Warum sollte man sich nachdem man aufgehört hat zu Arbeiten sich weiter beschäftigen. Was hat das für einen Sinn, wenn man zufrieden ist nichts mehr zu tun?

4 Antworten

Es sind die Erwartungen der Gesellschaft, laut denen man sich einbringen und verwirklichen müsse. Man müsse dieses und jenes; je übersichtlicher das soziale Gemenge ist, umso penetranter sind solche Gedanken.

Ich finde es völlig in Ordnung, wenn jemand, der nicht (mehr) arbeitet weder Ehrenämter noch sonst welche Funktionen hat und einfach nur Rentner oder Privatier ist. Man muss auch der Typ für so was sein und manche sind einfach nicht für Ehrenämter geeignet.

Woher ich das weiß:Hobby

christl10 
Fragesteller
 20.05.2024, 10:10

Ich fotografiere ehrenamtlich. Das füllt so manche Wochenenden...

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rotesand  20.05.2024, 10:13
@christl10

Das ist eine super Sache. Fotografieren gehört zu meinem Beruf und ist über die Jahre auch ein Hobby geworden, inzwischen auch wieder analog mit meiner Canon EOS 500 von ca. 1993. Weiterhin viel Spaß!

Ich meinte das Ehrenamtliche im Sinne von Vereinen und Clubs oder Parteien und Kommunalarbeit, viele erwarten so was ... aber nicht jeder ist ein Vereinsmeier.

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christl10 
Fragesteller
 20.05.2024, 10:18
@rotesand

Ich bin im Sportverein tätig und fotografire jedes Wochenende um die 4 bis 7 Spiele für den Verein. Die freuen sich über die Bilder und ich habe meine Beschäftigung. Leider ist die Saison wieder zu Ende und ich muß jetzt wieder bis September warten. So ein Mist auch....

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Wozu sollte ich also noch was tun?

Das wirst du verstehen, wenn du mit 70 feststellst, dass du ohne eine Beschäftigung (egal ob es beruflich oder privat als Hobby) geistig immer weiter abbaust.

Es liegt also im eigenen Interesse, sich mit sinnvollen Aufgaben zu beschäftigen, um nicht komplett zu verkalken.

Bei einem meiner Kunden war ein Altmeister, der mit 87 noch halbtags gearbeitet hat. Er sagte, dass er keine Lust hat, sich wie seine Freunde zuhause in den Sessel zu setzen und die Rente für 3 Jahre zu geniessen und dann zu sterben. Genau das ist bei seinen Freunden/Bekannten passiert.
Er ist mit 88 schwer erkrankt und sagte, er bereue es nicht, weiter gearbeitet zu haben. Er hat seinem Leben damit einen Sinn gegeben - nämlich dem Nachwuchs sein Wissen weitergeben zu können.

Sie "martern" Ihr Hirn öffentlich auf "GF" mit allen möglichen Dingen durch die sie sich scheinbar unstrukturiert gelangweilt fühlen.

Das wäre z.B. ein Grund sich mit etwas aus Ihrer eigenen Sicht sinnvollem zu beschäftigen, um so zu einem inneren Frieden, nur mal so für sich selber zu gelangen.

"Wer rastet der rostet!"

Menschen ohne Aufgabe werden nicht sonderlich alt.

Forscher haben Langeweile nicht nur mit Depression, Alkohol- und Drogenmissbrauch in Zusammenhang gebracht, auch bei Chirurgen oder Lastwagenfahrern kann sie zu lebensgefährlichen Fehlern führen. Zudem verkürzt Langeweile womöglich unsere Lebenserwartung. Im Jahr 2010 analysierten Forscher vom University College London Fragebögen von mehr als 7500 Beamten im Alter zwischen 35 bis 55 Jahren aus den späten 80ern. Diejenigen, die sich zu einem hohen Maß an Langeweile bekannten, starben eher als jene, denen die Zeit selten lang wurde. Da erscheint die Redewendung „sich zu Tode langweilen“ in neuem Licht.

Ich fühle mich moralisch verpflichtet, so lange zu arbeiten, wie es möglich ist. Die Gesellschaft lebt doch von der Arbeitsteilung. Viele machen sich wegen Arbeitskräfte- und Fachkräftemangel kaputt, um die Versorgung überhaupt noch aufrecht zu erhalten. Ich kann nicht andere Menschen für mich arbeiten lassen, wenn ich es selbst noch kann.