Warum ist die Grünpflege der Deutsche Bahn (DB) mangelhaft?
Ich wohne nahe einer sehr stark frequentierten, alten DB Strecke mit vier Gleisen. Die schnell befahrene Strecke führt durch Städte und durch Wälder und Felder. Einmal im Jahr im Hochsommer schneidet ein ausländischer Subunternehmer das wuchernde Grün: Vier Meter breit neben den Gleiskörpern, nur zwei hinter Lärmschutzwänden. Ein mühsames Unterfangen, bei dem je drei Männer nebeneinander leicht versetzt mit Motorsensen das teilweise mannshohe Grün niedermähen. Der Einsatz von Aufsitz- oder Schiebemaschinen mit Balkenmäher ist unmöglich, da neben der Gleiskörper der Boden sehr uneben ist. Das Schnittgut bleibt liegen. Wenn es vertrocknet ist, reicht eine Zigarettenkippe, um es in Brand zu setzen. Neben diesem schmal geschnittenen Streifen wird das Grün nie gemäht. Dadurch entsteht Wildwuchs, um den sich niemand kümmert. Aus Samen werden in zwei Jahrzehnten hohe Bäume, aus kleinen Pflänzlein riesige Büsche, die DB Wartungsdiensten und ggf. Rettungskräften den Zugang sehr schwer machen. Spätestens wenn die Äste den Oberleitungen zu nahe kommen oder Windbruch droht, muss die DB handeln und Fällarbeiten auftragen. Dann wird es jedoch immer sehr, sehr aufwändig. Ich frage mich, warum die DB den Bereich neben den Gleiskörpern nicht ordentlich maschinenbearbeitbar anlegen kann und warum nicht ein viel breiterer Streifen vom wuchernden Grün freigehalten wird? Unter dem Strich wäre das doch sicherer und langfristig viel wirtschaftlicher.
5 Antworten
Die kriegen doch nicht mal ihre Fahrpläne auf die Reihe und die Reparaturen an ihren Schienen.
Und da sollen die sich auch noch um das Grünzeug kümmern ?!
Es gab mal Zeiten da befuhr ein Zug mit einem oder wenigen Kesselwagen eines Leverkusener Chemiekonzernes regelmäßig die Strecken der "DB" und versprühte eine heute allgemein verbotene Chemie auf das Gleisbett und Randbereich. Das verhinderte fast jedes Pflanzenwachstum. Das Chemiezeug gilt als Insektengefährdend und ist umweltschädlich, da Grundwasserbelastend. Auch auf Nebenbahnen wurde es ausgebracht.
Wo ist das Problem?
Büsche und ein natürlicher Waldrand ist sowas von ökologisch gesund:
In der Eisenbahnzivilisation macht man das auch:
Waldpflege entlang von Bahnlinien (waldwissen.net)
Allerdings ist da der Hauptgrund, dass man nicht wegen einem Windchen den gesamten Verkehr über Tage stillegen muss!
Viele Bahnstrecken sind ohnehin schon überlastet, womit umfangreiche Grünschnittarbeiten im direkten Gleisbereich zu weiteren Verzögerungen in der Zugtaktung führen würden.
Zudem fehlt der Bahn halt auch Geld an allen Ecken und Enden bei der Infrastrukturpflege.
Weil die Bahn für den Börsengang kaputtgespart wurde.
Es fehlt an Geld, Personal und Zeit.
Der Zugverkehr wird von den Mäharbeiten mit der Motorsense nicht beeinträchtigt, da diese neben den Gleiskörpern stattfinden. Aber bei größeren Fällarbeiten ist das jedoch tatsächlich gegeben. Und genau das gilt es ja durch großzügigeres Mähen langfristig zu verhindern.