Warum verbinden (vor allem junge Menschen) Konservatives mit Schlechtem?

Konservativ kommt von lateinisch conservare, was soviel wie "bewahren" heißt. Jugend will aber nicht am Althergebrachten festhalten, sondern will Neues entdecken, will revolutionieren, will die geltenden Werte hinterfragen und der Geschichte ihren eigenen Stempel aufdrücken.

Erst mit dem Alter kommt dann oft die Erkenntnis und das Bewusstsein, dass man selbst in seiner Jugend viele Fehler machte es selber auch nicht besser weiß, und daher lieber am Bestehenden festhält.

Ich denke, das liegt daran, dass solche Leute oft noch Verbesserungspotential sehen, welches sich nur gegen den Widerstand von Kräften realisieren ließe, den den Status quo erhalten wollen, sprich konservativ sind. So etwas kann frustrieren und ein schlechtes Image konservativer Weltanschauungen hervorrufen.

Leider wurde der reine Begriff "Konservativ" negativ behaftet, selbst rechtsextreme, Nazis, Rassisten usw. haben diesen Begriff für sich entdeckt und versuchen ihre Denkweise darunter zu setzen. Das ist ein Grund dafür.

Anders herum bedeutet eine konservative Einstellung, dass man sich an Regeln hält und für diese auch eintritt. Die Jungend möchte aber nicht mit dem bideren Nachbarn gleichgesetzt werden, der jeden Freitag den Gehsteig fegt, sich über das Skaten auf der Straße aufregt und meint, dass die Jugend verkommen sei und nur Drogen nehmen würde.

Der reine Begriff ist schlicht zu negativ behaftet.

Ist wohl eher ein Phänomen in DE. In DE gibt es aber auch politisch nichts konservatives was im Mainstream noch mitspielt oder nicht schon als moralisch und woke nicht mehr zulässig erachtet bzw gemacht wurde.

Die konservativste Partei in DE hat bei der BT-Wahl grade mal 0,1 Prozent bekommen.

Die übrigen konservativen Wähler die keine Kleinparteien wählen wollen versuchen ihr Glück weiterhin bei CDU und CSU welche mit dazu beigetragen haben dass konservativ in DE ist , bzw nicht mehr da ist, wie es ist oder mit der AfD welche zu großen Teilen von Spinnern und rechtsextremen unterwandert und überlaufen ist. In allen drei Parteien sind die Chancen auf konservative Politik oder Überzeugung gering. Und die Leute halten der eigenen Partei gegenüber auch die Füße still und die Fahne hoch. Hoffnungslos.

In anderen Ländern sieht das schon anders aus.

In Dänemark, Niederlande, Belgien, Frankreich, Österreich, Schweiz, Ungarn etc pp gibt es viele junge Leute die konservative Parteien wählen oder zumindest deren Standpunkte vertreten oder Teile davon ( ob sie die Partei nun wählen oder nicht ) und diese Themen sind auch im Umlauf des Mainstreams und allgemeines Diskussionsthema. Wie man dazu steht ist da erst mal zweitrangig.

Hier in Flandern sind zwei konservative Parteien bei jugendlichen Wählern stark vertreten zb. In Ungarn wählen auch viele junge den Fidesz. oder in Polen die PiS.

Alles eine Frage der Erziehung / Prägung des Gesellschaft und des Mainstreams. Wenn man sich wie in DE nicht darum bemüht eine konservative Deutungshoheit zu schaffen, dann schafft der Gegner eine eigene . Und mit der Zeit bleibt nur das was als konservativ suggeriert wird.

Nichts tun, wie zb die CDU.

Oder die Behauptung es ginge darum die drei K s zurück zur Frau zu bringen

Das liegt an der geistigen Haltung/Einstellung zum Althergebrachtem und fehlenden Respekt vor den Weisheiten der älteren Bevölkerung.

Viele wollen das Rad neu erfinden und sind blind, das es schon perfekt ist.