Warum sehen calisthenics Athleten besser aus als kraftsportler?

2 Antworten

Calisthenics ist auch Kraftsport, was du vermutlich meinst, ist Bodybuilding.

Bodybuilder trainieren halt auf pure Muskelmasse. Die Geschmäcker sind halt verschieden, manche wollen halt eben genauso aussehen oder dass ihr Partner/ihre Partnerin so aussieht. Genauso, wie manche auf dürre Klappergestelle oder rundlich-weich stehen.

Beim Calisthenics werden die Muskeln weniger voluminös, dafür dichter und leistungsstärker. Für das Aussehen bedeutet das, dass jeder Muskel klar sichtbar aber halt eben nicht so groß ist.

Der Mainstream-Geschmack beim Thema Aussehen ist halt oftmals auch sehr geprägt von Ur-Instinkten, die immer noch fest in der Gesellschaft verankert sind. In Europa mögen Frauen halt eher Männer, die schlank und muskulös sind, weil da immer noch der alte Steinzeit-Instinkt "der erlegt auf der Jagd garantiert alles" drin hängt, in Thailand stehen Frauen auf ein Wohlstandsbäuchlein (die Buddha-Statuen werden ja auch gerne mit einer gewissen Wampe dargestellt), da das halt Wohlstand und eine volle Vorratskammer symbolisiert. In Europa stehen Männer auf schlanke Frauen, weil Übergewicht hier klar die Lebenserwartung reduziert, in Afrika ist es genau umgekehrt, dort mag man die "Big Mama", weil "die lange Dürre überlebt garantiert keine lange Dürre". So, und wem traut man denn am ehesten zu, auf der Jagd ein Tier zu Fuß einzufangen und mit bloßen Händen zu erlegen? Einem Lauch? Zu schwach. Einem rundlich-weichen Kugelblitz? Zu unfit im Ganzen. Einem Bodybuilder? Der mag zwar selbst einen Bären niederringen können, kommt aber schon beim Verfolgen einer Schildkröte aus der Puste. Der Calisthenics-Athlet? Der macht's, weil schnell, stark und gelenkig. Damit ist auch klar, warum man dieses Aussehen als besonders toll empfindet, es symbolisiert Gesundheit und Überlebensfähigkeit im Optimum.

Aber zum Trainingskonzept als Solches: Letztlich ist Calisthenics ja alles an Körpergewichtsübungen zusammengekippt, von Basisübungen bis zu akrobatischen und turnerischen Elementen. Das macht auch die Stärke aus, weil während andere Systeme, die sich halt auf Liegestütze, Klimmzüge und Co stützen, halt irgendwann auf einem Plateau ankommen, weil das Körpergewicht keine Herausforderung mehr ist und auch Zusatzgewichte nicht in jeder Übung funktionieren, legt der Calisthenics-Athlet halt irgendwas total abgefahrenes oben drauf, das die Muskeln mit neuen Herausforderungen triggert. Dadurch entsteht halt fortlaufend ein Trainingsreiz, aber einer, der die Muskeln eher dicht als groß macht, und zudem eine enorm gute Körperspannung und Beweglichkeit, was zu einer sehr geraden Haltung führt (während Bodybuilder im Alltag, ohne Show-Pose, manchmal echt aussehen, wie ein Schluck Wasser in der Kurve). Allerdings: Solang man es nicht übertreibt (denn zu viele Muskeln sind schwer, brauchen viel Energie und machen träge) ist auch ein ergänzendes Training an Kraftmaschinen etwas, das man zum Calisthenics machen kann und was viele auch machen. Sozusagen als letzter Feinschliff.

Calisthenics-Athleten sehen oft optisch sportlicher aus, weil ihr Training darauf ausgelegt ist, die gesamte Körpermuskulatur zu entwickeln und gleichzeitig die Körperkontrolle zu fördern. Durch Übungen wie Klimmzüge, Liegestütze und Dips trainieren sie viele Muskelgruppen gleichzeitig, was zu einer harmonischen Muskeldefinition und Symmetrie führt. Die Bewältigung des eigenen Körpergewichts erfordert hohe Muskelkontrolle und Stabilität, was zu einer schlanken, definierten Muskelstruktur beiträgt. Zudem fördert Calisthenics funktionelle Fitness und Beweglichkeit, wodurch Athleten in der Lage sind, komplexe Bewegungen auszuführen. Ein Mix aus Calisthenics und traditionellem Krafttraining kann eine gute Balance bieten, um Kraft, Muskelmasse und ästhetische Ziele zu erreichen.