Warum sind Protestantische Christen so viel lockerer?
Es scheint, als würden sie öfter Atheisten werden oder konvertieren als Katholiken. Evangelen sind meiner Erfahrung nach immer viel lockerer mit ihrer Religion umgegangen. Auch mit Dingen wie lgbtq stuff, welche viel mehr Einzug in evangelische Kirchen als katholische findet. Oder Frauen die Pfarrerinnen werden können. Warum ist das so? Ist das religiös bedingt oder doch staatlich? Katholiken wie die Spanier (wobei auch da viele nicht mehr strenggläubig sind. Aber wenn sie gläubig sind, dann meist "anders gläubig" als evangelen. Sie bauen ja ihre ganze Identität auf den Katholizismus auf, die ihre Vorfahren Jahrhundertelang zurückerkämpft und es dann in die Welt exportiert haben.
Die Niederlander sind wiederum jedoch sehr lockere Katholiken. Die wenigen die noch religiös sind.
10 Antworten
Protestanten heißen Protestanten, weil sie einmal gegen die strenge katholische "Regierung" und Reglementierung protestiert haben.
Sie heißen "evangelisch", weil das Evangelium die einzige Grundlage ihre Glaubens sein soll und ist. So brauchen sie auch den Religionszauber um Maria nicht.
Sie brauchen auch den Beichtzwang mit der Gewissensschnüffelei nicht.
"Gott ist bedingungslose Liebe." Braucht man mehr für eine Religion, für ein glückliches Leben? Von dieser Liebe sich etwas mitnehmen für seine Mitmenschen - ist das nicht wünschenswert für jedermann?
So ist das nicht. Auch evangelische Christen können beichten. Die Beichte ist dort nur kein Sakrament wie in der katholischen Kirche und kein Pfarrer entscheidet, ob dir die Sünden vergeben werden.
Machst Du einen Unterschied zwischen "Evangelischen" und "Evangelikalen" ?
Letztere sind in ihren zahllosen Ab - Arten extrem, fanatisch bis hin zu völlig irre. Frauen - Ordination gibt es auch in der Altkatholischen Kirche, auch verheiratete Priester und Priesterinnen. Und Du kanntest meine Großmutter nicht, die war "Lutheranisch - evangelisch" und "strenggläubig", für sie kamen alle welche nicht lutheranisch (!) "evangelisch" waren in ein imaginäres "Höllenfeuer".
Wie auch immer, man kann aus jeder Ab - Art des so gen. "Christentums" durch eigenständiges Denken erwachen und aus einem "Gottes" - Wahn in die Realität zurückfinden.
"Religion" ist kein unabwendbares Schicksal.
"Religion" ist nachweislich heilbar.
Theologische Veränderungen gibt es, seit es das Christentum gibt: die Heidenchristen unter Paulus waren liberaler als die Judenchristen (keine Beschneidung, keine Speisegebote).
Paulus belegte konkurrierende Prediger, die genau das von den Christen seiner Gemeinden forderten, mit dem ersten Anathema der Kirchengeschichte (Galater 1,8).
Und so überdenkt auch die EKD bestehende Vorschriften auf ihre Sinnhaftigkeit:
Wir müssen nicht jede Vorschrift der Bibel bewahren, wenn sie – nach reiflicher Überlegung – der Botschaft vom Heil durch Jesus Christus nicht entspricht. Das hat nichts mit "Zeitgeist" zu tun.
Das Christentum hat von Anbeginn die Botschaft, die in der Heiligen Schrift vorlag, ausgelegt und daraus wiederum eigene Positionen entwickelt. Die Bibel selbst zeugt von solchen Entwicklungen und den dazugehörigen Diskussionen.
https://fragen.evangelisch.de/index.php/frage/4162/darum-durfen-frauen-pfarrerinnen-werden
Wir haben schon lange keine antike Gesellschaft mehr. Vorschriften aus dieser Zeit müssen nicht auch heute Sinn ergeben.
Sie richten sich nach dem neuen Testament, dem Evangelium, während die Katholiken immer noch den alten glauben ausüben
Der alte strenge glaube, war ja bevor Jesus kam und unsere sünden "beglichen/verziehen" hat. Deshalb sind wir heute nicht mehr so darauf erpicht keinen einzigen Fehler zu begehen
Das alte Testament ist wohl nicht gemeint, sondern das,
was im "alten Christentum" hinzuerfunden wurde, so die Jungfrauengeburt Marias, der ganze Heiligenzauber, die Erbsünde, die Beicht-Schnüffelei . . .
Das Christentum war schon über 1000 Jahre alt es es von Luther und Calvin reformiert wurde. Da wurden einige alte Zöpfe abgeschnitten. Es gibt allerdings auch strenge evangelische Christen und lockere Katholiken, aber generell magst du schon Recht haben. Luther war ein Neutestamentarier, das AT und die Juden mochte er nicht so.
Interessant, hab ich öfters jetzt gehört. Mit welcher Begründung Lehnen sie das alte Testament ab bzw. Leben nicht danach?