Warum ist unser Bildungssystem immer noch so unzureichend?
Meiner Meinung nach lernt man in der Schule kaum etwas Relevantes. Ein Großteil des vermittelten Wissens ist unnötig und wird ohnehin schnell wieder vergessen. In der Regel verwendet man es später auch nicht. Dasselbe gilt für die Ausbildung: Man berechnet dort Dinge, die man später nie benötigt. Man könnte die Schulzeit um vier Jahre verkürzen. Stattdessen sollte man viel mehr praktische Übungen in Kombination mit Theorie einbeziehen. Nur so lernt man nachhaltig. Die meisten lernen für eine Prüfung, vergessen den Stoff aber schon nach zwei Monaten wieder. Unser Bildungssystem besteht hauptsächlich aus kurzfristigem Auswendiglernen, was keinen langfristigen Lernerfolg gewährleistet.
7 Antworten
Das Problem ist: Welches Wissen ist denn das, welches unnötig ist?
Klar kann man sagen, wer später mal Einzelhandelsfachkraft wird, braucht keine Chemie zu können. Aber wann weißt du, dass jemand Einzelhandelsfachkraft wird und kein CTA?
Weißt du bei 12jährigen schon so konkret, dass sie definitiv niemals irgendwas mit Chemie machen werden, dass du ihnen guten Gewissens die Chemie vom Lehrplan streichen kannst?
Weißt du bei 12jährigen schon so konkret, dass sie definitiv niemals was machen werden das ein Geschichtswissen erfordert, dass du ihnen guten Gewissens den Geschichtsunterricht vom Lehrplan streichen kannst?
Also ich fände es ziemlich scheiße, wenn ich mit 16 dastehe, mal ein Praktikum mache, mich ein Beruf interessiert und dann feststelle: Oh, diese Ausbildung kann ich nicht machen, weil mir ein notwendiges Schulfach fehlt.
Deshalb ist es absolut sinnvoll, dass Schüler eine allgemeine Grundbildung erhalten, die für alle erdenklichen Ausbildungen geeignet ist. Und das, was konkret für den Beruf nötig ist, dann später in der Berufsausbildung.
Dasselbe gilt für die Ausbildung: Man berechnet dort Dinge, die man später nie benötigt.
Naja, bei diesem Arbeitgeber vielleicht nicht. Aber denke mal weiter als nur von 12 bis Mittag: Du bist vielleicht nicht immer bei diesem Arbeitgeber, sondern wechselst vielleicht auch mal in eine andere Stelle. Wo du dann andere Dinge erledigen sollst.
Das ist der Sinn von standardisierten Ausbildungen: Dass der Arbeitgeber sich drauf verlassen kann dass du dies und jenes gelernt hast, ob du es nun beim bisherigen Arbeitgeber gebraucht hast oder nicht.
Man könnte die Schulzeit um vier Jahre verkürzen.
- Wie errechnest du diese vier Jahre konkret?
- Viele haben schon mit 15/16 das Problem, sich nicht für einen Beruf entscheiden zu können. Glaubst du, das ist mit 11/12 besser?
Stattdessen sollte man viel mehr praktische Übungen in Kombination mit Theorie einbeziehen.
Tut man doch. Wenn du im Matheunterricht eine Rechenaufgabe rechnest, dann machst du eine praktische Übung um später Rechenaufgaben lösen zu können. Wenn du im Deutschunterricht einen Text durchanalysierst, machst du eine praktische Übung um später den Subtext aus AfD-Pressemitteilungen herauslesen zu können.
Oh Wunder, "Praxis" bedeutet nicht immer, dass man hinterher dreckige Hände hat.
Die meisten lernen für eine Prüfung, vergessen den Stoff aber schon nach zwei Monaten wieder.
Das ist kein Problem des Systems, sondern das ist ein Problem der Schüler, die glauben sie würden nur für die Prüfung lernen und nicht, damit sie später mal was können.
Es steht jedem frei, das gelernte Wissen aufrecht zu erhalten und nicht wieder zu vergessen.
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Beim Thema "Bildungssystem" bist du bei Fragen wie:
- Brauchen wir unbedingt 16 unterschiedliche Bildungssysteme in der Bundesrepublik?
- Ist es zielführend, Schüler schon in jungen Jahren in Hauptschule, Realschule und Gymnasium aufzuteilen?
- Warum bekommen wir es nicht hin, dass der Nachwuchs aus einkommensschwächeren und weniger gebildeten Familien die gleichen Chancen bekommt wie jene, die von gebildeten und finanzstarken Eltern unterstützt (ggf. unter Druck gesetzt) werden?
- Müssen wir schon 6jährige ständig bewerten und benoten?
Dann erkläre mal, was du einabauen und entfernen würdest.
Wie soll man sich für die verschiedensten Studiengänge vorbereiten, wenn schon vorher Fächer fehlen?
Wie ich schon gesagt habe, es geht um die unnötigen Sachen. Grundlagen sind in Ordnung und in vielen Studiengänge oder Lehrgänge kommen diese Grundlagen wieder. Man muss es wieder neu lernen. Vieles kann man auch einfach im Internet finden und selbst lernen.
In vielen Mathematikfächern werden Aufgaben behandelt, die in der Praxis wenig Anwendung finden. Zum Beispiel das Berechnen von Dioden oder das Einsetzen von Formeln – diese Aufgaben erfordern oft nur das Umstellen von Formeln. In der Realität greift man später auf Tabellenbücher oder Formelsammlungen zurück, um die notwendigen Werte nachzuschlagen. Solche Aufgaben sind daher oft wenig hilfreich, da sie lediglich die Umwandlung von Formeln trainieren und das Gelernte nach kurzer Zeit wieder vergessen wird.
Es wäre sinnvoller, den Fokus mehr auf praktische Übungen zu legen. Durch das Programmieren und Testen eines Programms lernt man wesentlich mehr, da man Fehler direkt erkennen und korrigieren kann. Solche praktischen Übungen bleiben im Gedächtnis und sind für die berufliche Anwendung wesentlich nützlicher. Der ständige Umgang mit rein theoretischen Aufgaben, die später durch Rechner ersetzt werden, führt nur zu unnötigem Zeit- und Kostenaufwand im Betrieb. Praktische Erfahrungen hingegen fördern ein tiefes Verständnis und nachhaltiges Lernen.
Ja genau, da sieht man es wieder. Motzen kannst du, aber Vorschläge die einen oder zwei Zweifel überstehen, kannst du nicht bringen.
Ich habe dir Beispiele gegeben und gut ist, ich habe schnell erkannt, egal was ich geschrieben hätte, es würde immer mehr Fragen kommen bis zum unendliche. Mir ist es sowas egal ob du mir zustimmt oder nicht aber es macht kein sinn weiter zu diskutieren
Du bist leider kaum konkret geworden und lässt viele Punkte offen.
Dir scheint das Thema dann auch nicht ernst zu sein, wenn du es nicht weiterverfolgst und nicht mit Inhalt füllen kannst. Überlege einfach, bevor du eine Frage stellst, ob du eine brauchbare Alternative hast, moppern allein bringt nichts.
Bin auch der Meinung, dass so Fächer wie Sport oder Religion getrost in der Schublade „Zeitverschwendung" abgelegt werden können, aber Mathe oder Physik...?
Die Schule soll halt auf verschiedenste Berufe und Studiengänge vorbereiten. Deshalb ist es gut, von allem schon mal etwas gehört zu haben, egal ob es um Integralrechnung in Mathe oder um die Gletscherschmelze in Erdkunde geht. Wenn man sich für einen Beruf entscheidet, hat man eh nur noch spezialisierte Fächer. Dass ein Bäcker kein Englisch mehr braucht und ein Vermessungstechniker kein Biologie, ist logisch. Aber weißt du mit 13 oder 14, was in deinem Beruf später wichtig sein wird?
egal was ich geschrieben hätte, es würde immer mehr Fragen kommen bis zum unendliche
Eben das ist der Punkt, an dem man erkennt ob ein Argument gut überdacht ist oder nicht. Ein gut überdachtes Argument kann Nachfragen beantworten, bis es irgendwann keine Nachfragen mehr gibt und dein Gegenüber feststellen muss, dass du offenbar alle Eventualitäten bedacht hast.
Dinge zu hinterfragen, ist ein völlig normaler "Qualitätscheck" in intelligenzbasierten Diskussionen.
Mir ist es sowas egal ob du mir zustimmt oder nicht aber es macht kein sinn weiter zu diskutieren
Dann musst du halt damit leben, dass man dich für jemanden hält, der einfach nur motzen wollte und entweder nicht vorhatte oder nicht fähig war, sinnvolle Vorschläge zur Lösung des Problems zu machen.
Es ging nicht um die Fächer sondern um die spezifische Themen dort in den Fächer, natürlich braucht man Mathe und Physik, Sport und Religion kann man ruhig auch haben.
Nein. Du hast Beispiele geschrieben, ja. Aber dahinter stand ganz offensichtlich kein Konzept, das wenigstens die erstbesten, offensichtlichsten Fragen beantworten kann.
Es gab jedoch ein Konzept, das vorsah, mehr praktische Aufgaben durchzuführen. Auf diese Weise konnte man sehen, wofür die verschiedenen Dinge verwendet werden, und anhand der Ergebnisse erkennen, was richtig oder falsch gemacht wurde.
Es ist unzureichend, weil bei uns an den Universitäten heutzutage Studenten aufschlagen, die in Mathematik, den Fremdsprachen und den Naturwissenschaften derart unzureichende Kenntnisse haben, daß in den Eingangssemestern die Durchfallquoten durch die Decke gehen. Aber intellektuelle Dünnbrettbohrerei ist in Deutschland en vogue - die Frage beweist es eindrücklich.
Klar, es gibt ja auch nur noch Gymnasien und Studenten... Warum muss sich ein Real-schüler in der 10. Klasse mit lntegralrechnung herumschlagen, was tatsächlich in 98 % aller Ausbildungsberufe nicht gebraucht wird?
Wenn erforderlich, kann man das in der Berufsschule immer noch lernen.
Weil auch ein Realschüler keine Dumpfbacke sein sollte und im Leben Mal über den Tellerrand geschaut haben sollte. Diejenigen, die das machen, haben auch die Chance erfolgreich zu sein und zu reusieren.
In Frankreich und Italien ist es auch nicht besser. Wir bräuchten Kultusminister wie in Skandinavien oder in Estland. Bei uns aber sind die wenigsten Kultusminister ausgebildete Lehrer, erst recht nicht mit Berufserfahrung.
Ach komm... immer noch diese Forderung, Ressortminister sollten Fachleute sein, nachdem wir den Herrn Lauterbach als so strahlendes Beispiel haben?
Politiker haben andere Aufgaben als Pflegekräfte, Mediziner, Lehrer und dergleichen.
Genauso, wie ein begabter Schreiner keinen guten Geschäftsführer für eine Ikea-Filiale macht, macht ein guter Lehrer keinen guten Kultusminister.
So gesehen könnte der Schreinermeister auch Justizminister sein. Auf die Idee, einen Nichtjuristen zum Justizminister zu machen, ist aber noch niemand gekommen.
Aber wenn Du von unseren Kultusministern begeistert bist, ist es ja gut
So gesehen könnte der Schreinermeister auch Justizminister sein.
Wenn er aus anderer Quelle genug Ahnung von der Justiz hat, um zu verstehen was seine Fachberater ihm erklären und was aus anderen Fraktionen vorgeschlagen wird, ja.
Politiker zu sein, ist vor allem eine Verwaltungs- und PR-Aufgabe.
Aber wenn Du von unseren Kultusministern begeistert bist, ist es ja gut
Bin ich nicht. Wie aus meiner eigenen Antwort auf die Ursprungsfrage hervorgehen sollte.
Es gibt manche Personen die das so wollen und nach deren Nase müssen wir tanzen
Die Fächer die man damals gemacht hat sind unnötig, die Materie benutzt man später nicht mehr. Grundlagen sind ja in Ordnung aber es gibt viel zu viel unnötiges