Warum ist es nicht möglich einen Weltfrieden zu sichern?

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Zu viele Menschen mit unterschiedlichen Ideologien, Werten und Götterkomplexen


achimhausg  07.08.2016, 11:26

Wie z.B. in Nordirland, nicht wahr?

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Wegen dem ungleich verteilten Wohlstand: Wenn wir als Deutsche einen dauerhaften Weltfrieden erreichen wollten, wäre das nur möglich, wenn es keinen Grund mehr gäbe, auf uns neidisch zu sein. Dafür müssten wir unseren Wohlstand abgeben, und zwar so, dass er auf der Welt gleichmäßig verteilt wäre.

Das würde dazu führen, dass wir wirtschaftliche Lebensverhältnisse hätten, wie sie eventuell durchschnittlich in Südamerika oder Afrika vorherrschen (geschätzt) - allerdings wird niemand, oder zumindest eine klare Minderheit, seinen Wohlstand abgeben wollen.

So wie es jetzt ist, wird es immer (viele Millionen/Milliarden) Menschen geben, die in Slums aufwachsen, im Fernsehen unsere Lebensweise sehen und nach Europa einwandern wollen. Da das den Untergang unseres Lebensstils bedeuten würde, würde unsere Gesellschaft alle zur Verfügung stehenden Mittel verwenden, um das zu verhindern.

Ein gefühlter Frieden ist in unseren Augen also nur möglich, wenn wir unsere Augen vor den Zuständen in ärmeren Ländern verschließen. Die Menschen die dort aufwachsen, werden sich immer in einem inneren Zustand des Unfriedens befinden, sofern sie sich des ungleichen Wohlstands bewußt sind.


DerTommy86  07.08.2016, 02:54

Wohlstand ist nicht das einzige Bedürfnis des Menschen. Konflikte können aus unterschiedlichsten Beweggründen heraus entstehen, die nicht mit dem Wohlstand oder der Verteilung von Ressourcen zusammen hängen.

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BTyker99  07.08.2016, 13:41
@DerTommy86

Das stimmt, aber wird das Wohlstandsgefälle immer ausreichen, um einen Weltfrieden zu verhindern. Die anderen Gründe kommen dann noch oben drauf.

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Beispiel:

Eine Machtperson handelt utilitaristisch und dabei werden Individuen stark benachteiligt oder je nachdem, regelrecht zum elend vedammt. 

Eins der Individuen ist eine Mutter mit einem Neugeborenen. Sie mag sich dem System und besonders den Menschen (Mehrheit, utilitaristisch) vielleicht verpflichtet fühlen und auch bewusst und freiwillig ihr Schiksal anehmen. 

Jedoch wird sie sich vielleicht weigern, dies auf das Baby zu übertragen. Sie wird sich mit den anderen Individuen zu einem Kollektiv zusammenschließen und mit allen Mitteln versuchen diesen Verlauf der Dinge zu verhindern. Zack, da hast du deinen Krieg sogar innerhalb eines eigentlich harmonierenden vertrauten Systems. Zwei Parteien, mit Bestreben die ohne Rücksicht aufeinanderprallen und zu einem Kompromiss führen wird, dem beide Seiten etwas abverlangen wird.

Die Menschheit hat nur gelernt wir man Kriege beginnt, nicht wie man Kriege vermeidet.
Dort wo die Menschen auf einandertreffen sind sie sich selbst der größte Feind.

Der Mensch kann nicht anders, so ist seine Natur.

Erstens ist es so, dass seit Menschen existieren, sie gegeneinander kämpfen und bis heute Krieg führen. Du könntest erheben, warum das so ist und die Krieg-Führenden befragen, warum sie Krieg führen oder riskieren, denn meist fängt es mit dem Riskieren an und Krieg wird es, wenn man das Riskieren nicht mehr beherrscht, weil man sich überschätzt hat. Ich fürchte, die Antwort wird mehrheitlich sein, dass man selbst ja den Frieden will, sich die anderen aber nicht zu den eigenen Bedingungen dazu bereit erklären.

Ich erinnere mich an zwei Live-Szenen, die während des Balkankriegs über unsere Bildschirme liefen: Man sah moslemische Frauen, die ihre Männer zum Sieg anfeuerten mit diesem vibrierenden Geheul. Nur etwa einen Tag später sah man Szenen mit den gleichen Frauen in großem Wehgeheul und am Boden zerstört, weil ihre Männer der Überlegenheit der Feinde erlegen waren. Wer in den Krieg zieht, glaubt fast immer, dass er als Sieger rauskommt.

Siehe Psalm 110 - ungefähr 500 v.Chr.:

"Der HERR sprach zu meinem Herrn: "Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße lege."2 Der HERR wird das Zepter deines Reiches senden aus Zion: "Herrsche unter deinen Feinden!"

Dieser Gott Israels ist ein Kriegsgott. Alle Völker der Antike glaubten, dass ausgerechnet sie den stärksten Kriegsgott hätten. Damit haben sie das irrationale Gefühl der Überschätzung der eigenen Stärke im Konflikt nur auf ihr Gottesbild übertragen. Diese Irrationalität ist bis heute offensichtlich nicht überwunden und jeder hat da so seine eigene Erklärung, warum, und damit geht es schon los. Denn wenn z.B. der Kapitalismus Schuld ist, muss man nur die Kapitalisten totschlagen. Wenn die Ungläubigen Schuld sind, muss man die Ungläubigen tot schlagen. Usw....