viel mehr arbeiten, bei weniger Einkommen und schlechterer Infrastruktur.

Indonesien: siehe Thailand.

Neuseeland: Ist besser weil? Das Klima dort angenehmer ist? Ist genauso problematisch wie andere Industriestaaten, die Gegend ist zwar hübscher, aber das war’s auch schon.

Sprich, die meisten deiner Beispiele beruhen auf der Annahme, dass man sowieso schon genug Geld hat, ansonsten kann man die genannten Länder eigentlich nicht wirklich empfehlen. Entwicklungsländer wirken oft ganz toll, bis man länger dort ist… mit westlichem Geld natürlich kein Problem, nur den AG, der dich permanent nur über Video-Calls und Mails kontaktiert und rein remote arbeiten lässt, musst auch mal finden.

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MenschDNA  24.04.2024, 11:04
@sa652ma

Aus dir spricht wieder die Leistungsgesellschaft. Viel Einkommen ist nicht notwendig, um ein schönes Leben dort zu führen

Einfach eine Holzhütte am Strand genügt auch und dann mit dem Einheimischen halt leben.

Ich meine radikale Abschottung, Wildnis Leben

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sa652ma  24.04.2024, 11:30
@MenschDNA

Mhm… wennst was essen willst, wirst ein recht gutes Einkommen brauchen, kenn die Gegend.

Wenn es so einfach wäre…

Kannst auch zuhause.

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sa652ma  24.04.2024, 12:23
@MenschDNA

Interessant, ein Beitrag über Leute, die genug Geld haben (der Mann hat zB zuvor Luxus-Eco-Lodges betrieben)…

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MenschDNA  24.04.2024, 12:25
@sa652ma

Ja, zuvor. Jetzt siehst du ja, wie sie leben. Die Dame ist Lehrerin in einem kleinen Dorf abseits jeder Stadt mitten im Jungle und sie wohnen in einer Holzhütte

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sa652ma  24.04.2024, 12:27
@MenschDNA

Und haben genug Geld… das ist ja nicht verpufft, weil sie in der Pampa wohnen…

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Dazu meine Antwort bei der Meinug des Tages Frage kürzlich.

Meinung des Tages: Stellt die "Gen-Z" zu unrealistische Forderungen an die Arbeitswelt? (Schule, Politik, Geld) - gutefrage https://www.gutefrage.net/frage/generation-z-arbeitsmarkt-jobsuche#answer-541951586

Hat die Gen-Z eine völlig verzerrte Sicht auf die heutige Arbeitswelt?

Nein, finde ich nicht. Ich finde es gut das sich das jüngere Proletariat weniger von Arbeitgebern knechten lässt. Als Millennial bin ich noch damit groß geworden, dass der Arbeitgeber fast einen unantastbaren Status hat. Das erachte ich aber schon immer als grundlegend falsch. Wir, also das Proletariat hat dieses Land geschaffen und geformt und wir sind es, die alles am laufen halten.

Aktuell befinden wir uns in der Situation, dass die kleinen Arbeitnehmer immer ärmer werden und ihre Kaufkraft zusehends schlechter wird. Während gleichzeitig Wenige sehr wohlhabende Menschen zusehends reicher werden und die Arbeitskraft des Proletariat ausbeuten. Wirkt auf mich als entwickle sich die Gesellschaft zurück, zu Zeiten der Industrialisierung, als Arbeiterrechte noch so gut wie nicht existent waren.

Die Gen-Z ist hier die neue Sperrspitze des Proletariats. Denn sie sagen einfach "Nein" zu diesem Treiben und scheuen sich auch nicht davor Arbeit abzulehnen wenn die Bedingungen nicht stimmen. Ich sehe die Gen-Z als Verfechter der neuen Arbeiterklasse, die Arbeitgebern aufzeigt, dass sie Menschen sind und Rechte haben. Faire Gehälter sind längst überfällig. Kann z.b. nicht sein, dass die Gehälter stagnieren, während gleichzeitig alles kontinuierlich teurer wird.

Wie viele Freiheiten sollen Arbeitnehmer an ihren Arbeitgeber stellen dürfen?

Alles was legitim ist und dafür sorgt das der Arbeitnehmer endlich als das betrachtet wird, was er ist. Nämlich diejenigen die das System mit ihrer Arbeitskraft am laufen halten. Wertschätzung ist hier elementar. Den für die Existenz eines jeden Arbeitgebers ist der Arbeitnehmer essentiell. Gemessen an der Wichtigkeit des Arbeitnehmers ist geringfügige Wertschätzung jedoch immer noch die Regel. Diese spiegelt sich bei den viel zu geringen Gehältern wieder. Aber auch bei den Arbeitsbedingungen, die Arbeitnehmern oft kein menschenwürdiges Leben, nach dem was im 21. Jahrhundert als solches angesehen wird, ermöglicht.

Ich kann als Heilerziehungspfleger hier für meine Branche sprechen. Gerade der Vollzeitschichtdienst ist hier eine enorme gesundheitliche Belastung. Wer noch nicht in der Situation war 5, 6 oder auch mehr Nachtdienste am Stück zu machen, dann einen lächerlichen Tag frei zu haben, um dann am Folgetag früh um 5 aufstehen zu dürfen um zum Frühdienst zu erscheinen, der kann hier eigentlich gar nicht mitreden. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass das langfristig enorm auf die Gesundheit geht und das man dafür gleichzeitig nicht mal im Stande ist durch sein Gehalt etwas alltägliches aus eigener Tasche finanzieren zu können. Braucht man ein neues Auto, will ein Haus oder sonstige, normale, größere Anschaffungen muss man sich dann auch noch verschulden. Das entspricht alles einem Teufelskreis des Arbeiters, aus dem zu Entkommen kaum möglich ist und auch Systembedingt nicht gewollt, weil die Arbeitnehmer wie schon gesagt essentiell für die Existenz der Arbeitgeber notwendig sind. Dann ist es meines Erachtens nach jedoch unerlässlich, dass man Arbeitnehmer nach ihrer Wichtigkeit entlohnt und ihnen Konditionen ermöglicht, ihr Leben anständig, in Würde und ohne arm zu werden, bzw sich sogar verschulden zu müssen, leben können.

Sind viele Arbeitgeber zu unflexibel hinsichtlich möglicher Benefits, die gewährt werden könnten?

Definitiv. Viele sind da immer noch in den alten Denkmustern gefangen, bei dem sie selbst einen Status als "Unberührter" haben und der kleine Arbeitnehmer der brave Knecht ist, der zu allem ja und amen zu sagen hat.

Seid Ihr Teil der Gen-Z und falls ja: Was ist Euch im Arbeitsleben / beim Arbeitgeber wichtig?

Nein bin 87er Jahrgang. Was mir wichtig ist habe ich ja im Grunde bereits geschrieben.

Fehlt der Gen-Z das Verständnis dafür, dass ihr Wohlstand auf der harten Arbeit der Vorgängergenerationen basiert?

Nein denn einen menschenwürdigen Wohlstand hat nur eine absolute Minderheit. Die überwiegende Mehrheit hat keinen echten Wohlstand. Der Wohlstand der Minderheit wurde stets und zu allen Menschenzeiten von der Arbeiterklasse mit ihrer Arbeitskraft erwirtschaftet. - Für die sie bis heute keine angemessene Wertschätzung erfährt.

Sind grundlegende Tugenden im Laufe der Generationen verloren gegangen?

Was sich über die Zeit verändert hat, dass die Arbeiterklasse immer wieder Phasen hatte wo sie für ihre Rechte und ihre Wertschätzung gekämpft hat. Dadurch wurden schon zahlreiche Verbesserungen erkämpft. - Selbst der Beginn der Menschenrechte mit der Magna Carta, 1215 ging damit einher.

Da die Welt und die Zeit sich jedoch stetig weiter dreht und vorwärtsschreitet, wie auch die Grundvoraussetzungen sich stetig ändern darf der Kampf der Arbeiterklasse niemals zum erliegen kommen. Gerade beginnt die Gen-Z diesen Kampf zu kämpfen und ich begrüße das in erheblichen Maße!

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Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Beruf und Interesse
 - (Psychologie, Politik, Geld)  - (Psychologie, Politik, Geld)
Machtnix53  24.04.2024, 08:13

Sehe ich sehr ähnlich. Gut dass die unterwürfige Haltung gegenüber dem Arbeitszwang endlich mal in Frage gestellt wird.

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