Warum war es notwendig, das Leben Jesu schriftlich zu fixieren?

13 Antworten

Ergänzung

Hier ist eine Übersicht der Verschriftlichung der Religionen:

ab 2500 v. Chr.Die über 1000 babylonischen Götter werden beschrieben und klassifiziert[43]

ab 1200 v. Chr.Kanonisierung der Veden der ältesten Religion Indiens

ab 1000 v. Chr.Zarathustrische Religion mit dem heiligen Buch Avesta[27]

ab 800 v. Chr.Wiedergeburtslehren Indiensum

700 v. Chr.Genaue Festschreibung von Gestalt, Wesen und Zuständigkeiten der olympischen Götter durch Homer und Hesiod[44]

ab 600 v. Chr.Karmalehren, Chinesischer Universismus[27]

ab 440 v. Chr.Verschriftlichung der jüdischen Tora (Wikipedia)

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Ab 44 nC: Urchristentum: Erste schriftliche Teile der Evangelien; Briefe u. a. von Saul/Paulus

Ab 111 nC: Frühchristentum: Beginn der Kanonisierung der (4) Evangelien durch Bischofskonzile

Ab 325 nC: Christentum: Erste schriftlich verfasste Lehrentscheidungen für ein einheitliches Christentum unter Konstantin; Arianer werden verfolgt

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Ab 622 nC: Erster islamischer Kult: Schriftliche weltliche und religiöse Gemeindeordnung für Medina, das Reich Mohammeds; kompromissloser Monotheismus

Ab 632 nC: Islam: Nach dem Tod Mohammeds entsteht eine erste schriftliche Sammlung von "Offenbarungen", die bereits als Koran bezeichnet wird

Ab 700 bis 900 nC entstehen 10 Lesarten des Korans, die als kanonisch anerkannt werden

Woher ich das weiß:Recherche

Der biblische ‚Jesus’ ist keine historische Person; er hat also nicht gelebt. Sein Leben wird im NT keineswegs "fixiert". Die Autoren ordneten ihm ausgewählte Eigenschaften zu, die in der momentanen Situation der Rebellion gegen den Hohen Priester wichtig waren.

Die Figur eines ‚Jesus’ wird in den folgenden ausserbiblischen Schritften erwähnt: Tacitus, Ann.XV 44; Sueton, Claudius 25; Plinius d.J., Briefe 10, 96, 7; Josephus, Ant.XX, 200. (Hartmut Rosenau, Michael Hanst: JESUS CHRISTUS, die zentrale Gestalt des Christentums, Band III (1992), Spalten 78–99)

Diese Erwähnungen eines ‚Jesus’ können nicht als historische Quellen bzw. Belege gelten, weil sie sich nicht gegenseitig bestätigen können und nicht durch unabhängige Primärquellen belegt werden.

Die Figur des ‚Jesus’ in der Bibel kann höchstens eine Synthese aus mehreren antiken Figuren und Strömungen sein – bewusst geformt von hellenistisch gebildeten Juden als eine zweckdienliche personifizierte Heilserwartung des jüdischen Volkes.

Die Züge dieser Figur namens ‚Jesus’, welche in den Evangelien beschrieben werden, sind überindividueller Natur und auch vor ihm schon bekannt.

Auch betr. Kreuzigung folgen die Evangelien antiken Vorlagen, die von den Leiden ungerecht Verurteilter erzählen.

Grössten Respekt verdient dennoch die weltweite Ausdehnung dieser Heilslehre über zweitausend Jahre – eine Wirkung, die keine historische Person je erreicht hat.

PS1: Auffallend ist, dass sich die Figur ‚Johannes der Täufer’ als Personifizierung dieser Heilserwartungen offenbar nicht eignete. 

PS2: Historisch ist hingegen Saul/Paulus, der Begründer der ersten urchristlichen Gemeinden 44 nC in der heutigen Türkei und damit der Gründer des Christentums.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Jesus war Gottes Sohn. Das ist schon mal ne Story und ein paar Blatt Papyrus wert...

Die damals Gegenwärtigen und alle danach Lebenden sollten halt nie vergessen, was er alles für die Menschheit getan hat. Deshalb wurde es Jahrtausende immer weiter überliefert


earnest  04.05.2020, 09:47

Es wurde BEHAUPTET, dass Jesus Gottes Sohn sei. Und zur Verbreitung dieser Behauptung wurden die Evangelien geschrieben.

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Diese Frage (also nicht deine, sondern die des Lehrers) ist extrem missverständlich, und grenzt an Unsinn.

Was soll es heißen dass dies notwendig gewesen sei? Und für wen oder was?

Ist es notwendig, weil sonst die Welt nicht existieren könnte oder so etwas?

Hat "die Kirche" sich damals im ersten Jahrhundert gedacht "Die Menschen vergessen die Lehren Jesu, wir müssen sie schriftlich fixieren. " ?

Nein, hat sie nicht, es gab auch keine große zentrale Gewalt.

Man müsste sich vielmehr fragen, warum die Evangelisten Evangelien geschrieben haben.

Die Evangelien sind keinesfalls bloß schriftliche Fixierungen des Lebens Jeschua von Nazareths, sondern Erzählungen über den Heiland Jesus Christus, die eigene theologische und christologische Meinungen der Autoren vertreten und mythologische Ausschmückungen enthalten.

Darin eine Notwendigkeit oder zielstrebiges Handeln sehen zu wollen ist verkehrt herum gedacht.


earnest  04.05.2020, 09:45

Da grenzt überhaupt nichts an Unsinn. Da ist - jedenfalls für mich - auch überhaupt nichts missverständlich.

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Grobbeldopp  04.05.2020, 17:27
@earnest

Das Problem das ich nit deiner Antwort sehe, ist , dass es damals keinen mächtigen "Verklickerer" gab, der das ganze steuern und vorhersagen könnte. Zum Zeitpunkt der Niederschreibjng der Evangelien 70-100 gab es noch keinen Bibelkanon, in den dje sofort eingefügt wurden- und niemanden der überhaupt hätte garantieren können dass nicht insbesondere das Evangelium nach Johannes auf dem Misthaufen landet.

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earnest  04.05.2020, 17:31
@Grobbeldopp

An dieser Stelle geht es um deine Antwort. Und um meinen Kommentar zu deiner Antwort.

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Grobbeldopp  04.05.2020, 17:32
@earnest

Ja, in dem Fall diskutiere ich nicht weiter, es sei denn du bringst eine Kritik vor, statt nur einen Buhruf als Aufhänger dazu.

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earnest  04.05.2020, 17:37
@Grobbeldopp

Ich hatte deinem bloßen "Buhruf" ("grenzt an Unsinn") nur ein "Nein" entgegengesetzt, weiter nichts. Und das zudem höflich formuliert.

Und du hattest ja nicht einmal mit dem Diskutieren darüber angefangen, sondern ein völlig anderes Thema angesprochen.

Aber gern aus meiner Sicht einverstanden: Eine Diskussion bringt nichts.

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Dazu gab es verschiedene Gründe. Die Evangelien wurden mit einem klaren Ziel geschrieben: sie dienten der Verbreitung der "frohen Botschaft", das heißt, Jesus' Wirken auf Erden, seiner Kreuzigung und angeblichen Auferstehung. Sie waren quasi "Werbekataloge".

Das geht zum Beispiel aus dem Anfang des Lukasevangeliums deutlich hervor: der Autor schreibt, er habe die Geschichten um Jesus recherchiert (er war also kein Augenzeuge, genau wie die drei anderen Evangelisten) und wolle nun einem Freund namens Theophilos davon berichten. Das Evangelium war also zunächst eine Art Brief.

Später kam noch ein weiterer Grund hinzu, das vorhandene Wissen zu sammeln: es bildeten sich unter den Christen verschiedene Gruppen, die teilweise unterschiedliche Dinge über Jesus lehrten. Dazu finden sich Hinweise in den Briefen des Paulus, aber auch in anderen (Petrus, Johannes). Es gab zum Beispiel eine vom Hellenismus beeinflusste esoterische Bewegung, die "Gnosis". Sie lehrte völlig andere Dinge über Jesus und Gott, und ihre Gläubigen brachten sogar eigene Evangelien heraus, um mit den vier kanonischen (offiziellen) quasi zu konkurrieren.

Damit war es aus Sicht der Apostel bzw. deren Erben notwendig, das Wissen, das noch aus erster Hand stammte, zu sammeln. Und die Autorität der ersten Jünger zu nutzen, um damit "falsche Lehren" entlarven zu können.

Und ja - mit der Zeit kam sicher auch der Grund hinzu, dass die Augenzeugen des historischen Jesus allmählich ausstarben. Man wollte nicht für immer auf Hörensagen angewiesen sein. Das war sicher auch ein Faktor, der eine Rolle spielte.


Nadelwald75  04.05.2020, 10:37

gut dargestellt, alle Punkte berücksichtigt.

Zur Ergänzung: Die schriftlichen Aufzeichnungen waren desewegen so spät, weil man zunächst in der Zeit der Naherwartung lebte und deswegen eine schriftliche Fixierung nicht für notwendig hielt.

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Indecisive  04.05.2020, 15:32
@Nadelwald75

Genau genommen waren die ersten schriftlichen Quellen garnicht mal besonders spät verfasst worden. Der älteste Paulusbrief, der 1. Thessalonicher, wurde etwa um 50 n. Chr. verfasst. Zu diesem Zeitpunkt war Jesus je nach Sterbejahr maximal 20 Jahre tot, vielleicht auch erst 17 oder gar 14 Jahre.

Das ist für die Zeit der Antike kein besonders langer Zeitpunkt bis zum Auftauchen der ersten Schriften.

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SiPriera  04.05.2020, 09:20

Ja auch die falsche Übersetzungen die aus dem "Stück Holz" dem Stamm - original Xylon' übersetzt wie xylofon und StUros..

Zaubern einige Übersetzer schlechter Bibeln - auf einmal einen Querbalken dran, dass es ein' Kreuz' gibt.... Ne Crux

https://www.google.com/search?q=stauros&oq=stauros&aqs=chrome..69i57.2642j0j8&client=tablet-android-huawei-rev1&sourceid=chrome-mobile&ie=UTF-8#imgrc=udUgvVzS-ZU9LM:

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Nadelwald75  04.05.2020, 10:56
@SiPriera

Wenn man sich mal über die Sache informiert, stellt man fest, dass die Römer eine ganze Reihe von Kreuzigungsmethoden hatten, vom Pfahl bis zur T-Form und dem klassischen Kreuz mit Querbalken oder auch mit Dreiecksvorrichtung.

Text aus MT 27,40: εἰ υἱὸς εἶ τοῦ θεοῦ, [καὶ] κατάβηθι ἀπὸ τοῦ σταυροῦ.

Wenn eine Person am Pfahl befestigt oder hochgezogen wurde, kann das mit und ohne Balken geschehen. Und "Holz" ist sowieso neutral - kann alles bedeuten. (Wo steht denn übrigens "Holz"?)

Den Text, bei dem ein Querbalken drangezaubert wurde, hätte ich aber mal gerne gesehen. Bei welchem Evangelisten soll das denn sein?

Egal, welcher Begriff da jetzt im Text steht: Man kann es also ruhig bei der klassischen Vorstellung lassen. (Warum speziell die Zeugen Jehovas auf der Pfahlvorstellung ohne Querbalken beharren, ist mir unklar.)

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SiPriera  04.05.2020, 16:58
@Nadelwald75

Geschwafel.. Von einer guten Übersetzung erwarte ich mehr.

Und wenn Stauros und Xylon draufsteht.. Ist es immer noch keine Crux da kannst du drehen und wenden wie du willst.

Übersetz mal inner Klassenarbeit "trouser" zu pants... Da kennt ein 9 jähriger den Notenausgang.

Du bist aber bei deiner Falsch-Übersetzung noch überzeugt. Stehst du auf der er Gehaltsliste so einer Kirche.? - Die son Quatsch sagen müssen

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Nadelwald75  04.05.2020, 18:55
@SiPriera

......Stehst du auf der er Gehaltsliste so einer Kirche.? - Die son Quatsch sagen müssen.......

Sehr gut, wenn so was kommt. Persönliche Angriffe oder Schimpfwörter zeigen immer, dass die Arumente nicht ausgereicht haben.

(Ich stehe übrigens nicht auf der Gehaltsliste.)

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SiPriera  04.05.2020, 20:56
@Nadelwald75

Lach - dann taugen Bedienstete einer Kirche als Schimpfwörter?

Mannomann Spiel dich hier nicht auf.. Räum lieber in deinem Nadelwald auf

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