warum teilten viele menschen antisemitistische Positionen?

5 Antworten

Vorurteile gegen Juden und Hass auf Juden gab es schon immer, der ist keine Erfindung der Nazis.

Zum Teil mögen da Glaubensfragen eine Rolle gespielt haben, wenn beipielsweise Kreuzzügler auf ihrem Zug in den Krieg auch gezielt Juden jagten.

In späterer Zeit waren dir Probleme wahrscheinlich, dass "einfache Bürger" nur Juden in höherer Stellung begegneten. Juden durften beispielsweise lange kein Land erwerben, weshalb es keine jüdischen Bauern gab. Der Händler allerdings, der den Bauern ihr Gut aufkaufte, konnte ein Jude sein, der dann wieder mit anderen Juden kooperierte. Und so hatte dann ein einfacher Bauer vielleicht den Eindruck, jüdischen Leuten ausgeliefert zu sein und kannte keine jüdischen Kollegen, die wie er "ehrliche Arbeit auf dem Acker" tätigten. Auch die Handwerkszünfte waren Juden verschlossen, so dass letztere auch hier keinen "ehrlichen Beruf" annehmen konnten. Durch diese Verbote waren jüdische Bürger quasi gezwungen, Bankgeschäfte, Handelshäuser oder freie Berufe (Anwalt, Notar, Arzt) auszuüben. Es gab selbstverständlich auch Juden in einfachen Berufen, aber insbesondere die Häufung jüdischer Kaufhäuser und Banken fiel den einfachen Bürgern auf.

Hier dieser Fall http://de.wikipedia.org/wiki/Xantener_Ritualmordvorwurf zeigt, dass Antisemitismus auch 40 jahre vor den Nazis schon tief im einfachen Volk verankert war, und die Presse bereitwillig antisemitische Schlagzeilen lieferte.

Der Antisemitismus ist keine Erfidnung der Nazis. Man muss hier ganz klar sagen, dass die Ausübung mit allen Folgen und Gestzen etc. historisch in der NS-Zeit drastisch durchgeführt wurde. Dazu ist zu sagen, dass jüdische Menschen schon im Mittelalter verfolgt wurden. Wie oben genannt macht man es sich immer sehr einfach alles Übel den Juden zuzuschreiben ( natürlich in der NS-Zeit) . Man suchte quasi einen "Sündenbock" auf den sich das Volk einschießen konnte. Doch in der heutigen Zeit herrscht in einigen Ländern immernoch Antisem. . So ist es z.B nicht erlaubt als iranische Sportler auf israelischen Boden Sport zu treiben. Eine andere Quelle des Hasses könnte die Entwicklung in Israel mit Palestina etc sein. So fühlen sich die Palestinenser ungerecht behandelt, da Ihnen "das Land weggenommen" wurde (das ist nicht als Wertung gemeint) und die Engländer Israel halfen.

Ich gehe jetzt mal davon aus du sprichst von der NS-Zeit. Da gab es mehrere Gründe. Nach dem ersten Weltkrieg der auch in Deuschland viele Verluste gebracht hat musste wir hohe Reperationen an die Sieger bezahlen und dabei unser eigenes Land wiederaufbauen dann kam es 1929 zu einer Weltwirtschaftskrise und einer bodenlos schlechten Regierung, mit anderen Worten den Menschen ging es richtig dreckig, nicht Hartz IV-Dreckig sondern die verhungerten und erfroren im Winter.

Dann kamen die Nazis an die Macht und erzählten den Leuten, die meist wesentlich ungebildeter waren als heute, da ist jemand der an allem Schuld ist und wenn wir die los sind geht es uns allen wieder gut. Damit hast du den Teil der Bevölkerung der kurz vorm verhungern ist schon mal im Sack.

Der nächste Punkt geht bis ins Mittelalter zurück. Schon seit hunderten von Jahren gab es in Europa immer wieder Phasen der Judenverfolgung, meist ausgelöst durch die katholische Kirche, in vielen Gebieten Deutschlands waren Juden außerdem lange mit Berufsverboten belastet, eine große Ausnahme bildete das Bankenwesen oder klassisch die Geldverleiher, hauptsächlich weil Christen keine Zinsen nehmen durften. Das führte dazu das Juden trotz allem häufig relativ reich aber auch nicht besonders beliebt waren, wer bringt seiner Bank bei der er Schulden hat schon freundschaftliche Gefühle entgegen. In wirtschaftlich schlechten Zeiten, wie eben auch der vor der Nazimachtergreifung, kam es deshalb immer wieder dazu das sich die gehobenen Teile der Bevölkerung überlegten die Juden unbeliebt zu machen um sie schlussendlich zu vertreiben oder sogar zu töten. Das hatte den Vorteil das man seine Schulden loswurde und sich gleichzeitig noch die jüdischen Vermögen aneignen konnte, das Nazi-Regime hat tonnenweise jüdisches Gold in die Schweiz geschafft. und weil die vorhergehenden Ereignisse dazu geführt hatten das Juden so unbeliebt waren hatte kaum jemand groß was dagegen, zumal die Nazis von dem Geld z. Bsp. auch die Autobahnen und ander riesige Bautätigkeiten finanzierten die natürlich auch viele der vorher verarmten Menschen zurück in Lohn und Brot brachten. Somit behielten die Nazis natürlich auch scheinbar mit ihrer Kernaussage recht das es allen besser geht wenn die Juden weg sind, auch wenn dieses 'bessergehen' natürlich auf millionenfachen Raubmord zurückging, nur die hungernden Deutschen damals haben getan was sie konnten um dies zu ignorieren.

Das Ganze ist stark vereinfacht dargestellt aber grob kann man sich so vorstellen woher die antisemitschen Positiopnen von vielen Menschen kamen die eigentlich nur überleben wollten.


stayCloudy 
Beitragsersteller
 18.03.2013, 19:52

Dankeschön :)

das ist perfekt... so hab ich wenigstens einen Plan vom Thema :D nicht,dass ich nichts verstehen würde,nur sind solche vereinfachten Antworten /Erläuterungen natürlich immer ziemlich hilfreich

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Nach den chaotischen Zuständen in der Weimarer Republik haben sich die Menschen nicht nur nach einem starken Führer gesehnt, der ihnen jede Verantwortung abnimmt, sondern auch nach einem Sündenbock: Die Juden. Die Menschen konnten endlich jemandem die Schuld für ihr Elend geben.

das volk mag nun mal einfache lösungen: wenn du für für alles unheil im staat einen sündenbock vorweisen kannst, mit dem der eine oder andere auch tatsächlich SELBST mal schlechte erfahrungen gemacht hat, findest du reichlich leute, die in die selbe kerbe hauen: "ja, beim bauern müller hat neulich AUCH wieder einer fünf kühe für einen spottpreis gekauft, weil er gemerkt hatte, dass müller dringend geld brauchte- die juden haben ja nun mal so eine ader zum schachern. und wer seine rechnung beim arzt oder anwalt nicht bezahlte und angemahnt wurde, schrieb natürlich gern seine eigene säumnis, dem mahner zu.