Abitur Veraltet?

9 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Das Problem ist, dass man zwar 90% des Schulwissens nicht braucht, man aber zumeist während der Schulzeit nicht weiß, welche 90% das sind. Wenn ich mal zurückdenke an meine Schulzeit, dann sind komischerweise manchmal gerade die Dinge, von denen ich dachte "brauchst Du eh nie wieder" diejenigen, die ich heute 30 Jahre später benötige oder zumindest froh bin, sie zu wissen.

Man wird durch das Abitur auf alle möglichen Formen der Ausbildung oder des Studiums vorbereitet. So musst du dich, wenn du nicht auf ein berufliches Gymnasium gehst, nicht entscheiden, ob du Physik, Theologie, Kunst oder Germanistik studieren möchtest, sondern kannst dies später noch tun. Als Schattenseite muss man dadurch halt auch mehr lernen.

Falls es dich tröstet: Ich bin auch dafür, dass es im Abitur auch außerhalb des Beruflichen Gymnasiums mehr Spezialisierungsmöglichkeiten geben sollte. Aber wie schon gesagt, dafür müsste auch Flexibilität geopfert werden.

Ich finde es heftig, wie viele Leute hier noch so veraltete Ansichten vertreten können. Fast so, als ob man sich bewusst daran ergötzt, das Kinder und Jugendliche sich täglich durch diesen Einheitsbrei quälen müssen. Ebenso nervt mich die Haltung vieler Leute an, "bestimmte Dinge müsse man doch einfach wissen" , so als ob man sich in jeder Facette seines Lebens an der ach so wundervollen Gesellschaft orientieren sollte. Jeden Menschen interessieren eben andere Dinge. Warum also alles künstlich vereinheitlichen? Allein schon wegen der sich massiv ändernden Arbeitswelt ist das traditionelle Schulsystem nicht mehr zeitgemäß.

Die Mathe-Lehrpläne sind im Grunde 50 Jahre alt und das merkt man ihnen auch ständig an.

Ich finde es ziemlich skandalös, was man in den höheren Mathe-Klassen lernt und auch, was man nicht lernt.

Das gehört endlich gründlich ausgemistet, aber in der Kultus-Bürokratie scheint dazu niemand in der Lage.

Das mag daran liegen, daß in den Lehrplankommissionen nur Mathelehrer sitzen und die waren nie im wirklichen Leben sondern haben Schul-Mathe erlebt, dann Schul-Mathe studiert und danach wieder als Lehrer in Schulen gekommen. Also geistige Inzucht.

Abiturienten sind oft zu einfachen Kalkulationen, die die Wirtschaft braucht, nicht in der Lage. Und das, was sie lernen, braucht höchstens eine krasse Minderheit.

Viel unnötige Zeit wird auch für mathematische Beweise verplempert.

Dies sage ich als "Mathe-Freund". Also, es gäbe hier einen Augias-Stall auszumisten.

Ich kann dir zustimmen. Das wird leider nicht besser, ich habe nach der Schule eine Ausbildung gemacht und auch dort habe ich Dinge gelernt von denen ich vielleicht nur 10% auch anwende.

Der Rest ist eher naja.... eigentlich unbrauchbar