Warum war Grausamkeit früher ein Fest?

5 Antworten

Ich sehe es wie Sebbi. Das ganze war sicherlich kein punkt in der tagesordnung und auch nichts was immer gross gefeiert wurde. Es kann schon sein das zu bestimmten zeiten. Unter bestimmten herrschern das genau so geschehen ist. Das ist dann aber eher ein Lokales und zeitlich begrenztes phänomen.

Hinzu kommt aber das die menschen damals in einer anderen Lebensrealität gelebt haben. Das verhöltniss zum tod war damals schlichtweg ein anderes.

Wenn heutzutage einer frau/ Familie ein kind wegstirbt ist das ein riesen ding und absolut belastend für die menschen. Damals was das imgrunde aufgrund der hohen kindersterblichkeit schlichtweg normal. Da wird es kaum eine Familie gegeben haben die nicht 3 Tote kinder etc. Zu beklagen hatte. Und Jeder der älter als 12 wurde dürfte geschwister gehabt haben die eben gestorben sind.

Das schafft eben ein ganz anderes verhältniss zum tod als wir es heute haben. Und ggf. auch eben zu grausamkeiten etc.

Desweiteren sind wir heute nicht unbedingt weniger interessiert an grausamkeiten. Horrofilme in denen Menschen schreckliche dinge passieren sind durchaus ziemlich beliebt bei vielen.

Unfälle haben immer nen haufen gaffer. Die es auch noch filmen. Wir machen uns über andere Personen denen missgeschicke passieren lustig. usw. usw.

Die Herrscher des 16. Jahrhunderts, so scheint es, waren von einer Grausamkeit beseelt, die uns heute unvorstellbar erscheint. Hinrichtungen durch Vierteilung, das Ertränken unschuldiger Kinder, diese Taten entspringen einer Vorstellungswelt, die von Machtdemonstration und der Unterdrückung jeglicher Andersartigkeit geprägt war.

Das Mittelalter war eine Zeit der großen sozialen Ungleichheit, der Angst und der Unsicherheit. Die Menschen lebten in einer Welt, die von Religion und Aberglaube dominiert war. Die öffentliche Hinrichtung diente nicht nur der Bestrafung, sondern auch der Abschreckung. Sie sollte die Bevölkerung daran erinnern, wer die Macht innehatte und welche Konsequenzen Ungehorsam nach sich ziehen konnte. Doch die Hinrichtung war mehr als nur eine Bestrafung. Sie war ein Spektakel, ein Ereignis, das das Gemeinschaftsgefühl stärkte. In einer Zeit, in der es kaum Unterhaltungsmöglichkeiten gab, bot die Hinrichtung eine willkommene Abwechslung vom Alltag. Die Menschen identifizierten sich mit dem Henker und dem Opfer, sie lebten die Geschichte mit.

Die Freude an der Grausamkeit ist ein Phänomen, das auch heute noch Psychologen und Historiker beschäftigt. Möglicherweise diente die Hinrichtung dazu, eigene Ängste und Aggressionen zu kompensieren. In dem Moment, in dem man Zeuge der Qual eines anderen wurde, fühlte man sich selbst stärker und sicherer.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Das ist nicht korrekt, die Vorstellung das damals dauernd solche Grausamkeiten geschehen sind, ist falsch. Und Hinrichtungen waren auch keine großen "Volksfeste".


aleluja 
Beitragsersteller
 19.09.2024, 11:01

ich bin mir sicher als man jesus an den kreuz genagelt hat, haben die leute es gefeiert.

FouLou  19.09.2024, 11:38
@aleluja

Das Halte ich für unwarscheinlich. Kreuzigung war soeweit ich weiss zu derzeit ne normale praxis der gerichtsbarkeit. Daher ist es eher warscheinlich das die bevölkerung das genauso viel gefeiert hat wie wir heute feiern das irgendwer ins gefängniss geht.

Da die Leute noch kein Fernsehen und Handy hatten, musste man sie ja irgendwie belustigen. Da waren solche Ereignisse willkommene Abwechslung zum harten Alltag.

Zusätzlich war es noch eine Machtdemonstration, die der Einschüchterung und Unterwerfung dienen sollte.

Außerdem wurde es als Abschreckung für Straftaten an öffentlichen Plätzen ausgerichtet für den Erziehungseffekt ..... sollte man heute vielleicht auch mal wieder machen (also nicht Leute 4-teilen und Kinder ertränken, aber öffentliche Strafen).

Ein US-Richter (weiß gerade nicht wo) lässt ja auch Leute mit Schildern rum rennen. die zum Beispiel geklaut haben.