Warum rechtfertigen Gläubige ihren Glauben oft damit, dass sie eine persönliche Beziehung zu Gott/Jesus haben und keiner Religion angehören?

12 Antworten

Weil Gott und Jesus auch keiner Religion angehören!

Gott kann nur als souverän gelten, wenn er von nichts abhängig ist. Den meisten Gläubigen ist vielleicht der Unterschied zwischen Religion und Gott nicht klar. Sie vermeinen, Religion und Gott seien gleichbedeutend. Im Grunde beten sie also eine Religion an, deren Hauptbestandteil die Behauptung ist, Gott sei wiederum in ihrer Religion vorhanden, verankert oder überhaupt erst möglich.

Wie leicht das zu verifizieren ist (dass es eine Tatsache ist, was ich hier darlege) kann man durch einfaches Nachdenken erkennen: Wenn Gläubige tatsächlich Gott meinen, dann sollte doch Gott weit mehr sein, als jede Religion imstande ist, von ihm zu berichten.

Eine persönliche Beziehung zu Jesus ist eine Metapher, die, wie ich fürchte, ebenfalls vollkommen falsch aufgefasst wird. Man kann keine persönliche Beziehung zu ihm haben. Die Selbstverblendung ist nichts anderes, als eine Vorstellung, und Vorstellungen sind ein Produkt der Gedankentätigkeit und niemals die Sache (Jesus) an sich! Es ist vielmehr eine innere geistige Haltung, die in gewisser Weise der Haltung von Jesus entspricht: Bin ich ehrlich, rechtschaffen, ohne Arg, ohne Habgier, ohne Hass, ohne Gewalt, ohne Neid, ohne Egoismus, voller Güte und Liebe bin ich in meiner geistigen Persönlichkeit ihm gleich. Nichts anderes!

Wenn ich aber quasi seine Eigenschaften in mir habe, habe ich eine Art Beziehung zu ihm, nämlich die Gleichartigkeit seiner Persönlichkeit. Dann ist keine Anbetung mehr an ihn erforderlich. Bin ich mir dieser Eigenschaften bewusst und lebe sie strikt, erfülle ich ja die Gebote der Nächstenliebe. Ich liebe sie also, denn ich lebe sie voller Überzeugung, dass sie "gut" sind.

Die meisten, die Jesus anbeten, beten etwas (in ihm) an, das sie gar nicht kennen. Deshalb hat es für sie keinen Wert:

Wie mein ich das? Wenn ich nicht rechnen kann aber den Professor anbete, der es kann, kann ich immer noch nicht rechnen. Der Professor möchte aber, dass ich es kann, denn nur dann kann ich eine Beziehung hinsichtlich dieser Fähigkeit mit ihm haben. Kann ich rechnen, besteht die Beziehung zum Rechnen, nicht zum Professor. Trotzdem gibt ihnen die Verehrung etwas, das sie sich selbst geben: Das Gefühl, an etwas "Größerem" Teil zu haben. Weil sie aber nicht rechnen können, ist das eine Illusion!

Wenn ich das, was Jesus gebietet, erfülle, habe ich eine Beziehung zu dem, was seine eigentlich Mission ist: Sein geistige positive Eigenschaften zu übernehmen.

Was bleibt dann noch übrig, anzubeten? Die Religion?

Verstehst du, was ich darlege?

Weil sie sich einbilden, dass das genau so wäre und da sie außer diesem Gefühl, dieser Einbildung keine Grundlage für ihren Aberglauben haben, betrachten sie die Verlautbarung dieses Eindrucks als Argument.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Recherchen und Forschungen

profanity  08.07.2024, 10:53

Danke, endlich mal wieder was von dir. Ich hatte dich schon vermisst. 😊👍💕

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Andrastor  08.07.2024, 10:54
@profanity

Danke, man gibt sich Mühe.

Freut mich, wenn dir meine Antworten gefallen ❤️

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Religion ist der Sammelbegriff für transzendente Weltanschauungen.

Der Glaube an Gott, Jesus oder sonst irgendwelche Märchenfiguren ist ebenfalls eine Weltanschauung.

Somit widersprechen sich die gläubigen Schäfchen selbst, wenn sie das behaupten. Allerdings ohne es selbst zu merken. 😁


Stxxley  08.07.2024, 18:42

Jesus hat existiert das sagt sogar deine Wissenschaft.

Hier ein paar Historiker:

1. Flavius Josephus - Ein jüdischer Historiker aus dem 1. Jahrhundert, der in seinen "Antiquitates Judaicae" (Jüdische Altertümer) Jesus erwähnt.

2. Tacitus - Ein römischer Historiker, der in seinen "Annalen" über die Christen und Jesus berichtet.

3. Sueton - Ein römischer Historiker, der in "Leben der Caesaren" eine kurze Erwähnung von Christus macht.

4. Plinius der Jüngere - Ein römischer Gouverneur, der in seinen Briefen an Kaiser Trajan die Christen und ihre Verehrung Jesu erwähnt.

5. Der Talmud - Jüdische Schriften, die auf Jesus Bezug nehmen, wenn auch in einer kritischen Weise.

6. Mara Bar-Serapion - Ein syrischer Philosoph, der Jesus in einem Brief erwähnt.

7. Der Q-Quelle - Eine hypothetische Sammlung von Jesus-Zitaten, die in den synoptischen Evangelien verwendet wurden.

8. Eusebius von Cäsarea - Ein frühchristlicher Historiker, der in seiner "Kirchengeschichte" über Jesus und die frühe Kirche schreibt.

9. Lucian von Samosata - Ein griechischer Satiriker, der über Jesus und die Christen spottet.

10. Phlegon von Tralles - Ein griechischer Historiker, der in seinen Chroniken auf die Finsternis zur Zeit der Kreuzigung Jesu Bezug nimmt.

Weitere Quellen:

1. https://academic.oup.com/

2. https://www.jstor.org/

3. https://www.cambridge.org/core

4. https://muse.jhu.edu/

5. https://www.biblicalarchaeology.org/

6. https://www.sbl-site.org/

7. https://scholar.google.com/

8. https://www.academia.edu/

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Weil es halt so ist.

Glaube ist immer etwas persönliches am ende. In Religionsstrukturen sind die Persönlichkeiten die den Glauben prägen eben irgendwelche Priester, Imame, bischhöfe usw. Aber am ende sind die inhalte auch immer nur die Interpretation von menschen. Und wenn die das können. kann man es auch selbst machen.

Keine Ahnung!

Dafür das man glaubt muss sich keiner Rechtfertigen auch Heiden oder Atheisten glauben an etwas!

Rechtfertigung will ich ablegen für meine Hoffnung, also Zeugnis geben gemäß Evangelium, dies ist die Einzige Rechtfertigung die uns aufgezeigt ist!

Natürlich unterscheidet sich eine Religion schnell vom eigenen Verständnis und Teils auch weitreichend sodass ein anderer Glaube dahinter stehen kann.

Und Religion hat sich oft keineswegs bemüht ihrem Herrn Nachzufolgen sondern man gibt oft kein anderes Zeugnis ab als die Welt und ihre "Organisationen".