Warum ist die Linke im Osten so stark?

12 Antworten

Ein hoher Anteil Ostalgie bei den zu kurz gekommenen und denen die den Anschluss verpasst haben.

Dazu kommt ein drastischer Bevölkerungsverlust (seit 1945: ca. 4.4 Millionen netto) und es ist davon auszugehen, dass die Abwanderer oder Flüchtlinge zu dem antilinken Lager gehört hätten;

d.h. wenn man von einem in allen Ländern und Bevölkerungsgruppen normalerweise gleichbleibenden Blödheitskoeffizienten ausgehen kann, kommt es durch Abwandererung der motivierten, eher intelligenten und aktiven Bürger zu einer "Aufkonzentration" an geistig eher weniger Wendigen. Will heißen, der Blödheitskoeffizient steigt in der REstgruppe.

Ich denk mal , dass viele Menschen im Osten ganz grosse HoffnungenudnErwartungen hatten, als ie Wiedervereinigung kam. Sie sahen wohl eher die goldenen Seiten des goldenen Westens, von arbeitslosigkeit und hartz IV kannten sie nichts. Und das haben sie etzt kennengelernt. Ich sth ja nicht auf das DDR-System, aber die Menschen waren da sozial abgesichert, jeder hatte einen Job, Arbeitslose gabs nicht, undwenn die den ganzen Tag nur rumgesessen haben in ihrem Job, ein Gehalgt, wenn auch nur ein kleines, hatten sie am Ende des Monats. Diese Sicherheit ist jetzt weg, damit kommen viele nicht klar. Die Linken sind die Nchfolger der SED, damit verbinden die Menschen die damals gefuehlte Sicherheit. Wenn jemand auf Hartz IV lebt, ist es ihm egal, ob er theoretisch ueber die Mauer nach Mallorca fliegen koennte, der fuehlt sich durch seine finanzielle Situation irgendwie noch mehr eingesperrt - jetzt KOENNTE er reisen, aber hat nicht die finanziellen Moeglichkeiten dazu. Da kommen dann die Linken und versprechen soziale Verbesserungen und Malle fuer alle, da fallen die Leute drauf rein.

Weil die "Linke" aus der PDS hervorging, die wiederum eine Nachfolgepartei der SED ist, die wiederum die einzige wirkliche Macht in der DDR (incl.Ostberlin) war. Und von den äguten alten Zeiten tröumen im Osten Deutschlands noch immer sehr viele. Arbeitslos war niemand, und mit mehr Arbeit verdiente man auch kaum mehr als ohne zu arbeiten.

Ja, und vieles war billig, und der Urlaub mit der Gewerkschaft im Thüringer Wald war ja sooo schön. Und die Jugendweihe, und die FDJ und der Ernteeinsatz und das tolle Fernsehprogramm und die Träume von Bananen, ja und die schöne Mauer und der schöne Stacheldraht und das Eingezäuntsein, und die netten Sowjetsoldaten, und die abbruchreifen Wohnungen, ach, wie war das schön.


mariahnt  16.10.2011, 18:20

Meine Großeltern und viele andere alte Leute, mit denen ich darüber geredet habe, fanden es auch schön. Sieh dir doch mal die Politik heute an? Noch viel, viel schlimmer als damals und das können dir hunderte von Menschen bestätigen.

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Weil es viele Genossen gibt, die nie im vereinigten Deutschland angekommen sind...:-)

Schaut man sich die Altersstrukturen mancher Ortsvereine in ehemaligen Ost-Berlin an, dann wird schnell klar, dass es sich im Kern um die Genration handelt, die unter dem DDR-Regime erfolgreich und protegiert waren. Menschen über 50 sind nur bedingt in der Lage, die eigene Vergangenheit kritisch zu betrachten. Mein eigener Vater wählte aus Überzeugung SPD, jedesmal, wenn es in Berlin zu Unruhen in der Hausbesetzerszene kam, wurde schnell geäußert "das hätte es bei AH nicht gegeben", die Indoktrination des Jungvolks und die schulische Gehirnwäsche sind oft nachhaltiger als man glaubt...

Viel anders lief es im Arbeiter- und Bauernstaat auch nicht ab, die - für uns - lächerlichen Parteitage, Aktuelle Kamera und propagandistischen Platituden des Neuen Deutschlands verfehlten Ihre Wirkung nicht. Trotzdem muss man zwischen alten Apperatschicks und frustierten Ex-DDRlern unterscheiden. Viele fühlten sich nach der Wende verarscht, die PDS wurde zur Protest-Partei der Erfolglosen, die - auch das muss man feststellen - von den etablierten Parteien einfach ignoriert wurden.

Die heutige Linke ist ein Zusammenschluss aus PDS und WASG, im Westen war die WASG auch nichts anderes als eine Protestpartei, die aus Alt-Kommunisten, Ex-SPDler und Existenzialisten bestand. Die aktuellen Zahlen zeigen eindeutig, dass die Linke an den aktuellen Problemen vorbei agitiert. Weder die Anti-Atom-Stimmung noch die Finanzkrise haben die Genossen der Linken zu Zuwächsen ausserhalb Ihrer Stammwähler kommen lassen. Im Osten sterben die Stammwähler und die im vereinigten Deutschland aufgewachsenen wenden sich eher den etablierten Parteien zu, oder wählen aus Protest eher rechte Vertreter oder die Piraten...

Wie sich das mit den Linken weiter entwickelt bleibt abzuwarten, jedenfalls gibt es innerhalb dieser Partei recht angenehme Vertreter, die sich wohl z.T. über die Auswüchse Ihrer eigenen Partei - wie jüngst Gesine Lötzsch - schämen. Eine klassisch linke Partei wäre ja durchaus eine Bereicherung des politischen Spektrums, der Mix aus Stalinisten, Träumer und Realpolitiker scheitert aber immer öfter an der Wirklichkeit, man kann keine Politik machen, wenn ein großer Teil der Anhänger in Ostalgie und Unwirklichkeit schwelgen, gute Politiker wie z.B. Peter Ritter in MVP können einem manchmal wirklich leid tun...

Weil die Linke Forderungen stellt, die sie aber niemals umsetzen könnte (Weil, wer bezahlt den Mist) "Millionäre zur Kasse" usw. (Leicht gesagt, kann das auch ) Aber der Dummbürger glaubt ja dieses Geschwafel. Manche Leute sollten sich echt mal mit Politik auseinandersetzen und auch mit der Geschichte Deutschlands