warum klatschen wir wenn uns etwas gefällt?

5 Antworten

Das Klatschen kann sowohl als spontane als auch als erlernte Reaktion betrachtet werden, aber es ist nicht ganz so instinktiv wie das Schwanzwedeln eines Hundes. Hier sind einige Punkte, die das verdeutlichen:

1. Spontane Reaktion: Klatschen kann in bestimmten Situationen spontan erfolgen, wenn Menschen Freude oder Begeisterung empfinden. Es ist eine unmittelbare körperliche Reaktion auf positive Emotionen, ähnlich wie Lachen oder Jubeln.

2. Erlernte Verhaltensweise: Im Gegensatz zu instinktiven Reaktionen, die biologisch verankert sind, ist Klatschen oft eine erlernte Verhaltensweise. Menschen lernen von klein auf, dass Klatschen eine angemessene Art ist, Anerkennung oder Zustimmung auszudrücken. Diese soziale Konditionierung spielt eine große Rolle dabei, wie und wann wir klatschen.

3. Kulturelle Unterschiede: In verschiedenen Kulturen kann die Bedeutung und die Verwendung von Klatschen variieren. Während es in vielen Kulturen als Zeichen der Wertschätzung gilt, gibt es auch Kulturen, in denen andere Formen des Beifalls bevorzugt werden.

4. Vergleich mit Tieren: Das Schwanzwedeln bei Hunden ist ein instinktives Verhalten, das oft mit Freude oder Aufregung assoziiert wird. Es ist eine natürliche Reaktion, die nicht erlernt werden muss. Klatschen hingegen erfordert ein gewisses Maß an sozialem Lernen und Kontextverständnis.

Es ist ein soziales Ritual.
Und es bietet sich an, weil damit der Begeisterung auch ein körperlicher Ausdruck ermöglicht wird und durch das Geräusch der Adressat das auch mitbekommt.

Heute ist es ein Ritual, das unsere Kinder von uns "erlernen" bzw. übernehmen.

Es ist ein spontaner Gefühlsausdruck, der mit den Händen am einfachsten hörbar umzusetzen ist, da diese frei beweglich sind.

In Hörsälen hat sich später das klopfen auf die Schreibplatte weiterentwickelt, weil die Hände dort meist aufliegen und zum klatschen erst über oder unter die Platte gebracht werden müssten, was die Spontanität stört!

In Theatern gibt es oft Holzböden, wo sich das Trampeln entwickelt hat! Das erlebe ich oft zu Silvester nach dem Schlusston der 9. Sinfonie von Beethoven im Konzertsaal, wenn die ausverkaufte Vorstellung bejubelt wird (von der Bühne aus als Tenor- Chorsänger) 😊

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Es ist einfach ein Brauch, so wie Danke sagen. Man könnte sich auch auf die Brust trommeln, aber die Geste ist anderweitig belegt und vielleicht für Frauen nicht so gut durchführbar.

In manchen Kreisen hat sich aber eine Geste aus der Gehörlosensprache etabliert. Man hebt die Hände und dreht diese hin und her. Ein lautloser Applaus, den ich gerne verwende, wenn die Darbietung eher ruhig und nachdenklich war. Dann zerstört ein lauter üblicher Applaus die Stimmung.

Vermutlich haben schon die Urmenschen geklatscht. Wahrscheinlich, weil das die einfachste Art der Lauterzeugung ohne Stimme ist.