Warum kommt es dazu, dass sich Paare auseinander leben?

17 Antworten

Ich denke, dass Menschen sich auseinanderleben, weil sie bequem werden.

Es wird ihnen über die Jahre zu lästig, ständig miteinander zu kommunizieren, noch lästiger, sich über allfällige Konflikte auseinanderzusetzen.

Gewohnheiten treten an die Stelle von lebendiger Beziehungsgestaltung, Zuwendungen werden als selbstverständlich angenommen oder gar nicht mehr bemerkt.

Die Paare schlucken ihre Erwartungen runter und werfen sich gegenseitige Enttäuschungen vor, versinken in Bitterkeit und Langeweile, kompensieren über ihre Kinder oder begeben sich auf Abenteuersuche via Internet.

Ein Vermeidungsverhalten tritt an die Stelle aktiver Arbeit an sich selbst und an der Beziehung, jeder Partner führt sein eigenes Leben neben dem anderen und der Job, exzessive sportliche Aktivitäten oder der Fernseher (gern in Verbindung mit Alkohol) müssen nicht selten als Mittel zur Beziehungsflucht herhalten.

Über eine Paartherapie lassen sich solche Fehlsteuerungen wirkungsvoll aufdecken und bearbeiten, nur leider sind häufig die Fronten nach einigen Jahren derart verhärtet, dass dies nicht mehr als gemeinsame Zielsetzung verstanden werden kann. (Wieso Paartherapie? DU brauchst eine Therapie - ich nicht...!)

Das ist das Dilemma - allerdings sind Menschen mit ein wenig Intelligenz und Fähigkeit zur Selbstreflektion eindeutig besser dran als jene, denen es an beidem mangelt.

Mein Mann und ich haben schon viele "Knubbel" im Laufe unserer langjährigen Beziehung mithilfe von reichlicher Kommunikation geebnet und ich denke, selbst wenn man bereits in einer der von tichon beschriebenen Fallen etabliert ist, lässt sich über die Erkenntnis und noch mehr "darüber kommunizieren" vieles lösen und gewinnen.

Der Reichtum einer lebendigen Beziehung beinhaltet somit in erster Linie Kommunikation, außerdem Respekt und Achtsamkeit sowie Erkennen der eigenen Bedürfnisse - und vor allem: Dass sie ständige Arbeit an sich selbst bedeutet - und diese Arbeit ist NIE zu Ende...!

Mein Mann und ich sind seit 1976 zusammen und lieben uns wie am ersten Tag, obwohl auch Entwicklungen stattgefunden haben. Mein Mann hat z.B. vor vielen Jahren seine Leidenschaft für das sportliche Fahrrad fahren entdeckt, dort kann ich und möchte ich auch nicht mithalten. Wichtig ist, dass man sich gegenseitig Freiräume zubilligt, aber trotzdem an Gemeinsamkeiten festhält. Bei uns funktionierts!

dieses Gedicht gibt in wenigen Worten alles wieder, wass so oft in Ehen passiert. Es gibt schon viele gute Antworten hier auf diese Frage und ich kann nur bejahen, dass eine Ehe oder Partnerschaft immer Arbeit bedeutet. Man muss nicht jeden Tag Angst haben, dass man etwas übersieht, aber es schleicht sich der Alltag ein, die Kinder fordern einen voll und man hat immer so viel zu tun,d er Tag könnte 48 Stunden haben - ja und dann sind die Kinder größer und man hat mehr Zeit. Da ist oft der Knackpunkt - plötzlich merken viele Menschen, dass sie für sich nichts mehr getan haben und orientieren sich um und wie dann gerade die Beziehung zum Partner läuft - geht alles gut oder schlecht aus. Es geht Frauen und Männer so ca. um die 40. Wir beide haben glücklicherweise mal vor 15 Jahren eine Seminar besucht, wo es darum ging, wie der Mensch "tickt". Obwohl es hier um Führungspersonen ging usw. war dies die beste Eheberatung. Wir haben hinterher viel gelacht, haben uns selbst und die nächsten Verwandten usw. anders gesehen, besser verstanden und akzeptiert und wussten - dass man an vielen Dingen arbeiten muss, wenn man sich ändern will und das Vieles aber auch so ist, wie es ist. Bitte macht so etwas auch, wenn ihr Probleme habt oder besser, bevor es so weit ist!!!! Vielleicht sogar getrennt voneinander dies tun - es hilft ungemein ein ganzes Leben lang!!!!!!!!!! Macht euch schlau im Internet oder bei Diakonie o. ä. wo solche Seminare statt finden. Die Bezeichnung für solche Sachen sind vielfältig - aber es geht immer um die Prägung des Menschen und Selbsterkenntnis - bitte aber auch darauf gefasst sein, dass es etwas schmerzlich sein kann im Moment, aber dann erst lernt man viel über sich selbst! Viel Glück!

Wenn man nur "verliebt" ist - aber darunter keine wirkliche Liebe wächst.

Verliebtsein und wirkliche Liebe verhalten sich zueinander wie Blüte und Frucht. Wenn die Blüte verblüht ist, sollte darunter eine Frucht gewachsen sein.

Aber bei vielen Menschen geschieht das heute nicht so! Weil sie nicht mehr lernen, was wirkliche Liebe ist!

Dieser - schwere - Mangel ist einer der vielen Begleitumstände der "Kollektiven Zivilisations-Neurose" / "Krankheit der Gesellschaft".

Diese Störung ist auch unabhängig vom Kollektiv im Einzelfall jederzeit heilbar!

Siehe meine TIPPS hier bei GF oder bei gesundheitsfrage.net - zu finden über mein Profil.

Alle Menschen sind Individuen. Die Anreize sind heute überflutet. Viele meinen, daß das, was man nicht hat besser sei; so, daß auch der gewählte Partner gegen einen "besseren" getauscht werden sollte! Ich halte das für sehr zweifelhaft!