Warum komme ich emotional nicht damit klar, dass meine Freundin vor mir schon mit mehreren Männern geschlafen habe?
Hallo zusammen,
Ich bin nun schon seit mehreren Jahren in einer glücklichen Beziehung. Sie ist eine sehr tolle Frau, sehr treu und eine wirkliche Bereicherung für mein Leben.
Leider gibt es ein Thema, das uns in unserer Kennlernphase sehr belastet hat. Mittlerweile sind wir eigentlich sehr stabil, vertrauen uns und haben noch nie über Untreue oder eine mögliche Trennung nachdenken müssen. Aber vor einem Monat kamen wir nochmal auf das Thema „Bodycount“ bzw. Sexuelle Erfahrung.
Über dieses Thema kann ich weder nachdenken noch sprechen, ohne eine unangenehme Enge in der Brust, fast schon Panik und Wut zu spüren.
Problem ist einerseits die Anzahl, als auch der Typ Mann (muskulös, älter, dominant)
Sie ist die einzige Frau, mit der ich Sex hatte, während die Anzahl bei ihr zwar nicht erschreckend hoch, aber zumindest zweistellig ist.
Grund dafür ist die Tatsache, dass ich aus religiösen Gründen den Großteil meiner Jugend auf Alkohol, Party und auch den Kontakt zu Mädchen verzichtet habe. Rückblickend fühlt es sich auch so an, als hätte ich damit etwas verpasst.
Als ich sie mit 19 kennengelernt habe, hatte ich mich gerade von meinen religiösen Überzeugungen abgewendet, war aber noch nicht dazu gekommen (auch aus Unsicherheit) mich auszuleben & meine eigenen Erfahrungen zu sammeln.
Nun bin ich emotional eigentlich schon deutlich weiter als in unserer Kennlernphase. Ich habe Fortschritte in meinen sozialen Fähigkeiten gemacht, an meinem Selbstbewusstsein gearbeitet und geübt, mehr im Moment und weniger in der Vergangenheit zu leben.
Die sexuelle Vergangenheit meiner Freundin konnte ich allerdings nie verarbeiten. Ich sehe nämlich leider so, dass der Bodycount sich nunmal nie ändert, solange man in einer monogamen Beziehung ist, und der „Vorsprung“ den sie in dem Sinne hat niemals aufgeholt wird.
Mir ist erst spät klargeworden, dass nicht SIE sondern ICH das Problem bin.
Aber ich frage mich: Genügt es, ein größeres Selbstbewusstsein aufzubauen, um mit dem Thema abzuschließen? Wie reagiert man dann auf das Thema, wenn man aus welchem Grund auch immer (Trinkspiel, Freunde, Social Media…) konfrontiert wird?
Ich erinnere mich sehr an eine Phase, an der ich mich sehr lange, sehr selbstbewusst gefühlt habe. In dieser Zeit, war das Thema kaum präsent, aber abgeschlossen habe ich damit nie.
Leider habe ich mich in letzter Zeit auch öfters von wirklich toxischen Personen auf Media triggern lassen. („wenn deine Freundin schon 10 Typen hatte, ist die Wahrscheinlichkeit 10%, dass du ihr Bester bist)
Ich hoffe, ich konnte deutlich machen, dass es sich hier nicht um „slut-shaming“ handelt, noch ich ein Interesse habe, meine Beziehung durch Vergangene Dinge zu sabotieren.
Ich möchte meine eigene Unsicherheit & Angst zu dem Thema besser verstehen und daran arbeiten.
Auf anderen Internetseiten wurden Menschen mit meinem Problem dann oft abgewertet und als unsicher verurteilt, was für mich aber wenig hilfreich ist, wenn man seine eigenen Probleme und Ängste erkennen und hinterfragen möchte, um sie langfristig aufzulösen.
Natürlich hat sie objektiv gesehen niemandem geschadet, gegen kein Gesetz verstoßen und hatte genau so das Recht, sich auszuleben, wie ich es auch gehabt hätte, wenn ich damals bereit gewesen wäre.
Es ist frustrierend, weil ich das Gefühl habe, das sei ein Problem für das es keine Lösung gibt. (Außer vielleicht: offene Beziehung oder Beziehung beenden & sich eine unerfahrene Frau suchen - beides ist für mich eigentlich keine Option)
6 Antworten
Wenn Deine Freundin Dich liebt und Dir treu ist, spricht das dafür, dass sie mit ihren früheren Erfahrungen nicht glücklich war.
Denn sonst würde sie weitersuchen.
Du machst Dich selbst unglücklich, wenn Du daran zweifelst, ihr zu genügen.
Wenn Ihr beide Euch früher getroffen hättet, wären ihr vermutlich einige Frösche erspart geblieben. Aber Du hast sie so kennen und lieben gelernt.
Einer Frau würde ich immer raten, bezüglich ihrer Sexualpartner keine Zahlen zu nennen. Weil die wenigsten Männer damit umgehen können.
Ich wünsche Euch, dass Eure Beziehung hält. Weil Deine Freundin Dich glücklich macht, wenn Du ihre Vergangenheit akzeptieren kannst.
Giwalato
„Weil die wenigsten Männer damit umgehen können“ - ist das wirklich so? Ich habe mich mit meinem „Problem“ bisher immer sehr allein gefühlt.
Hey freu dich jeden Tag mit ihr zusammen zu sein! Du kannst dich glücklich schätzen, dass du mit einer ganz offensichtlich begehrenswerten Frau zusammen bist. Wenn es für euch beide jetzt stimmt, zusammen eine monogame Beziehung zu führen, ist das doch schön! Zudem bringt sie viel Beziehungserfahrung mit. Davon profitiert ihr beide.
Du sprichst noch von offener Beziehung. Wenn dir ihre Vergangenheit schon so Mühe bereitet, wärst du kaum reif für ein solches Setting. Da wäre ich jetzt mal eher vorsichtig. Habt ihr denn schon mal darüber gesprochen? Seid vorsichtig und behutsam mit eurer Beziehung. Versuche dich zu freuen darüber, dass sie so viel Erfahrung in eure Beziehung bringen kann und versuche, das nicht als Nachteil zu sehen.
Über eine offene Beziehung solltet ihr erst nachdenken, wenn du einen Schritt weiter bist und dich mit ihrer Vergangenheit wirklich versöhnt hast. Wenn es dann für beide stimmt, warum nicht?
Das klingt als hättest du ein ziemliches Problem mit Selbstwert und Vertrauen. Du musst einfach akzeptieren, dass sie nunmal eine Vergangenheit vor dir hatte aber dass sie sich jetzt für dich entschieden hat. Wenn sie mit dir zusammen ist, dann macht es keinen Unterschied mehr ob sie vorher mit 2, 10 oder 20 Typen geschlafen hat. Was zählt ist das ihr jetzt zusammen seid und sie dich über ihre vergangenen Partner bevorzugt und ihr beide euch füreinander entschieden habt.
Ja, es ist frustrierend. Jeder normale Mann muss sich leider damit abfinden, dass ER nur der Nächste an der Reihe ist.
Du solltest mit solchen Gedanken lieber das alleine sein vorziehen!
@ Die sexuelle Vergangenheit meiner Freundin konnte ich allerdings nie verarbeiten. Ich sehe nämlich leider so, dass der Bodycount sich nunmal nie ändert, solange man in einer monogamen Beziehung ist, und der „Vorsprung“ den sie in dem Sinne hat niemals aufgeholt wird.
Normal ist das nicht! Liest sich eher gestört!