Warum machen die Grünen so schlechte Politik?

5 Antworten

Die Neue Zuericher Zeitung:

Möglicherweise werden die deutschen Grünen eines Tages zurückblicken und feststellen müssen: In diesen Tagen im August und September 2022 sind wir falsch abgebogen – mit gravierenden Folgen für das Land, aber auch für uns selbst. Denn in einer für die deutsche Volkswirtschaft dramatischen Lage funktionierende Kernkraftwerke nur als Reserve und für wenige Monate bereitzuhalten, sie aber nicht produzieren zu lassen, ist nicht nachvollziehbar. Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm hat völlig zu Recht darauf hingewiesen, dass man die Debatte nicht auf Versorgungssicherheit und Netzstabilität verkürzen dürfe, wie es die Grünen mit Verweis auf den von Wirtschaftsminister Robert Habeck in Auftrag gegebenen «Stresstest» tun. Die dämpfenden Effekte, die ein Weiterbetrieb auf die Energiepreisentwicklung hätte, liegen auf der Hand. Widerstand gegen Atomkraft ist nicht nur links Natürlich, es geht um die Partei-DNA. Der Widerstand gegen die Atomkraft war und ist für die Grünen identitätsstiftend. Und natürlich gibt es angesichts des nicht zu leugnenden Restrisikos und der noch immer unbeantworteten Frage der Endlagerung bedenkenswerte Gründe für den Ausstieg aus der Kernkraft. Der Widerstand ist nicht einmal zwangsläufig links. Der konservative Philosoph Robert Spaemann etwa argumentierte, dass man künftigen Generationen keine künstlichen Naturzwänge hinterlassen dürfe, die wie lange strahlender Atommüll ihr Handeln irreversibel beschränkten. Zudem darf man Prinzipien nicht von vornherein unter Ideologieverdacht stellen. Ideologie sei, wie Mundgeruch, immer das, was die anderen hätten, wurde einmal bemerkt. Der von der FDP jetzt gegen die Grünen erhobene Ideologievorwurf könnte angesichts von deren Widerstand gegen ein Tempolimit leicht an den Absender zurückgeschickt werden. Zur Ideologie werden Prinzipien dann, wenn sie sich von der Wirklichkeit entkoppeln und nicht mehr an ihr gemessen werden sollen. Exakt das führen die Grünen derzeit vor. Wie es anders geht, hat vor zwanzig Jahren der damalige Kanzler Gerhard Schröder mit seinen Sozialstaatsreformen vorgemacht. Die sozialpolitische Kehrtwende ist den Sozialdemokraten bekanntlich nicht bekommen. Richtig fürs Land war sie dennoch – auch wenn die SPD mit einem weitgehend sanktionsfreien Bürgergeld jetzt späte Rache an einem Herzstück von Schröders Agenda nimmt. Eine Partei, die wie die Grünen den Anspruch hat, einmal Kanzlerpartei zu werden, muss über den Kreis der engeren Anhängerschaft hinausdenken. Und auch diese ist keineswegs immer einer Meinung. So sind 41 Prozent der Anhänger der Grünen laut einer aktuellen Umfrage für den Weiterbetrieb aller drei deutschen Atomkraftwerke, die regulär noch bis Ende Jahr am Netz sind. Nur 38 Prozent stimmen Habecks Vorschlag zu. In der Gesamtbevölkerung wünschen sich zwei Drittel der Bürger einen Weiterbetrieb bis 2024. Und diese Mehrheit gewinnt offenbar zunehmend den Eindruck, dass die Grünen ihre reine Lehre über das Gemeinwohl stellen. Die Grünen rutschen in Umfragen ab Auch hier geben die Umfragen einen Vorgeschmack. Die Grünen kämen, wären am Sonntag Bundestagswahlen, derzeit nur noch auf ein Wahlergebnis von 20 Prozent. Das Niveau ist zwar noch relativ hoch, aber noch vor zwei Wochen lag die Partei bei 25 Prozent. Noch bitterer aus Sicht der Grünen: Das Vertrauen in die Partei, die Probleme des Landes lösen zu können, schwindet dramatisch. Nur noch zwölf statt zuvor achtzehn Prozent der Deutschen trauen ihnen das zu. Die gesamte Partei könnte damit bald Robert Habeck folgen. Der grüne Wirtschaftsminister stürzte im Politiker-Ranking des Instituts Insa regelrecht ab und musste den ersten mit dem sechsten Platz tauschen. Niemand verlangt von den Grünen, sich an der CDU zu orientieren, die selbst in der Opposition nicht weiss, wo – Stichwort Frauenquote – Pragmatismus aufhört und Prinzipienlosigkeit beginnt. Sollte sich im Industrieland Deutschland auch im Angesicht der Energiekrise die Überzeugung halten, man könne dauerhaft auf Kernkraft verzichten, ist das eine Sache. Aber in der jetzigen Lage ist es unverantwortlich. Man kann nur hoffen, dass sich die Grünen eines Besseren besinnen – ob um des Landes willen oder ihrer selbst, macht keinen Unterschied.

Die fahren in meinen Augen eine Hochrisiko-Energiepolitik, weil die alles auf Erneuerbare umstellen wollen. Das wird aber nicht gelingen, da braucht man kein Prophet zu sein.

Irgendwann stehen auch die Grünen vor der Entscheidung: entweder CO2 schädliche Kohlekraftwerke, teure Gaskraftwerke oder schnelle Brüter. Oder die sind gar weg vom Fenster und können das nicht mehr entscheiden, wenn Deutschland wieder anfängt schnelle Brüter zu bauen, nachdem der Yanga Yogeshwar die Leute vorher auf seine unnachahmliche Art dazu motiviert hat. LOL!

Das Gegenteil ist ja der Fall.

Weswegen ja auch nicht wenige die Grünen gewählt haben. Die Politik der Grünen ist ehrlich, Volks nah, sozial und vernünftig.

Aktuell haben wir kaum Politiker, die da mithalten können.

Schau doch einfach mal in deren Wahlprogramm.

Mehr Lohn und weniger Einkommensteur. Wodurch man direkt ein paar hundert Euro mehr im Monat hat.

Forschung, Bildung und Entwiklung.

Die Bekämpfung von Extremismus wie z. B die Radikalisierung des Islam oder Rechtsextremismus.

Opferschutz und Täter Prävention bei Missbrauch von Kindern und Ehefrauen.

Bessere Strafverfolgung und härtere Strafen bei Verbrechen im Netz. Z. B Kinderpornografie, Mobbing, Hatespeech, Hetze usw.

Alternative und günstigere Energien.

Weg von der Abhängigkeit von russischen Gaas und Lobbyisten.

Günstigere ÖVP

Demokratie wieder Stärken. Meinungsfreiheit und Pressefreiheit.

Das Kartellamt aufrüsten um die Spritpreise dauerhaft zu senken.

Deswegen habe ich bei der letzten Wahl nach langer Zeit von der CDU zu den Grünen gewechselt.


Johnny1701  13.09.2022, 13:53

War das ironisch gemeint? Günstigere Energien? Wann kommt diese günstige Energie?

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Fotograf1986  13.09.2022, 14:13
@Johnny1701

Praktisch jeder Strom ist günstiger als Atomenergie. Atomenergie ist so der teuerste Strom.

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Johnny1701  13.09.2022, 15:03
@Fotograf1986

Warum wird dann der Strom bei uns immer teurer, je weniger Atomkraftwerke wir haben?

Weisst du, wieviel Schmieröl ein einziges Windrad jedes Jahr benötigt? Erkundige dich mal über die Menge an Schmieröl, die jedes Jahr für ein Windrad benötigt wird.

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Fotograf1986  13.09.2022, 16:53
@Johnny1701

Ich frag mich warum wir darüber diskutieren? Dazu kann es keine Meinungen geben. Atom Strom ist teuer. Das ist nunmal eine Tatsache. Schmieröl ändert daran auch nichts xD

By the way wird der Strom nicht teurer. Die Preise fallen aktuell.

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Jujame44  13.09.2022, 16:45

Also ich weiß ja nicht…. 🙄 klar- erzählen kann man viel- Papier ist geduldig- nur tatsächlich umsetzen müsste man es halt auch 🥱

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Schlechte Politik liegt im Auge des Betrachters. Und die Betrachter sind sehr individuell.

Aus meiner Perspektive ignorieren sie die "Nebenwirkungen" ihrer Maßnahmen, was ich für falsch halte. Bzw. sie nehmen sie für das übergeordnete Ziel Klima und Sozialismus in Kauf.

Das ist Ansichtssache. Es 2 - 3 Punkte, die ich tatsächlich unterstütze. Allerdings will ich auch nicht das sie jemals den Bundeskanzler stellen.

Es gibt Parteien, die sind viel grottiger

Jeder halt halt seine eigene Meinung dazu 🤷‍♂️