Warum ist eine Frau, wenn sie ihre monatliche Blutung hat laut der Bibel für 7 Tage unrein, was hat das für ein Sinn?

5 Antworten

Ergänzung, die nicht unwichtig sein könnte: Die ersten beiden Menschen haben auch Fortpflanzungsorgane erhalten, um sich zu vermehren. Nach dem Sündenfall war es ihnen nicht mehr möglich vollkommene Nachkommen hervorzubringen. Also galten sie beide als unrein, durch unerlaubten Samenerguss und Menstruation für 7 Tage. Das sollte sie und uns daran erinnern, dass wir alle Sünder sind!

Der Gedanke von kultischer Reinheit tritt in der Bibel dort auf, wo etwas entweder in den Körper hineingeht, wie zB Nahrung, oder aus ihm herausgeht, wie zB Körperflüssigkeiten, aber auch ein Neugeborenes bei der Geburt. Wie bei dem Verbot von Mischgewebe oder dem Mischen von Fleisch und Milch, scheint das Übertreten von Grenzen der Hintergrund zu sein. Bei Körperflüssigkeiten eben die Überschreitung der Grenze von Innerem nach außen.

Auf uns christlich Geprägte heute wirkt dieser bronzezeitliche Kult völlig absurd, u.a. weil bereits im Neuen Testament der Idee von kultischer Unreinheit eine Absage erteilt wird. Für unsere muslimisch geprägten Mitbürger sind solche Gedanken jedoch heute noch Alltag.

Das alte Testament entstand in der Zeit, als die Menschen sesshaft wurden und in immer grösseren Städten zusammen lebten. Nun gab es plötzlich Katastrophen, die vorher undenkbar waren: Erdbeben, Vulkanausbrüche, Tsunamis und Seuchen rissen Tausende in den Tod.

Die Erklärung: Da musste ein allmächtiger, bösartiger Gott dahinter stehen. Wenn nur einer sich nicht an die göttlichen Gebote hielt, wurde die gesamte Stadt bestraft. Die Regeln dieses Gottes versuchte man an den Katastrophen abzulesen und das gelang bei den Seuchen zum Teil nicht schlecht. Man erkannte, dass mit gewissen Reinheitsvorschriften Seuchen vermieden werden konnten. Jesus lockerte diese Regeln zum Teil, was dazu führte, dass in den christlichen Quartieren während Jahrhunderten mehr Menschen an Seuchen starben als in den jüdischen.

Im alten Testament stehen deshalb reihenweise Hygienevorschriften. Aber wirklich durchschaut, was bei Seuchen passierte, hatten auch die Juden nicht. Deshalb sind einige dieser Gesetze klug, andere dumm. Diese Gesetze waren eben auf dem Stand der damaligen Zeit.

Der Fehler bestand darin, diese Gesetze als göttlich zu betrachten und nicht mehr weiter darüber nachzudenken, wie sie verbessert werden können. Das ist das Grundübel der Religionen.

In Zeiten ohne always und Co. haben diese Regelungen selbstverständlich ihren Sinn. Damals hatten medizinische Sicherheit und Hygiene Vorrang vor politischer Korrektheit.

Woher ich das weiß:Recherche

Damit konnte man begründen, das Frauen keine Priester sein können.

Sie durften ja 7 Tage im Monat nicht in die Kirche.