Warum wird dem Anschlag in Hanau mehr gedacht als den in Berlin?

8 Antworten

Wo wird denn da "mehr" gedacht? Der Anschlag in Berlin war lange Thema, und ist es auch heute noch.

Der Täter aus Hanau war aber ein Produkt unserer Gesellschaft. Wir haben keine Möglichkeit, die Schuld dafür bei religiösen Hetzern oder jahrhunderte langer Ausbeutung und Unterdrückung zu suchen.

Unsere freie westliche Gesellschaft hat den Täter motiviert, das ist durchaus bedenklicher als die Feststellung, dass islamistische Terroristen islamistischen Terror verüben.

Man räumt dem "Kampf gegen Rechts" immer eine höhere Priorität ein.

Die Tat in Hanau war allerdings weder politisch motiviert, noch "rechts", noch war es ein "Terroranschlag", auch wenn dieses gebetsmühlenartig wiederholt wird.

Es handelte sich hierbei um die Tat eines geistig verwirrten Einzeltäters und war per Definition eher ein Amokläufer.

Eine Beschreibung, welche nur zu gerne verwendet wird, wenn irgendwelche Täter herumlaufen und Allahu Akbar schreiend Leute abstechen oder enthaupten. Da sind plötzlich auch alle psysisch krank. 😄

Wenn man das "Manifest" des Täters gelesen hat, lässt das nicht den geringsten Zweifel daran, dass es sich um einen komplett "Irren" gehandelt hat, dessen Motive auch nur bedingt rassistisch waren.

Der Täter war davon überzeugt, dass seine Gedanken seit seiner Geburt überwacht werden. Er hat Stimmen gehört. Er war der Meinung, dass ihm im Zuge der Gedankenüberwachung geistiges Eigentum entwendet wurde, indem man Ideen die er zu Filmen und Serien hatte verwirklicht hat. Er war schwer paranoid und sprach von Agenten dieses Überwachungsapparates, welche unter uns leben. Er war auch überzeugt von Zeitreisen und hat auch gerne mal Briefe an den Bundestrainer geschrieben und konnte nicht verstehen, warum dieser seine brillianten Ideen nicht umsetzt.

Das sind nur ein paar wenige Beispiele, welche aber wohl ziemlich deutlich machen, dass es sich nicht um einen Menschen handelt, den man als geistig gesund bezeichnen würde.

Das er sich "Ausländer" zum Ziel gemacht hat, ist auf gewisse Erfahrungen zurückzuführen, welche er gemacht hat. Zum einen hat er einst in einer Bank gearbeitet, welche übefallen wurde. Die Polizei hat ihm dann Fotos von möglichen Verdächtigen durchgehen lassen. Dabei fiel ihm auf, dass sämtliche Personen einen Migrationshintergrund hatten. Zudem beschrieb er negative und teils gewaltsame Erfahrungen, welche er und Menschen in seinen Umfeld mit Migranten machen musste.

Das alles hat sein Bild von verschiedenen Bevölkerungsgruppen und Nationalitäten geprägt. Seiner Auffassung nach, wären diese zu primitiv und würden den Fortschritt der Menschheit behindern, welche so nicht in der Lage wäre den nächsten Schritt in der Evolution zu machen. Dabei schlägt er wieder den Bogen zu Zeitreisen und anderen utopischen Thesen.

Das kann man selbstverständlich als "rassistisch" betrachten, jedoch ist der Ursprung dahinter eine völlig anderer. Nämlich seine abstrusen Theorien zur Menschheit und keine NS-Ideologie. Der Täter war nunmal kein klassischer Nazi, wie es quasi permanent suggeriert wird. Sein Motiv war also kein "Hass auf Ausländer".

Der Term vom berühmten Einzelfall und des geistig verwirrten Einzeltäters war noch nie treffender als hier. Indem man diese Tatsachen aber ignoriert und teilweise sogar verdreht, instrumentalisiert man diese Tat für seine Zwecke.

Und das ist das einzige, bei dem man in diesem Zusammenhang von "politisch motiviert" sprechen kann.

Mal ganz krass gesagt: Ich sehe überhaupt keinen Grund diesen Anschlägen überhaupt zu gedenken.


Muminpapa  21.02.2021, 14:48

Pfui Teufel. Menschen wie du zerstören Deutschland.

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gitte2007  21.02.2021, 14:54
@Muminpapa

Deutschland zerstört sich schon von ganz alleine. Dazu braucht mich nicht noch extra.

Je mehr über diese Anschläge immer und immer wieder berichtet wird, desto mehr werden wieder welche folgen.

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Im Moment wird dem Anschlag in Hanau mehr gedacht, da der 1. Jahrestag gerade war. Dem Anschlag in Berlin wurde auch schon sehr viel Aufmerksamkeit geschenkt, nur ist jetzt gerade einmal keine Gedenktag.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Es ist reines Kalkül und der Anschlag in Hanau war politisch-rechts motiviert, was in Deutschland eine sofortige Reflexreaktion auslöst. Keine Frage, wir müssen - müssen - gegen derartiges Gedankengut vorgehen und das mit aller Kraft.

Warum werden jetzt islamistisch geprägte Anschläge nicht ähnlich verurteilt? Die Antwort ist dieselbe, wie bei "Warum sagen sie nie die Herkunft des Täters!" oder wieso wird (Partyszenen-Vorfall) die Herkunft der Täter verschleiert, bzw. verschwiegen?

Weil das zu noch mehr Problemen führen würde. Würden wir jetzt genauso auf die Straße gegen den islamistisch motivierten Terror gehen, würden Parteien wie die AFD und rechtsgerichtete Gruppen nur noch mehr Zulauf bekommen.

Es ist natürlich reichlich naiv und sogar konterproduktiv, aber es ist die "beste aller schlechten Lösungen" die Medien und Politik nun einmal haben, um so etwas wie Ruhe im Land aufrechtzuerhalten.