Warum sind an Anglizismen schlecht?

6 Antworten

Du sagst es selbst: Faulheit. Auch dein Deutsch ohne Anglizismen klingt - und liest sich - nachlässig (schon der erste Satz enthält mehrere Fehler). Offenbar ist dir das nicht wichtig, und das ist OK. Besonders, wenn du mit Menschen zu tun hast, die das ebenso halten.

Allerdings schließt man oft vom ersten Eindruck auf den gesamten Menschen, und Sprache ist ein großer Teil dieses ersten Eindrucks. Zudem ist Sprache identitätsstiftend (Stichwort: Jargon). Wenn jemand spricht "wie wir" gehört er dazu (egal ob in der Oper, im Dorf oder in der Motorrad-Gang).

Es kann dir also passieren, dass dich Menschen - nur aufgrund deiner Sprache - für faul und nachlässig halten (daher nicht empfehlenswert bei Bewerbungen), genauso, wie man einen Menschen, der sich sehr gewählt ausdrückt, schnell für arrogant und überkanditelt hält. Und dann ist es ziemlich viel Arbeit, diesen ersten Eindruck wieder zu revidieren.

Es ist wie überall - ein bisschen Mühe am Anfang erspart viel Mühe am Ende.

Es ist nunmal so, dass der erste Eindruck unter anderem durch die Wortwahl zustande kommt.

Niemand verlangt 100% perfektes Deutsch, doch wer nicht "angenehm" schreibt wirkt schnell "dumm".

Wenn dich doch so viele darauf ansprechen, solltest du überlegen, ob du nicht wirklich mal was ändern solltest.

Wie gesagt. Ich schreibe sicherlich kein richtiges Hochdeutsch. Sicher auch deshalb weil mein Dialekt und die Umgangssprache mit einfließen. Doch man kann sich ja mal etwas bemühen nicht wie n "Ghetto-Gangster" zu klingen.


verreisterNutzer  17.10.2017, 10:23

Seit wann haben Anglizismen mit zitat ,,Ghetto-Gangster'' zutun?

Ich schreibe und spreche so, weil es mir Einfach fällt.
Ich könnte auch, sowie jetzt ''Normal'' schreiben.

Mit den Anglizismen spare ich mir auch sehr viel Zeit :)
Aber das man dadurch schnell als ''Dumm'' abgestempelt wird...

Was müssten dann Amerikaner sein?
Sklaven....

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verreisterNutzer  17.10.2017, 10:28
@verreisterNutzer

Naja, knapp 50% der Amerikaner sind wohl Dumm. (Denk dir selbst warum. Ist n Anderes Thema :-P )

Sicher sind die Anglizismen nicht das Problem und heutzutage meist sogar akzeptiert (Stichwort: Denglisch)
Ich habe selbst nichts gegen diese Anglizismen. Doch wenn man seinen Satz nichtmal anährend korrekt aufbaut, dann WIRKT das eben Dumm.
Ich sage nicht, dass man dann Dumm IST. Aber der erste Eindruck spielt eben eine Rolle.

Deine aktuelle Schreibweise ist mir persönlich echt lieber und lässt dich auch für mich wieder "normal" wirken. In deiner anderen Frage dachte ich einfach nur... "Was ist denn das für einer?"

Du merkst... Wenn du halbwegs normal schreibst, wird dir auch halbwegs normal geantwortet.

Nur als Hinweis für die Zukunft.

Grüße

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Spätestens wenn der Start in das Berufsleben bevorsteht könnte es Probleme machen wenn Du ein Deutsch überfrachtet mit Anglizismen sprichst. Viele Personalsachbearbeiter reagieren darauf nicht besonders gut.

Es gibt auch Scheinanglizismen (z.B. Handy) die im Ausland zu verwenden wirkt bei einem englischen Muttersprachler etwas seltsam, da bevorzuge ich lieber die deutschen Begriffe.

"Jeder kann doch so Sprechen wie er es für Richtig hält."

Nein, man hat sich da mal auf nen Standard geeinigt. Nur versehentliche Fehler werden verziehen (< weiß nicht ob man das so schreibt - Grundform verzeihen)

Die Frage ist erst mal, warum man Anglizismen verwendet. Es gibt Wörter, die einfach inzwischen eingedeutscht sind und für die der ursprüngliche deutsche Begriff seltsam und übertrieben klingt. Wer eine Dienstleistung besonders in der Gastronomie erbringt, arbeitet halt im "Service" und nicht "in der Dienstleistung" oder "als Dienstleister". Beides klänge falsch, hölzern, teilweise unverständlich.

Anders sieht es aus, wenn man bewusst englische oder englisch klingende Begriffe, besonders aus der Werbung und manchmal Technik, verwendet, die so im Englischen gar nicht verwendet werden.

Hier wären ein paar Beispiele.

https://www.welt.de/wissenschaft/article123487354/Englisch-Vokabeln-die-nur-Deutsche-verstehen.html

Unbeliebt könnten Anglizismen einerseits für Sprachpuristen (Germanisten, Deutschlehrer) sein, aber auch für ältere Menschen, die viele dieser Begriffe vielleicht nicht verstehen oder durch die Werbung glauben, dass bestimmte Begriffe auch im Englischen so verwendet werden, was dann nicht stimmt. 

Solange jeder weiß, was gemeint ist, sehe ich keine Probleme; wenn man aber entweder selbst Begriffe verwendet, die man nicht definieren kann oder für die man keine deutschen Begriffe findet oder die halt nicht jeder andere versteht, dann sollte man überlegen, ob man diese Begriffe zwingend verwenden muss und welchen Zweck das hat. Und wenn man etwas nur noch auf Englisch oder schlimmer Denglisch (ohne dass es das Wort im Englischen gibt) sagen kann - sollte man sich dann nicht fragen, warum das nicht in der eigenen Muttersprache möglich ist?

Sicher, einige Anglizismen wurden eingedeutscht und sind jetzt fester Bestandteil der deutschen Sprache (Oldtimer zum Beispiel), aber andere werden benutzt, um sich von anderen Menschen abzugrenzen, um vielleicht Gespräche abzuwürgen, weil sich einer nicht traut, sein Unwissen zuzugeben (so wie einige Verkaufsgespräche unnötig technisch bzw. mit Fachbegriffen und manchmal evtl. auch Pseudofachbegriffen gespickt sind, damit der Kunde das Gefühl hat, etwas Tolles zu kaufen (oder nicht so genau nachfragt), ohne genau zu wissen, was er da kauft und welchen Vorteil das hat).

Meines Wissens streiten sich Experten darum, ob es gut oder schlecht ist, dass es für gängige Begriffe keine echten deutschen Wörter mehr gibt.