Warum können wir nicht einfach in Frieden leben?

7 Antworten

Kriege sind Meinungsverschiedenheiten bloß auf einer anderen Ebene. Rechthaberei. Abwerten. Aufwerten des eigenen Egos ist zutiefst natürlich. Da hatte Hobbes vollkommen recht, dass die Gewalt in jeder unserer Pore steckt und wir jedermanns Wolf sind. Wir sind widersprüchliche Wesen, die allesamt mit dem Schmerz und der Wahrheit, dass nichts Sinn ergibt schlecht umgehen können und deshalb religiöse oder politische Systeme aufbauwn, um sich in fanatische Illusionen zu flüchten, nur um letztendlich jemand sein zu können. Um auch der Langeweile und dem Überdruss zu fliehen.

Die Geschichte zeigt, dass wir irrationale Wesen sind, wo uns die Triebe und Emotionen lenken. Das führt dazu, dass wir nur an der eigenen Haut, am eigenem Bewusstsein wirklich lernen. Wir sind auf Ewigkeit dafür verdammt, einander zu schaden.

Weil wir Menschen sind.

Grundsätzlich sind wir ja soziale Wesen, das funktioniert aber meistens nur in kleineren Gruppen: in Familien im kleinen Dorf, im Verein.

Aber auch dort schafft es ein einziger Störenfried, für Unruhe zu sorgen.

Auch in großen Verbünden, Staaten und Gesellschaften benötigt es ein Miteinander und einen gesellschaftlichen Konsens, wie mit unvermeidlich auftretenden Konflikten umzugehen ist.

Befinden sich aber Menschen oder Gruppen an verantwortlicher Stelle, die einen persönlichen oder politischen Profit darin sehen, andere aufs Kreuz zu legen, eskalieren die Dinge und werden hässlich.

Weil alle Menschen Geld zum Leben brauchen. So ziemlich alles kostet nunmal Geld und wer viel Geld hat hat Macht und wer Macht hat will natürlich noch mehr macht weil Menschen nunmal an sich denken. Man könnte sagen: das ist die definition von Mensch-sein.

Und um Macht gibt es eben sowas wie Kriege und darum können wir nicht in Frieden leben. Jetzt werden sicherlich viele sagen: Doch man kann oder könnte schon in Frieden leben, aber wir leben leider nicht in einer Fantasy- oder Märchenwelt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Wie hier schon öfter erwähnt wurde, der Mensch ist im Wesen ein Krieger, das war er schon immer und das wird er bis zum letzten Tag der Menschheit auf Erden bleiben.

Es gibt im Zusammenleben immer Konflikte. Wünsche, Bedürfnisse, Ansichten, Ideale, Lebensweisen, Zukunftsvorstellungen, Wahrnehmung und Persönlichkeitsstrukturen usw. unterscheiden sich je nach Mensch.

Wenn Frieden herrscht, dann ist dieser meiner Erfahrung nach oft nur oberflächlich oder gar erzwungen, also kein echter Friede. Offene Konflikte werden nicht zugelassen, Ärger, Wut und Aggressionen werden verdrängt und kaschiert. Die negativen Emotionen suchen sich ihr Ventil. Wenn man unaufhörlich Wasser in einen Ballon füllt, dann platzt er irgendwann.

Keine Ahnung, ob es Gemeinschaften gibt, in denen tatsächlich echter Friede herrschst. Vielleicht in einem buddhistischen Kloster.

Manche empfinden Frieden aber auch einfach nur als stinklangweilig oder überflüssig und streben ihn deshalb nicht an.