Warum liegen Genie und Wahnsinn oft eng beieinander?

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Es ist das Außergewöhnliche, was Genie und Wahnsinn verbindet.

Der gewöhnliche Wahnsinn wird nicht als Wahn wahrgenommen, sondern als Normalität. (Siehe Arno Gruen "Der Wahnsinn der Normalität".)

Sowohl das Genie als auch der Wahnhafte nimmt Dinge und Zusammenhänge wahr, die von den meisten so nicht gesehen werden. Der Unterschied ist, ob die Gesellschaft dieses zu ihrem Nutzen aufnimmt oder es ablehnt.

Der Volksmund sagt "Unter Blinden ist der Einäugige König". Der Kybernetiker Heinz Foerster sagt dagegen: "Unter Blinden kommt der Einäugige ins Irrenhaus". Es ist mehr Sache der umgebenden Gesellschaft, ob ein außergewöhnlicher Mensch als Genie oder Wahnsinniger, als König oder Irrer aufgenommen wird.


Arthur Schopenhauer sagte mal, "Zwischen dem Genie und dem Wahnsinnigen ist die Ähnlichkeit, daß sie in einer andern Welt leben, als die für alle vorhandene."

Dieser Gedanke wäre ein ganz guter Ansatz, finde ich.


mulano 
Beitragsersteller
 23.09.2017, 15:56

Das kann man jetzt positiv oder negativ sehen.

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Das ist eine Volksweisheit, aber keine psychologische Tatsache.
Was es immer wieder mal gibt, sind Menschen mit autistischer Erkrankung, die über spezielle Begabungen (z.B. Gedächtnisleistung, Umgang mit Zahlen) verfügen. Man spricht hier (mit einem französischen Wort) von 'Savants'.
Diese Menschen sind aber nicht 'wahnsinnig' im Sinne einer psychotischen Erkrankung.

Das Gemeinsame ist, daß beide meistens nur eng umgrenzte Denkbereiche benutzen und den Rest brach liegen lassen.

die zu weit nach oben denken, verlieren sich irgendwann selbst aus den Augen und das kann gefährlich werden.

Manche Wissenschaftler sind dadurch oft schon in der Psyche gelandet.