Warum kommt Merz so schlecht bei den Wählern an?

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An seinen wirtschaftspolitischen Kompenzen kann man wohl kaum zweifeln. Beruflich hat er in der Wirtschaft mehr erreicht als irgendein Minister der Ampel. Er ist auch ein hervorragender Redner. Was mir nicht gefällt ist seine "Alles oder Nichtseinstellung" in Bezug auf politische Ämter. Er hat sich stets verweigert auch mal in 2. Reihe für die CDU zu arbeiten. Er scheint mir kein Teamplayer zu sein und er verkörpert zu sehr den Wirtschaftsliberalen Flügel. Sozialpolitik kommt da einfach zu kurz. Und er ist für mich eigentlich auch zu alt, um zum ersten als Kanzlerkandidat anzutreten. Ich hoffe, er ist vernünftig genug da einen jüngeren vorzuschicken aber ich fürchte, dazu ist er zu ehrgeizig!


Adzec  19.07.2023, 17:48

Realistisch problemorientierte Einschätzung.

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Jeder Ottonormalo mit Sinn für die Bedürfnisse der Ottonormalos und ein Funken Realismus, kann den Typen nicht reinen Gewissens mögen.

Gleiches gilt eig. auch für CDU und CSU wie auch FDP, wenn man seinen akuten Groll mal bei Seite nimmt und sich an die letzten Jahrzehnte erinnert...

Ich sag nur: "Nahezu alle systemrelevanten Bereiche. Ja... auch ihr Rentner solltet mal überlegen... hatte unsere Rentnerpartei nicht eigentlich genug Zeit hier und da nicht alles noch schlimmer werden zu lassen. Neue Wege probieren? Ne, lieber verharren und geraaade eben so, so wenig wie möglich ändern. Die Welt ändert sich ja schließlich nicht."

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Mit ihm an der Spitze wird die CDU/CSU bei der nächsten Bundestagswahl keinen Blumentopf gewinnen.

Ich mag ihn einfach nicht. Seine frühere Tätigkeit bei Black Rock macht ihn mir auch nicht sympathischer.

Einen Kanzler Merz muss ich nicht haben.

Das ist kein Problem von Merz - und das so darzustellen und so zu "analysieren" Teil des Problems.

Offensichtlich verlieren alle angestammten "Volksparteien" an Bindekraft gegenüber den Wählerinnen.

Das hat aber letztlich weniger mit den Parteien selber zu tun, sondern mit gesellschaftlichen Veränderungen und deren Niederschlag in der gesellschaftlichen Sozialstruktur.

Zur sicheren Wählerinnenbasis der Union gehörte früher z.B.

  • der politische Katholizismus - der ist heute eher grün
  • die lokalen innerstädtischen Einzelhändler - die sind heute zumeist Pleite und von Filialisten verdrängt
  • die Landwirte - die sind auch eher auf dem Tripp grüner, okölogischer Landwirtschaft

Demgegenüber stehen neue Migrantengenerationen ohne Bezüge zur gewachsenen deutschen Parteienstruktur - was übrigens zum Teil auch den Niedergang der Wahlbeteiligungen erklärt.

Merz ist ein Loser wie Wagenknecht - beliebt bei denen, die mit ihm in den 70er und 80er Jahren feststecken - aber nutzlos für all jene, die die Zukunft des sich entwickelnden Deutschlands unter den aktuellen Rahmenbedingungen fortschrittlich gestalten möchten.

Er ist ein konservativer alter reicher Typ der die abgehobene "Altpolitik" verkörpert.

Das kommt weder bei der Jugend noch bei den mit der Regierung unzufriedenen Bevölkerung an.