Warum ist es verwerflich stolz auf seine Nation zu sein?
Wenn ich als deutscher froh bin Deutsch zu sein, heißt es doch nicht gleich dass ich Fan von diesem gruseligen Teil-Geschehnissen bin. Deutscher zu sein, hat doch viele Vorteile, gutes Land, stabile Wirtschaftslage, allgemein viele kluge Physiker oder Wissenschaftler kamen damals aus Deutschland !! Wieso verbinden alle damit immer das schlechteste und werfen es einem an den Kopf?! Wieso sehen Menschen immer das schlechte und nie das Gute in einer Sache??
Das Ergebnis basiert auf 42 Abstimmungen
20 Antworten
Diejenigen, die sowas sagen, denken wahrscheinlich an den Holocaust. Dass man sich dafür schämt, Deutsch zu sein, ist verständlich. Aber trotzdem nicht richtig. Denn die heutigen Generationen können nichts für das, was im zweiten Weltkrieg geschah.
Man darf die neuen Generationen nicht damit belasten. Man muss ihnen erklären, was damals passiert ist, aber man muss Vergangenheit Vergangenheit sein lassen können.
Es ist nicht direkt "verwerflich". Es ist nur einfach sinnlos. Man kann stolz sein auf das, was man selber erreicht hat. Aber dass man in eine Nation hineingeboren wurde, die schon Großes hervorbrachte - das war reiner Zufall. Stolz auf einen Zufall? Und - haben andere Nationen etwa nichts hervorgebracht? Leider ist so ein Stolz oft Grund dafür, sich anderen gegenüber überlegen zu fühlen. Und ich muss jetzt nicht wirklich erklären, was daran schlecht ist?
Stolz auf seine Nation zu sein ist genauso wenig verwerflich wie Schmerztabletten und Antidepressiva zu nehmen. Stolze Menschen sind verletzte Menschen, die Trost suchen.
Hier habe ich mehr darüber geschrieben:
Wieso sehen Menschen immer das schlechte und nie das Gute in einer Sache??
Die Erfahrung zeigt, dass es eben genau anders rum ist (nicht nur auf Deutschland bezogen)
Es ist nicht verwerflich, es ist ganz einfach nur bescheuert.
Man kann stolz auf etwas sein, was man selbst erreicht oder geschaffen hat.
Aber Stolz zu empfinden darauf, ohne eigenes Zutun rein zufällig irgendwo hinein geboren worden zu sein, ist einfach nur megadämlich.
Das hat nichts mit Heimatliebe zu tun, die Gegend zu mögen, in welcher man aufgewachsen ist, die Lebensweise, die Klutur. Klar, das geht.
Aber Stolz? Hallo? Gehts noch blöder?
Da könnte ein Lottogewinner eher Stolz auf seinen Lottogewinn sein, der hat immerhin aus Zufall ein paar richtige Kreuze gemacht.
Kein Affe käme auf die Idee, Stolz darauf zu sein auf den Käfig, in welchen ihn ein Wärter ohne sein Zutung gesteckt hat und dabei noch vor einer farbigen Socke, die an einem Stock hängt, ergriffen stramm zu stehen. Nur Menschen sind so dämlich.
Zudem, wieviele Menschenleben wurden durch Nationalstolz gerettet?
Nicht eines.
Und wieviel hat das gekostet?
Viele Mio, wenn nicht gar Mrd.
Wie also kommt man drauf, dass Nationalstolz ein auch nur annähernd akzeptables Konstrukt sein könnte?