Warum wählen soviele in D konservativ?

6 Antworten

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Weil die Konservativen ja letztendlich doch weitaus realitätsnäher und bürgerlicher sind als die Ampel. Mich hätte ein Erstarken der Grünen erschreckt, aber zum Glück ist das nicht eingetroffen. Ganz im Gegenteil, die haben ziemliche Verluste bekommen. Zum Glück!

Die Ampel, insbesondere Die Grünen haben aus meiner Sicht komplett gegen die Interessen der Bevölkerung regiert und ohne Rücksicht ihre teils realitätsfernen Ideologien durchgesetzt und davon hatte die Mehrheit genug und somit haben die Meisten wieder vermehrt konservativ gewählt.

Muss allerdings auch sagen, dass ich von der EVP und Ursula von der Leyen auch nicht wirklich überzeugt bin. Zwar immer noch besser als wenn Baerbock EU-Kommissionspräsidentin wäre, aber dennoch…

Wie gesagt, mal schauen, wie es weiter geht.

Gruß NicoFFFan

Konservative Wähler*innen wählen so, weil sie sich vor Veränderungen scheuen. Sie möchten, dass alles bleibt wie es ist bzw. wieder so wird, wie sie es als positiver empfunden haben. Irgendwo nachvollziehbar, denn klar, jede Veränderung verunsichert und gerade all das, was der Welt allein schon durch den Klimawandel bevorsteht, ist wirklich einfach nur erschreckend und beängstigend. Da kann ich schon irgendwo verstehen, wenn man es da deutlich angenehmer empfindet, das auszublenden, zu ignorieren und weiter zu machen wie gehabt. Auch wenn das halt leider damit verbunden ist, dass das irgendwann nicht mehr funktionieren wird und uns der ganze Mist noch mehr um die Ohren fliegt...

Bei Wähler*innen der AfD hingegen müssen wir alle uns wohl an den Gedanken gewöhnen, dass diese die AfD nicht aus Trotz oder Unzufriedenheit oder so wählen, sondern weil sie Rechtsextremismus und rechtsextreme Ansichten und Standpunkte einfach gut finden und befürworten. Und dass man diesen Menschen auch nicht damit beikommen kann, dass man ihnen irgendwie entgegenkommt oder Verständnis für sie aufbringt oder so. Weil sie eben erst dann zufrieden sind, wenn wir 1933 wiederholen...


KaffeemitMilf  10.06.2024, 13:16

Grundsätzlich hast du recht, dass Konservative auf Bestand setzen und weniger progressiv sind. Ich denke bei dieser Wahl geht es den Konservativen aber sehr wohl um Veränderung - vor allem in Bezug auf die Migrationspolitik. Ich hoffe sehr (auch wenn ich es nicht glaube), dass die aktuelle Regierung darauf reagiert, denn aktuell stehen 70% (!!) der Wähler nicht hinter der Regierung. Das kann man einfach nicht ignorieren, ansonsten sieht die Bundestagswahl nämlich genauso aus.

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Daoga  10.06.2024, 13:07

Wenn man gegen unkontrollierte Migration und gegen das Bleiben gewalttätiger, krimineller Migranten oder Sozialschmarotzer ist, dann ist man rechtsextrem? Das ist nämlich der Hauptgrund, warum viele die AfD gewählt haben, das Versprechen da mal gründlich aufzuräumen. Die ideologisch begründeten Fehler und Versäumnisse der Ampel führen zum Wahlerfolg der AfD

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HappyMe1984  10.06.2024, 13:09
@Daoga

Die AfD gilt auf Bundesebene als rechtsextremer Verdachtsfall laut Verfassungsschutz. Mehrere Landesverbände wurden vom jeweiligen Landesverfassungsschutz inzwischen als gesichert rechtsextrem eingestuft. Wer AfD wählt, wählt somit ganz eindeutig Rechtsextremismus.

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Daoga  10.06.2024, 14:38
@HappyMe1984

Was ist den Leuten wohl lieber, ausländische Kriminelle und Kalifatbefürworter auf deutschen Straßen oder ein paar Rechtsextreme (sind selbst in der AfD nicht alle so drauf) in der Politik? Beantworte Dir die Frage selber.

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HappyMe1984  10.06.2024, 15:02
@Daoga

Offenbar haben sie kein allzu großes Problem mit Rechtsextremen, das ist korrekt. Und ja genau das, was ich sage - sie finden Rechsextremismus unproblematisch bis total okay. Waren eben ein bisschen zu oft Kreide holen in Geschichte...

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Daoga  10.06.2024, 16:07
@HappyMe1984

Eher als nützliches Werkzeug, um die Fehler der bisherigen Politik auszumerzen. Auf einen groben Klotz wie die bisher völlig unkontrollierte Migration gehört ein grober Keil, was wäre da besser als ein paar eigene Radikale, die Wind in die Sache bringen. Wenn sie sich gegenseitig abschleifen - kein Verlust für irgendwen. Echte Chancen auf Machtergreifung haben die Rechtsextremen nicht, da stehen zu viele Gegenkräfte entgegen.

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HappyMe1984  10.06.2024, 18:54
@Daoga

Aber das hatten wir doch schon mal. War scheiße. Warum sollte es beim zweiten Mal besser klappen und weniger furchtbar enden? Verbrennt man sich die Hand weniger, wenn man noch mal auf die heiße Herdplatte fasst?

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Daoga  10.06.2024, 19:05
@HappyMe1984

Andere Umstände führen zu anderen Resultaten, Schmetterlingsprinzip. "Damals" waren die Menschen noch total autoritätshörig und der Stolz der Nation zählte höher als das eigene Leben, das findet man heute so nicht mehr. Heute kann man es Menschen nur vorwerfen, wenn sie die Geschichte total ignorieren wollen, aber das findet man auch im Ausland (islamische Länder sollten mal vom 30jährigen Krieg lernen).

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HappyMe1984  10.06.2024, 20:36
@Daoga

Schau doch mal zurück, wie die NSDAP per Wahlen an die Macht kam. Schau dir an, was die 1920er Jahre gesellschaftlich prägte, was dort zum Beispiel im Nachtleben, im Bereich von Frauenrechten, rund um LGBTQ+ oder auch im Bereich der Pädagogik so los war. Auch da herrschte auf der einen Seite eine unglaubliche Aufbruchsstimmung nach dem Ende des Kaiserreichs! Ein Wegkommen von Obrigkeitshörigkeit, eine gesellschaftliche Liberalisierung, eine Entwicklung hin zu mehr Freiheit und Gleichheit.

Es genügte aber ein gar nicht mal so großer Anteil der Bevölkerung, der die NSDAP wählte und sie dadurch in eine Position brachte, die ihr ausreichend Macht gab, um über das Ausnutzen gesetzlicher Regelungen die Demokratie komplett auszuhebeln. Hitler kam ja nicht durch einen Militärputsch gegen die Bevölkerung oder einen Bürgerkrieg an die Macht...

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Daoga  11.06.2024, 14:42
@HappyMe1984

Heute gibt es einen Platzhirsch, der die Rechten in die Schranken verweist, nämlich CDU/CSU, die eher noch mal mit den Sozis (SPD) zusammengeht als mit der AfD, damit die Zünglein an der Waage spielen könnte, denn an so viel Macht für die AfD ist selbst die Union nicht interessiert. Damals gab es zu viele schwache und miteinander zerstrittene Parteien, die der NSDAP keinen Widerstand leisten konnten. Und der Antisemitismus war damals eines der wichtigen Zugpferde dieser Partei, während heute auch andere dem Migrantenproblem zu Leibe rücken möchten.

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HappyMe1984  11.06.2024, 18:05
@Daoga

Du hast die sächsische CDU noch nicht erlebt, oder? Die werden meiner Ansicht nach definitiv mit der AfD im Herbst hier nach der Landtagswahl kuscheln gehen...

Und ja, damals war es der Antisemitismus. Aber findest du echt, dass heute die Ablehnung gegenüber Moslems sich von der Ablehnung gegenüber Juden damals wirklich irgendwie unterscheidet?

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Also ob es sich bei FDP und CDU um konservative Parteien handelt, ist streitbar. Selber nenne sie sich lieber bürgerlich. Was auch immer das sein soll.

Warum wählen soviele in D konservativ?

Die Migrationsprobleme beschränken sich nicht mehr nur auf soziale Brennpunkte und werden der Art allgegenwärtig, dass man diese nicht mehr leugnen kann. Die Proteste nach dem 8. Oktober, die Eritrea Proteste in Gießen, Sylvester in Berlin, jetzt der Terroranschlag in Mannheim, wo der Täter nicht nur auf die Rechten losgegangen ist, sondern auch einen Polizisten tötete, das alles sind Ereignisse die langsam aber sicher das Stimmungsbild kippen lassen. Gerade der Konflikt in Gaza hat zumindest in meinem Freundeskreis einige Deutsch/Südlandischen Freundschaft massiv belastet.

Seinen Bürgern zu erzählen, das der Kolonialismus, Klimawandel oder alternativ Kapitalismus angeblich dafür verantwortlich sei, dass sie reich sind und die Armen des wegen jetzt hier leben dürfen, funktioniert halt nur, solange man selber noch ein gewisses Maß an Wohlstand genießt. Dieser erodiert, zum ersten Mal seit langem haben viele Deutsche, denen es sonst gut ging, jetzt ernste Geldprobleme.

Die Kritik an der Migrationspolitik hat man Jahre lang unter Tisch kehren können. Eine satte Gesellschaft ist träge, dazu kam die große Sorge des Einzelnen als rechts zu gelten, wenn man den Status quo kritisierte. Die Nazikeule und andere despektierliche Äußerungen sind nun aber der Art abgestumpft, dass sie nicht mehr ernst genommen werden. Sylt war ja keine Ausnahme, sondern ist generell ein Stimmungsbild darüber, wie sehr die Angst als Rechts stigmatisiert zu werden, nachgelassen hat.

Die guten Ergebnisse der CDU sind gepaart mit der Hoffnung dass sich nun etwas ändern wird. Für einige ist die Wahl der CDU ein Novum und hat einiges an Überwindung gekostet. Das die CDU unter Merkel dieses Desaster 2015 nochmal massiv verstärkt hatte, ist aus dem kollektiven Gedächtnis getilgt.

Dass die AfD der artige Erfolge verzeichnen konnte, ist eine besonders große Überraschung. Nach all den medialen Geschützen die aufgefahren würden, hatte ich gedacht, dass das Ergebnis deutlich schlechter ausfallen würden, aber gerade der Osten hat die Partei getragen. Hier scheint mittlerweile alles was das politisch mediale Esteblishment von sich gibt, auf taube Ohren zu stoßen. Lustig finde ich, dass das unter grünen Druck eingeführte Jugendwahlrecht mit 16 nicht zuletzt der AfD genutzt hat. Im Bund hält die Ampel (obwohl alle drei Parteien zu vor das Wahlrecht mit 16 unterstütz haben) man sich jetzt mit dieser Forderung bedeckt 😉.

Die Menschen haben einfach keine Lust mehr auf völlig uninteressante Regierungspolitik, Cannabislegalisierung, Selbsbestimmungsgesetz, Demokratieförderungsgesetz das konnte die Ampel schnell verabschieden.

Beim Haushalt, Sozialabgaben, Energiepreise, Lebenmittelkosten kommt von der Ampel gefühlt nichts zustande.

Eigentlich wird immer gerne die Opposition gewählt. Das ist jetzt nichts besonderes. Aber gleich drei Parteien in einer Koalition tun sich ohnehin schwer. Die ziehen ja selten an einem Strang, schon zwei Parteien sind da manchmal zu viel. Die CDU hatte ja in weiser Voraussicht nach der Bundestagswahl eine Koalition mit der SPD abgelehnt, weil es da schon mit diesen beiden in der großen Koalition Schwierigkeiten gab.