Warum nehmen Menschen Depressionen nicht ernst?
Hallo zusammen.
Ich habe zur Zeit starke Depressionen und gehe regelmäßig zur Therapie. Durch die Depressionen habe ich Motivation verloren und so ziemlich alles vernachlässigt. Ich war eigentlich schon immer ein Einser-Schüler, aber meine Noten haben sich ziemlich verschlechtert. Das liegt eben an meinem mentalen Zustand.
Wenn man Leuten davon erzählt, habe ich irgendwie das Gefühl, dass die das nicht ernst nehmen oder mir nicht glauben wollen. Um ehrlich zu sein macht mich das auch extrem wütend, da Depressionen eine ernst zu nehmende Krankheit ist. Selbst wenn man es Ihnen bestätigt und sagt, man gehe zur Therapie, glauben sie es mir nicht bzw. nehmen mich eben nicht ernst.
woran liegt das? Was kann man dagegen tun?
10 Antworten
Um ehrlich zu sein macht mich das auch extrem wütend
Das ist schonmal SEHR gut. Denn Wut ist durchaus besser als Depression.
Was kann man dagegen tun?
Ändere nicht die anderen, sondern ändere Dich. Wird hart sein, einen Weg aus den Depressionen zu finden. Aber... wenn Du die erst einmal überwunden hast, gibt es das Problem nicht mehr.
Last but not least:
Es hilft ungemein, auf die Meinung anderer einen "Feuchten" zu geben. Im Prinzip ist es völlig egal, was jeder einzelne über Dich denkt, solange Du mit Dir selbst im Reinen bist. Und an diesem Punkt kannst Du arbeiten und Deine Depressionen als Katalysator nutzen.
Ich bin auch so einer und ich glaube es liegt daran das ich es mir nicht vorstellen kann.
Ich denke dann meistens: mach doch was, steh auf, suhl dich nicht in deinen eigenen Selbstmitleid.
Ich weiß ganz genau das meine Wahrnehmung von Depressionen viel zu subjektiv ist und ich weiß das es furchtbar sein muss nicht einfach aufstehen oder etwas ändern zu können.
Aber verstehen kann ich das tatsächlich nicht.
Wenn Du eine medizinisch diagnostizierte Depression hast, so ist das zu respektieren und Du verdienst alle Unterstützung, die möglich ist. Warum manche Leute etwas gleichgültig gegenüber dieser Diagnose reagieren, mag daran liegen, dass das Wort "Depression" nicht selten sehr ungenau benutzt wird. Da werden oft psychische Verstimmungen, die keine Krankheitsnatur haben, zu Depressionen "hochstilisiert" oder manche junge Menschen behaupten einfach von sich, dass sie heute mal wieder so depressiv seien. Verglichen mit früheren Jahren und Jahrzehnten wird in letzter Zeit auch sehr viel über "Depressionen" geredet und geschrieben. Eine Ursache dafür, dürfte in den für die meisten Menschen nur schwer erträglichen "Corona-Jahren" liegen.
Der Begriff ist sehr abgenutzt und missbraucht worden. Schon 11jährige behaupten (auf dieser Plattform) sie wären depressiv oder man wirft Sprüche durch die Gegend "hey bist du wieder depri heute"
Wenn jemand Krebs hat, hat er vollstes Mitgefühl. Oder einen gebrochenen Arm oder dergleichen. Eine Depression sieht man nicht. Da heißt es dann "schau mal wie schön die Sonne scheint und dir geht es doch so gut es gibt Kinder in Afrika denen es viel schlechter geht" und "beiß die Zähne zusammen und reiß dich zusammen und los jetzt" - was wie ein Schlag ins Gesicht ist.
Du musst dich nicht erklären und nicht rechtfertigen. Und wähle die Leute weise aus, denen du von deinem Zustand erzählst.
Viele erkennen Depression nicht als ernsthafte Krankheit an
dann gibt es auch noch die Menschen die mit dem Begriff um sich werfen, ohne genauer darüber nachzudenken was es wirklich bedeutet und sagen sie hätten Depression, was natürlich der Glaubwürdigkeit schadet
man müsste viel mehr darüber aufklären
Du kannst versuchen ihnen zu erklären, was es wirklich heißt eine Depression zu haben und welche Vorurteile einfach nicht stimmen, aber wenn sie absolut nicht zuhören wollen, dann würde ich sie Ignorieren ja
Das stimmt auf jeden Fall. Was könnte ich machen, wenn mir solche Menschen begegnen? Einfach ignorieren?