Warum ist Kupferdraht weicher nachdem ich ihn zum glühen gebracht habe?

5 Antworten

Durch Kaltverformen (Walzen, Drahtziehen, Biegen, ...) werden die Metallkristalle verformt und stehen danach unter hoher Spannung. Dadurch wird das Material immer härter - schwerer verformbar - und spröder - weniger bruchfest. Bei höheren Temperaturen (noch weit unter der Schmelztemperatur) können die Atome ein wenig wandern, dadurch bauen sich die Kristalle so um, dass sie weit weniger gespannt sind - das Material wird wieder weicher.

Vgl. z. B. https://de.wikipedia.org/wiki/Anlassen#Nicht_stahlbezogene_Verfahren und Links auf der Seite

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium, Hobby, gebe Nachhilfe

summerbo 
Beitragsersteller
 04.01.2023, 19:00

Ach echt. Danke vielmals. Ist für mich grad ein Aha moment. Dann hab ich zum ersten mal grad kupfer in originaler weichheit in den händen

0
PWolff  04.01.2023, 19:04
@summerbo

Für die "originale Weichheit" müsstest du das Kupfer schmelzen und gaaaanz langsam einen "Einkristall" züchten (oder sogar im "Zonenschmelzverfahren"). Dann kann es sich schon unter seinem Eigengewicht verformen.

1
summerbo 
Beitragsersteller
 04.01.2023, 19:08
@PWolff

Das wär interessant. Einen schmelzofen müsste man haben ^^

0
summerbo 
Beitragsersteller
 05.01.2023, 02:29
@PWolff

Danke fürs wissen weitergeben

0

Wenn Kupfer erhitzt wird, neigt es dazu, sich zu verformen oder zu "fließen", wodurch es weicher wird. Dies liegt daran, dass die Moleküle in dem Material bei erhöhter Temperatur mehr Energie haben und sich schneller bewegen. Dies führt dazu, dass die Bindungen zwischen den Molekülen schwächer werden und das Material "flüssiger" erscheint. Wenn Kupfer also zum Glühen gebracht wird, wird es weicher und kann leichter verformt werden. Nachdem es abgekühlt ist, sollte es jedoch wieder fest werden.

Eigentlich wird fast jedes Material mit zunehmender wärme weicher.

Die Atome fangen das schwingen an.

Beispiel Eis. Bei ,-10 Grad drückst du keine Dellen rein.

Bei +10 zwar auch nicht, aber du kommst mit dem Finger durch.

Genau wie bei Butter im Kühlschrank (das heisse Messer)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Mein IQ entspricht dem einer vegetarischen Fleischwurst

140Colin  04.01.2023, 18:36

...wobei hier eben der Effekt dazukommt, dass es auch nach dem Abkühlen weicher bleibt als vor dem Glühen.

1
140Colin  04.01.2023, 18:50
@ElektrikKlaus

Ok, mein Kommentar war vielleicht nicht so ganz präzise formuliert.
Wenn Kupfer wirklich zum Glühen gebracht wird ("Kirschrot") und dann wieder abkühlt ist es weicher als vorher. Gilt z.B. auch für Messing, habe das im Modellbau schon mit Messingrohren gemacht.

0

Wenn du den Draht zum glühen bringst/Strom durchjagst stoßen die Elektronen gegen die atomrümpfe. Dadurch erwärmt sich der Draht und wird weicher.;)


Simp4Makima  04.01.2023, 18:37

Je wärmer desto stärker fangen die atomrümpfe (sind der widerstand im Draht (egal ob Kupfer oder sonstige Metalle) an zu wackeln.

0