Warum kann man den Wasseranbieter nicht wechseln?

7 Antworten

Rein theoretisch wäre das denkbar, wenn z. B. große Konzerne oder auch Stadtwerke irgendwo Trinkwasservorkommen erschließen in Mengen, die es erlaubt, Überschüsse zu verkaufen. Theoretisch müsste also so ein Anbieter irgendwo einen Einspeisepunkt haben, wo dieses Wasser in das örtliche Trinkwassernetz einer Kommune eingespeist wird.

Dann hätte man schon zwei Anbieter. Den örtlichen Versorger und und einen anderen Anbieter, der ebenfalls sein Wasser los werden will.

Problem ist die Qualitätssicherung. Bisher stellen die Stadtwerke oder kommunale Versorgungsverbünde sicher, dass aus jeder Zapfstelle Trinkwasser in hoher Qualität und Reinheit läuft, wenn man den Hahn aufdreht. Diese Versorger sind in der Regel nicht gewinnorientiert und Qualität und Versorgungssicherheit stehen im Vordergrund und nicht die Erzielung möglichst hoher Gewinne.

Würde also ein externer Anbieter "sein Wasser" auch beimischen wollen, käme es schon zu möglichen Gefahren, die in einem Versorgungsnetz nur schwer zu beherrschen wären. Gut möglich, dass dann zusätzliche Aufbereitungskosten entstehen würden, die auch wieder auf die Verbraucher umgelegt werden müssten.

1. Weil es keinen deutschlandweiten oder gar europäischen Verbund der Trinkwassersysteme gibt.

2. Weil das Frischwasser fast zeitgleich mit der Nutzung Abwasser wird und dessen Aufbereitung ist um einiges aufwändiger, als die Trinkwassergewinnung.

zu einen ist die Wasserversorgung in öffentlicher Hand. d.h. meist die Stadtwerke.

theoretisch wäre es möglich. allerdings würde dann der lokale Versorger dem anderen Zulieferer (wie beim Strom auch) Durchleitungsgebühren in Rechnung stellen, die dieser auf dich umlegen würde und somit wäre vermutlich der neue Versorger (kann ja nur Stadtwerke aus einer anderen Stadt sein) für dich teurer als der lokale Versorger. das jetzt nur einfach beschrieben. in Wirklichkeit wäre der Aufwand viel höher und am Ende noch teurer für den Endkunden

Der Zwischenhandel mit Trinkwasser ergibt keinen wirtschaftlichen Sinn wegen der isolierten lokalen technischen Versorgungsnetze und wegen der aufwändigen Aufbereitung samt Qualitätserhaltung und Qualitätsprüfung.

Beim Stromhandel dagegen lassen sich beliebige Energie-Kontingente kreuz und quer durch Europa verschieben, ohne Zeitverlust. Die Transportkosten sind vergleichsweise einfach zu kalkulieren. Die Qualitäten reduzieren sich auf Spannung und Frequenz, und die Steuerung dieser Größen obliegt den weitgehend automatisierten Stabilisierungseinrichtungen der Netzbetreiber. Die müssen sich nicht um die Verbreitung von Schwermetallen, pharmazeu-tischen Rückständen und viralen Krankheitserregern in ihren Versorgungs-netzen samt Chemielaborbetrieben kümmern.

Wo Strom rein geht, da kommt auch Strom wieder raus. Das ist ein geschlossener Kreislauf und den kann man einfach abrechnen.

Beim Wasser wird das schwierig.

Der Trinkwasserversorger ist auch gleichzeitig der Entsorger Deines Abwassers. Wie soll das mit einem anderen Anbieter gehen? Du zapfst Dir das Trinkwasser aus der selben Leitung und bezahlst einen anderen Anbieter, welcher dann Dein Abwasser vor dem öffentlichen Gully abfängt und zu seiner eigenen Kläranlage bringt?

Wird schwierig...