Warum sind manche Menschen völlig damit überfordert, mit Kunst umzugehen?

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Ich denke, dass die meisten Menschen bzw. die, die gegenüber Kunst sehr ablehnend eingestellt sind, nur oberflächlich urteilen.

Diese Menschen achten meinem Empfinden nach nur auf ästhetische Details und nicht auf den Inhalt oder auf das, was die Kunst zu vermitteln versucht.

Kunstwerke beinhalten häufig Motive, die etwas repräsentieren sollen, auch wenn es meist nicht ersichtlich ist oder man überhaupt nichts erkennt, sondern nur Farben und willkürlich gezogene Linien, deuten diese auch schon etwas an.

Bspw. könnte ein Werk, welches wie erwähnt willkürliche Linien und monotone Farben bzw. Kontraste, also Schwarz und Weiß, beinhaltet, auf Verwirrtheit und Einsamkeit deuten.

Diesen Personen wird es womöglich an Interpretationsvermögen fehlen oder sie sind einfach der Meinung, dass man Botschaften nicht über so einem komplexem Wege übermitteln sollte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich finde ja, das vieles davon eben Geschmackssache ist. Dass jemand alles toll finden muss um von jemandem nicht als "überfordert" agbestempelt zu werden, finde ich bedenklich.

Ich für meinen Teil bin tatsächlich ausser bei Musik nicht wirklich kunstinteressiert. Mich interessiert es einfach nicht wer welche Bilder wann gemalt hat und warum. Für mich gibt es nichts langweiligeres als stundenlang durch stille Gänge zu gehen und sich einen Van Gogh nach dem anderen anzuschauen.

Gerade weil es Menschen unterschiedlich sehen kommt es doch zur Vielfalt. Wenn alle alles toll finden müssen, DANN sind wir beim normierten Empfinden.


Aylamanolo  26.07.2024, 16:36

von Gogh gucke ich mir schon gerne an. Und manche seiner Bilder finde ich auch sehr beängstigend und psychotisch.

Nun ja ich hatte eine Freundin, deren Eltern Kunstsammler waren. Wir waren beide 18 und sie machte ein Grillfest im Haus ihrer Eltern. Die waren nicht da.

Es war schon mächtig....verwirrend. Im Wohnzimmer stand ein Iglu aus Stacheldraht. Sehr merkwürdig. An der Wand hing ein echter Beuys.. (wie schreibt man den, ausgesprochen wird er Beus) Ein Schuhkartondeckel mit grauem Filz beklebt und in der Mitte war ein Knopf genäht. Sehr teuer, wie meine Freundin sagte.

Und andere Merkwürdigkeiten. Man hat sich in dem Wohnzimmer nicht mal getraut, eine zerknüllte Zigarettenschachtel wegzuwerfen, es hätte ja Kunst sein können.

Und als 15 j. gingen wir mit der Klasse ins Wallraf-Richard Museum. In der Mitte eines Raumes stand eine Säule, auf der ein grober Stein lag, in dem ein paar Nägel steckten. Das Kunstwerk hieß: Mond über Alabama.

Ah ja...also, das ziehe ich einen Michelangelo durchaus vor.

die nie Horrorfilme sehen und nie verstehen würden, dass diese Art Filme seht viel Psychologie und Philosophie enthalten können 

Na ja, man kann viel in Schund hineindeuten, das macht sie aber nicht zur Kunst. Außer in Polanskifilmen habe ich noch keinen guten Horrorfilm gesehen. Die Meisten sind schon sehr platt.

Kunst liegt im auge des betrachters. Diese menschen werden warscheinlich andere dinge in der Kunst entsprechend wertschätzen.

Nicht jeder mensch kann aus jedem kram etwas herausziehen.

Kann gerne ein paar beispiel von mir bringen:

Ich verstehe auch nicht wirklich was an ein paar farbklecksen Kunst sein soll.

FreeJazz ist nichts anderes als wirres auf instrumenten gehämmere.

Horrorfilme mag ich nicht besonders. Weil sie negative gefühle in mir auslösen. Über die filmlänge hinaus die ich einfach nicht handeln will.

Und mit fotogafie kann ich auch nicht unbedingt viel anfangen. z.b. dein auge bild beispiel. Ist halt n bild vom auge. Kann jeder machen. Aus meiner sicht eben wenig kunst dranne.

Dafür schätze ich andere dinge der kunst. z.b. Chiptune (Musik genre) aufgrund der klarheit und struktur im klang und der fakt das Soundchips oft gravierende einschränkungen haben und man Trotzdem super musik mit Produziert.

Sie fühlen sich unsicher und wollen die Situation gerne verlassen.