Warum wählen gebildete Leute oft links?

Man muss bei "links" aber auch unterscheiden zwischen der Partei "die Linke" (die übrigens auch in 2 Lager zerfallen ist) und den Grünen und der SPD (die von manchen, aber wohl nicht allen, auch zu "links" gezählt wird). Dann gibt es noch solche Winzigparteien wie die MLPD, die aber praktisch keine Rolle spielen.

Und natürlich gibt es auch in der Mitte und rechts gebildete Leute.
Ich denke nicht mal, dass der Bildungsstand der entscheidende Unterschied ist, sondern eher die Bereitschaft, auch finanziell und sozial schwächeren Gesellschaftsgruppen zu helfen.

Je weiter rechts eine Person ist, erkennt man eher daran, je akzeptabler es für ihn (oder für sie) wird, dass bestimmte Gruppen benachteiligt werden (ein stark unterschiedlich wertendes Menschenbild).

Rechts ist nicht so sehr die mangelnde Bildung, sondern die Einstellung, dass es unterschiedlich wertvolle Menschen gibt. Während es linke Menschen meist begrüßen, wenn man sich für Schwächere einsetzt, legen einem rechte Menschen genau das als Schwäche aus.

Oder um es mit Nietzsche zu sagen: "Nietzsche hält die Herrenmoral für der Sklavenmoral prinzipiell übergeordnet."

Naja, wieviele es sind, weiß ich nicht. Nur dieses Bildungswesen ist ja in Regel staatlich und die Angestellten im öffentlicher Dienst und da ist diese Sichtweise, die man eher als links ansieht, von Haus aus mitunter vorgegeben, mit Gendern und so weiter. Und wenn man genug Sitzfleisch hat es bis zum Bachelor oder Master in dem Bildungswesen zu bringen, dann färbt das warscheinlich ab. Man muss da teilweise wirklich aufpassen was man sagt, gerade wenn man dort auch arbeitet.

Wobei ich damit nicht will, daß man unbedingt einen Titel habe muss, um gebildet zu sein.

Informelle Bildung durch universitäre Ausbildung, Beschäftigung mit Naturwissenschaften, Sozialwissenschaften und verstärkt die Tendenz zu progressiven politischen Positionen. Das ist in der Hochschulsozialisationsforschung gut untersucht und nur logisch. Simple Parolen wie "Ausländer raus!" - "Klimawandel ist eine Erfindung" - "Armut ist nur Faulheit" sind mit einem gewissen Bildungsstand leicht zu durchschauen. Der Wunsch nach rational begründeten, komplexen poltischen Erklärungen wächst. Man wird aber auch nicht klassisch links, sondern linksliberal.

Auf institutionelle Bildung trifft das jedoch nicht unbedingt zu. Besonders Studiengänge die wenig mit Wissenschaft zu tun haben (z.B. Jura), wirken genau andersrum. Keine Partei hat soviele Rechtsanwälte wie die AfD. Warum? Juristen erforschen nicht die Wahrheit und machen keine Entwicklung. Es geht um Ordnung und Tradition. Also klassisch-konservative Werte.

Moin,

woher hast du dieses Vorurteil?

ich bin auch sehr aufgeklärt und gebildet und ich bin eher konservativ eingestellt und finde eine zu linke Einstellung sogar als gefährlich.

lg Seth

Das ist nicht immer so. Das war diesmal so, da viele die Grünen gewählt haben. Das wohl wegen dem Verständnis für die derzeitige Klimaproblematik. Wobei die Linke eher nicht gewählt wird. Die SPD wurde auch viel gewählt, weil…..keine Ahnung. Der Lust auf einen Wechsel gepaart mit der Unzufriedenheit mit der Stillstandspolitik der CDU?

Das war aber die Wahl vorher anders. Da wurde verstärkt CDU gewählt.

Die Leute mit höherem Bildungsabschluss wählen wohl sehr aktuell und das wohl wegen einem hohen Interesse an aktuellen Sachverhalten bzw. an Politik.