Warum meinen sich manche ältere Menschen gegenüber jüngeren Menschen beweisen zu müssen?

6 Antworten

Ich kann nur von mir sprechen, aber ich nehme an, es geht auch anderen in meinem Alter manchmal ähnlich.

Wenn man älter wird, schaut man zurück und wird sich manchmal erst bewusst, welche harte Zeiten man durchgemacht und welche Entbehrungen man durchgestanden hat. Und man wundert sich, dass einem das nie aufgefallen ist.

Wenn man dann schaut, worüber sich die Jugend heute beklagt, dann kommt einem das merkwürdig vor, weil man selber noch nicht die Annehmlichkeiten hatte, die es heute gibt.

Und vermutlich ist das dumm, denn wir hatten es ja in unserer Jugend auch besser als unsere Eltern, und die haben vermutlich genau so den Kopf geschüttelt.

Älterwerden ist eine merkwürdige Sache. Man sieht so vieles mit neuen Augen. Man merkt, dass man noch weiss, wie es war, jung zu sein - aber die Jungen wissen nicht, wie es ist, älter zu sein.

Es ist eine irre Erfahrung - als schaue man in einen Einwegspiegel.

Ich bin froh, dass es keine Zeitreisen gibt - ich finde es schon die Reise durch die Zeit, die wir ohne Hilfsmittel unternehmen, ziemlich spektakulär!

W49 (je nach Ansicht eine alte Schachtel, im Kopf jung geblieben oder einfach ein Mensch mit Lebenserfahrung)

Ich kenne das von mir (69), gebe ich gerne zu.

Ich habe in meinem Leben einiges geleistet und viel Erfahrungen gesammelt. Leider ist es damit aus gesundheitlichen und Altersgründen weitgehend vorbei.

Gerne vermittele ich aber Jüngeren meine Erfahrungen und Erkenntnisse. Anlassbezogen gebe ich da auch schon Tipps ab, nur prolle ich nicht mit meinen ach so tollen Leistungen rum.

Ich hoffe aber nicht, dass dies so aggressiv rüberkommt, wie du es offenbar erlebt hast. Und auch nicht belehrend. Aber vielleicht empfinden die jungen Leute das so. Und vielleicht hätte / habe ich das mit 20 auch so gesehen.

Weil sie wissen, dass sie mit ihrer Art zu arbeiten unserer Zukunft gefährdet haben.
Wenn man sich dieser Tatsache bewusst wird und keine Therapie macht (was ältere Menschen viel zu selten machen), dann kommt es zu einem massiven Ungleichgewicht in der Selbstwahrnehmung. Niemand will den Planeten zerstört haben, die wenigsten hatten die Absicht. Die tatsächlich geäußerte oder erwartete Entscheidung junger Menschen das Klima zu schützen können dann als Abwertung der eigenen Arbeit wahrgenommen werden, die eine Reflexreaktion hervorrufen.

Gruß

Eragon

Ich vermute es ist so eine Art Neid. Die jüngeren haben es etwas einfacher Dank des Fortschrittes oder anderer glücklichen Gegebenheiten. Sie hatten es nicht. So war es schon immer.

(Übertrieben) Wie oft durfte ich mir anhören, daß Sie früher auf Dinosauriern 50km zur Schule gelaufen sind, sich mit Asbest zugedeckt haben, den Feinstaub auf dem Bau in einer Line inhaliert haben haben, Einbeinig auf eine 10m hohe Leiter im Regen hochgeklettert sind und unter Spannung einen HAK angeschlossen haben. Wir jungen Leute sollen die gleiche scheiße durchmachen. Darum geht es. Man gönnt einfach nichts.

Aber ist nur eine Vermutung, ich bin kein Sozialwissenschaftler.

LG :)

Aber warum klingt das bei denen immer wie ein Angriff auf junge Leute ?

Wieso verstehst du das als Angriff?

Ich denke, es ist eher so, dass es in der Natur der Sache ist, dass ältere Leute ihre Erfahrungen an die nächsten Generationen weitergeben. So funktioniert unsere Gesellschaft seit jeher.


12345914 
Beitragsersteller
 20.06.2024, 15:27

Das auf jeden Fall, aber der Ton macht die Musik. Und bei vielen hat es so einen aggressiven Unterton.

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Pixelated  20.06.2024, 15:49
@12345914

Das ist vielleicht nur dein Empfingen.

Wie gesagt: wieso verstehst du es als Angriff?

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