Warum ist der eintrag ins Grundbuch so teuer?
Bitte erleuchtet mich.. warum kostet ei eintrag in iiirgendein register so schweineviel?
Ich meine, ob ich mich in die geburtstagsliste vei macdonalds eintrage oder ins grubdbuch.. wo ist denn da der unterschied?
4 Antworten
Ich meine, ob ich mich in die geburtstagsliste vei macdonalds eintrage oder ins grubdbuch.. wo ist denn da der unterschied?
Weil bei McDonalds kein Amtsgericht dahinter sitzt, das die Eintragungen in die Geburtstagsliste prüft. Mal abgesehen davon sind die Gerichtskosten vergleichsweise gering zu den anfallenden Notarkosten.
Ich glaube dir ist nicht klar, wie anspruchsvoll die Arbeit der involvierten Parteien ist. Das kann nicht durch einen Computer ersetzt werden. Das fängt beim Notar an, der eine sehr lange Ausbildungszeit hinter sich hat und endet bei den Justizbeamten des Grundbuchamtes, die ebenfalls Akademiker sind. Es geht hier um rechtliche Angelegenheiten, die nicht automatisiert werden können.
Natürlich könnte man das Ganze auch verfahrensrechtlich anders gestalten, aber in unserem System überwiegen die Vorteile und es bietet absolute Rechtssicherheit.
Alle Grundbuchangelegenheiten müssen notariell beglaubigt werden. Und der Notar arbeitet eben nach einer Gebührenordnung. Dafür bekommst du dann aber auch die Garantie, dass der vertrag rechtlich einwandfrei abgeschlossen wird.
Ok, das ist schonmal ein schritt weiter.
Was bedeutet in diesem zusammenhang "rechtlich einwandfrei"? Ich meine, wenn ich mit meinem nachbarn einen kaufvertrag auf einer servierte aufsetze, ist das auch rechtlich theoretisch einwandfrei.
Gäbe es nicht die möglichkeit, die notare aus der geschichte rauszunehmen?
Der Notar arbeitet sozusagen als "Treuhänder" für beide Parteien und wacht darüber dass nicht der eine den anderen über den Tisch zieht. Desweiteren setzt er den Kaufvertrag so auf dass dieser rechtlich einwandfrei ist und dem Willen beider Parteien entspricht.
Er überwacht auch die Zahlung und sorgt dafür dass der Besitz erst dann im Grundbuch umgeschrieben wird, wenn bezahlt wurde.
Außerdem beglaubigt er noch die Unterschriften auf dem Kaufvertrag und stellt sicher dass tatsächlich die Personen unterschreiben die auch als Käufer / Verkäufer auftreten.
Und genau aus diesen Gründen nimmt das Grundbuchamt nur Eintragungen vor die von einem Notar gemeldet werden. Nicht von Willi Wipfel mit einer Serviette
Da sowohl der Notar wie auch der Rechtspfleger beim Grundbuch persönlich haften.
Wenn du deine Anschrift in irgendein Register mit falscher Adresse einträgst, interessiert relativ wenig.
Aber was hältst du davon, wenn ich dein Haus verkaufe und der im Grundbuch neu eingetragene Eigentümer wirft dich raus? Beweise mal dass nicht du dein Haus verkauft hast.
Wenn ich mein haus verkauft hätte, bräuchte der neue eigentümer ha einen unterschriebenen kaufvertrsmag, einfach.
Wenn ich mir zugang zum grundbuch-register verschaffe, könnt ich ja jeden enteigenen.
Und? Ich bringe dir auch einen Kaufvertrag- nur ohne Notar. Dein Name, deine Anschrift- meine Unterschrift oder die deines Bruders, der dich gerade nicht mehr leiden kann.
Und zur Enteignung benötigst du einen Enteignunfsbeschluss in den Handakten des Grundbuches. Klappt also auch nicht.
Na und? ..ohne meine unterschrift in deiner hand hast du keinen beweis, dass ich dir mein haus verkauft habe.
Die Kosten dafür müssen eben getragen werden und so teuer ist das nun auch wieder nicht.
Ja aber warum? Mit welcher begründung?
Welchen tieferen sinn hat das gundbuch-gedöngs?
Weil das Grundbuch Kosten verursacht? Die Leute müssen auch bezahlt werden.
Sie verlangen eine Leistung und müssen dafür zahlen, das ist doch überall so.
Um Ihren Beispiel zu folgen: Sie gehen ja auch nicht zu McD und kriegen ein Menü ohne Geld hinzulegen.
Warum kaufen manche Leute eine Handtasche für ein paar Tausend Euro?
Hä? Welche leistung?? ..wenn ich irhendwo was reinschreibe, steht es da für immer.. das ist doch keine erbrachte leistung.
Verstehe den vergleich nicht. Können sie das erläutern?
Du kommst doch auch nicht auf die Idee, ohne Lohn arbeiten zu gehen.
Und diese Handtaschen werden verkauft, weil manche Leute einfach zu viel Geld haben.
Also ein Grundbuch ist schon sehr wichtig, Wie das ist, wenn man das nicht so genau nimmt, hat man in der DDR gesehen. Da wurde vieles gebaut, ohne nach dem Grundbuch zu fragen. Wegerechte wurden nicht eingetragen, und so weiter. Wozu das führt, habe ich selbst erlebt. Ich habe eine Haushälfte zur Miete bewohnt, die ich plötzlich nicht mehr betreten durfte, weil der Nachbar kurz nach der Wende allen fremden Personen das Betreten seines Grundstückes untersagt hat. (Es betraf nicht nur mich, sondern auch weitere Mieter.) Es gab aber keinen anderen Zugang, weil auf die einzige alternative Zuwegung jemand ein Haus gebaut hatte, ebenfalls ohne Grundbucheintrag. Wie klärst Du so eine Situation? Rein rechtlich konnte der Nachbar das machen! Ich mußte dann auf die Schnelle mal 3000DM in die Hand nehmen, um einen neuen Weg bauen zu lassen. Der Vermieter hat nur gesagt, dass ihn das nicht interessiert. Jeder Rechtsweg hätte Monate gedauert, in denen ich über den Zaun hätte klettern müssen...
Ein Wegerechtseintrag im Grundbuch hätte die Situation sofort geklärt.
Der Notar erbringt eine Leistung und das Amt ebenso. Dahinter stehen Rechtspfleger, welche die Akten bearbeiten und aufheben.
Der Notar der Unterlagen beglaubigt und für Sie die Anträge im Grundbuch stellt.
Das ist doch nicht einfach irgend ein altes Buch in das Sie reinmalen können.
Ja gut, ein register macht natürlich sinn. Ich frage mich nur grade, warum das "notariel beglaubigt" werden muss und was das konkret in diesem zusammenhang bedeutet.
Der Notar prüft alle Unterlagen ob alles einwandfrei ist. Das passiert deshalb, weil man dadurch Fehler ausschließt, denn Fehler im Grundbuch sind absolut kritisch.
Wenn z.B. der Grundbucheintrag unterbleibt, dann gibt es auch keinen Eigentumsübergang und das Haus oder der Grund gehört weiterhin dem Vorbesitzer.
Dadurch will man natürlich auch Betrug verhindern.
Ja aber wäre es genau aus dem grund nicht besser wenn das ein computer machen würde?
Die Grundbuchämter sind dabei ihre Daten zu digitalisieren. Die Prüfung, mit welcher Berechtigung ein Eintrag erfolgt, muss weiterhin von einem erfahrenen Beamten gemacht werden (juristische Kenntnisse hat ein Computer noch nicht !)
Die notarielle Behandlung eines Grundstückkaufes ist tatsächlich historisch. Ohne diese juristische Vorgehensweise wären Betrügereien sehr leicht möglich. Und es hat sich bewährt. Und das gesetzlich festgelegte Honorar der Notare entspricht dem Einkommen vollausgebildeter Juristen (Spitzenverdienste von Rechtsanwälten werden wegen der festgeschriebenen Notargebühren aber nicht erreicht).
Aber genau das meine ich doch.. ist das nicht total überholt? Würde das ein computer nicht kostengünstiger, zuverlässiger und fälschungssicherer machen?