Warum ist das heute noch so befremdlich, das ein Mann gerne eine Strumpfhose oder Rock tragen möchte? Ich finde das ein Mann sowas doch tragen kann oder?

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Hallo,

hm... ich bin nun ob "Strumpfhose oder Rock" etwas irritiert. Ich würde hier eher die Konjunktion wählen - zumindest in der Öffentlichkeit. Oder dann dem Rock den Vorrang geben (sonst müsste es schon eine sehr, nein absolut(!) blickdichte Strumpfhose sein, vergleichbar mit einer "Sport Tight"). Fortfolgend gehe ich jetzt einfach mal von der Kombination "Strumpfhose und Rock" aus... dies macht die Beantwortung der Frage und letztlich auch Dein (Aus-)Leben sowie die möglicherweise vorhandene Akzeptanz für Deine Mitmenschen einfacher ;-)

Nun, zunächst ist dann ja die Frage, weshalb Du dies selbst als "befremdlich" in Deiner Fragestellung bezeichnest - denn dies ist ja rein nur eine subjektive Wertung und/oder Wahrnehmung und weder objektiv noch normativ. Auch wenn dies bei vielen Mitmenschen, womöglich auf Grund der Fragestellung auch von Dir, so empfunden wird. Aber wir wollen ja hier keine Schubladen bedienen oder gar (vorurteilbehaftetes) Schubladendenken fördern! ;-)

Also gehen wir einmal davon aus, dass man "befremdlich" auch mit "eigenartig" substituieren kann, dann kann man "eigenartig" wiederum mit "originell" gleichsetzen. Und die Frage kann dahingehend - auch hinsichtlich der Zeitform - umformuliert werden: "Ist es originell, wenn ein Mann Strumpfhose und Rock trägt?" Dann würde meine schlichte Antwort lauten: "ja". ;-) Ganz einfach vor dem Hintergrund, dass es sich dann dabei um etwas Besonderes handelt, ja, vielleicht auch um etwas Eigentümliches - ohne dass ich dies nun empirisch erhoben hätte. ;-)

Das ist dann wie manchmal in der Mathematik - durch Umformen einer Gleichung kommt man schließlich zu einer (einfachen) Lösung, manchmal auch nur einfach zu einer Lösung ;-)

Ergo: die Frage ist vielmehr, ob Du damit umgehen kannst, aus der Masse heraus zu stechen, aufzufallen oder von den uniformierten "Individuen" (Achtung Widerspruch in sich!) der Modeindustrie abzuweichen und etwas Besonderes darzustellen? Einen individuelle(re)n Kleidungsstil Dein Eigen zu nennen? Wenn Du dies für Dich bejahen kannst, dann tue es einfach! Sei originell! Und vielleicht für andere befremdlich - dann kannst Du zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen:

  1. Du lebst Dich aus.
  2. Andere haben wieder etwas für ihre Schublade(n).

Und vielleicht avancierst Du in diesem Outfit - welches ich selbst übrigens auch hin und wieder trage (dann in Verbindung mit unterschiedlich langen bzw. kurzen Metal-/Gothic-Röcken), ansonsten bin ich ja fast immer in Shorts und Strumpfhosen unterwegs - noch zur Stilikone! Wobei... hoffentlich eher nicht, sonst ist es mit Deiner - und meiner(!) - Individualität und eben auch der Originalität vorbei ;-)

Darüber hinaus hier noch die Antwort auf Deine zweite Fragestellung: ja, ein Mann kann so etwas tragen. Grundsätzlich jeder Mann, vielleicht auch Jedermann, wer weiß... Frauen übrigens auch. Warum auch nicht? Entweder an sich selbst als Kleidung oder unter dem Arm, alternativ auch in einer Tüte ;-)

Viele Grüße

Ralf

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Trage täglich (Kompressions-) Strumpfhosen (offen sichtbar)

MawaMarjuschka  03.04.2018, 20:21
aufzufallen oder von den uniformierten "Individuen" (Achtung Widerspruch in sich!) der Modeindustrie abzuweichen und etwas Besonderes darzustellen?

Wo ist denn das ganze Zeug, was angeblich die Modeindustrie aufdrücken würde? Wo? Getragen wird nur das, was die Masse trägt und was die Gesellschaft und die gesellschaftlichen Regeln vordiktieren und keine Modehäuser oder irgendwelche Designer... Sonst sähe es wirklich bunter und individueller aus.

Einen individuelle(re)n Kleidungsstil Dein Eigen zu nennen? Wenn Du dies für Dich bejahen kannst, dann tue es einfach!

Eigentlich ist es nichts individuelles, sondern 1:1 adaptierte Kombinationen von Frauen. Individuell wäre es, wenn du Kreationen vom Laufsteg tragen würdest. Denn dass sieht man nicht an Männern und kaum an Frauen.

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guitschee  03.04.2018, 21:41
@MawaMarjuschka

Eigene Meinung:

Kreationen vom Laufsteg tragen würdest. Denn dass sieht man nicht an Männern und kaum an Frauen.

Stimmt, Gott sei dank, denn die Sachen sehen in der Regel alle einfach nur richtig bescheuert aus...

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guitschee  03.04.2018, 22:01
@MawaMarjuschka

Sorry, alles was ich da bisher zu Geschicht bekommen habe, sah maximal albern/bescheuert und oder hässlich aus. Ich habe da noch nichts gesehen, was einfach hübsch aussah.

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guitschee  03.04.2018, 22:08
@MawaMarjuschka

Nein, sehe ich nämlich auch keinen Grund für (mir ist "Mode" nämlich eigentlich sche*** egal), aber die Fernsehbilder die ich da schon gesehen haben, reichen mir völlig...

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guitschee  03.04.2018, 22:17
@MawaMarjuschka

Keine Ahnung, man sieht Fernsehbilder von "Kleidungsstücken" und die sind allesamt furchtbar albern und zu viel, der Ablauf dahinter ist auch für die wenigsten relevant, würde ich mal sagen...

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Adrenochrome73  03.04.2018, 22:33
@MawaMarjuschka

Hm... ich kann mich nicht erinnern, geschrieben zu haben, dass die Modeindustrie etwas aufdrückt. Wie der Name schon sagt ("Industrie"), streben diese Firmen in erster Linie nach Umsatz und Profit, einhergehend mit dem Prinzip von Angebot und Nachfrage.

Mein Grundsatz lautet: "Alle Macht geht vom Konsumenten (m/w) aus!".

Wenn sich also der Großteil der Menschen (unabhängig von ihrer sexuellen Identität) gleichartig - oder wie ich geschrieben habe - uniformiert kleiden möchte, dürfen sie dies gerne tun. Vermutlich weil sie meinen(!), dass dies so von ihnen erwartet wird (siehe Deine Stichworte Gesellschaft und diktierte gesellschaftliche Regeln). Letztlich ist es aber so, dass es diese vermeintlichen Regeln nur in den Köpfen derjenigen Menschen gibt! Lediglich in manchen Fällen gibt es tatsächlich Vorschriften, bspw. Kleider(ver)ordnungen / "Dress Codes" seitens Unternehmen, Kulturen, Länder/Gesetze, Veranstaltungen, etc., in denen festgelegt bzw. vorgeschrieben (oder gar verboten) wird, was getragen werden kann/darf und was nicht - zudem meist strikt stereotypisch und veraltet nach "männlich" und "weiblich" getrennt.

Ob nun Strumpfhose und Rock beim Mann (schon wieder dieser Stereotyp) individuell ist und/oder einfach originell ist, ist zunächst eine subjektive Betrachtungsweise. Selbst bei einer Frau - um bei diesen Stereotypen zu bleiben - kann Strumpfhose und Rock schon mal individuell und/oder originell sein. Letztlich kommt es auch auf die Kleistungsstücke selbst sowie auf das gesamte Outfit an. Das muss dann gerade nicht 1:1 dem eines Designers entsprechen (wie langweilig ist das denn? Was ist da dann noch individuell/originell wenn man nur eine 1:1-Kopie abgibt?). Rock ist auch nicht gleich Rock und Strumpfhose nicht gleich Strumpfhose.

Zudem weiß ich nicht, wo geschrieben stehen soll, dass diese Kombination - Strumpfhose und Rock - (ausschließlich oder zumindest in erster Linie) Frauen zugedacht/zugeordnet ist... ich will auch gar nicht mit historischen Entwicklungen aufwarten. Ergo: es kann damit gar keine 1:1 adaptierte Kombination sein. Und um dieses Argument nochmals ad absurdum zu führen: was ist dann mit der von Dir proklamierten Designer-Mode für Männer(!), wenn ein Designer dabei auf Rock und Strumpfhose setzt (was in den vergangenen Jahren vermehrt vorgekommen ist)?!

Fazit: jeder Mensch(!) soll einfach tragen, was er möchte, solange er mit seiner Kleidung (oder dann eher nicht vorhandenen Bekleidung) keine Dritten belästigt - gerne auch situationsadäquat (im Unternehmen mit klaren Kleidungsvorschriften eben anders als im Gothic Club oder am FKK-Strand).

Viele Grüße

Ralf

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MawaMarjuschka  03.04.2018, 22:46
@Adrenochrome73

Mit der 1:1 Regel wollte ich sagen, dass wir das übernehmen, was wir an anderen Menschen sehen. So entsteht auch zum gewissen Teil soziales Geschlecht. Individuell ist für mich etwas, was kein anderer in der Art schon trägt. Wo ich wieder auf guitschee Beitrag anschließe.

Man kann festhalten und das beobachte ich auch an mir, dass wirklich individuell angezogene Menschen genau so am Abseits stehen, wie Obdachlose oder Menschen die sich wie Obdachlose anziehen. Der Grund? Beide haben keine Peergroup, zu der sie zugehörig sind. Der Dandylook verschwand auch mit der immer mehr werdenden Lockerung der Knigge in der betuchten Gesellschaftsrunde, weil die Übertreibung der Knigge durch den Dandy bald keine Substanz mehr hatte und damit verschwanden auch die Dandys samt der Existenz ihrer Mode.

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MawaMarjuschka  03.04.2018, 23:02
@Adrenochrome73
Und um dieses Argument nochmals ad absurdum zu führen: was ist dann mit der von Dir proklamierten Designer-Mode für Männer(!), wenn ein Designer dabei auf Rock und Strumpfhose setzt (was in den vergangenen Jahren vermehrt vorgekommen ist)?!

naja.. ich sehe Individualität als das, was nicht an die jetzige Zeit und Ort gebunden ist. Das kann Mode aus dem 17. Jahrhundert sein, wie diese Studentin hier trägt https://ze.tt/korsett-statt-bh-diese-studentin-traegt-kleider-wie-vor-200-jahren/. Das kann aber auch futuristische Kleidung sein, die sonst noch keiner gemessen an Zeit und Ort, trägt (wohlgemerkt, wenn man davon ausgeht, dass jemand sich etwas selber kreiert hat).

Bei den Fall Saisons ist es oft so, dass die Kollektion von den Männerschauen, die 2 Monate eher starten, in die Damenmode übersetzt werden und was zuvor "schrill" bei Männern zu sehen war, "vermännlicht" wird, so dass nur noch die Urform, ohne Schnörkel und einer Nicht-Farbe übrig bleibt.

Ich habe ein Designerstück von der Mathematics Kollektion 2013 aus London, die zwar zuvor an Männern vorgeführt wurde, aber im Pret-A-Porter dann nur unter den Damen erhältlich war. Der Schnitt ist dementsprechend dem weiblichen auch angepasst, geändert.

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Adrenochrome73  03.04.2018, 23:03
@MawaMarjuschka

In Teilen stimme ich Dir zu, aber... ;-) Ob diese individuell (oder originell) gekleideten Menschen dann wirklich am Abseits stehen hängt vermutlich auch davon ab, wie sich derjenige (Mensch) in der Gesellschaft einfügt, wie er auftritt (Outfit und Aussehen/Attraktivität, aber eben gepaart mit Selbstsicherheit, Authentizität, Habitus, Charakter und Wertesystem).

Ich denke, ich pflege demzufolge durchaus in vielen Fällen einen individuellen Kleidungsstil - gemessen am Gesamt-Outfit, aber eben auch situationsabhängig (Geschäftlich, Hochschule/Seminare, Freizeit, Gothic/Metal Club/Konzert, Fetish Event), sehe mich aber alles andere als "am Abseits stehen", sondern vielmehr in vielen "gesellschaftliche Schichten" integriert. Manchmal vielleicht auch etwas exzentrisch, durchaus auch mal kritisch und reflektierend egozentrisch. ;-)

Und nebenbei: selbst in meinem - aus meiner Sicht - eher unspektakulärem Freizeit-Outfit (manchmal auch Seminar-Outfit) mit Hoodie (opt.), Band T-Shirt, Shorts, Strumpfhosen (unterschiedlichster Art und Stärke) und Boots (meist New Rocks) habe ich außerhalb der Gothic/indie/Punk-Szene noch nie(!) jemanden gesehen, der genauso gekleidet war. Ergo: Außerhalb dieses Szene-Umfelds würde ich selbst dieses Outfit dann durchaus als individuell bezeichnen.

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MawaMarjuschka  03.04.2018, 23:05
@Adrenochrome73
 Letztlich ist es aber so, dass es diese vermeintlichen Regeln nur in den Köpfen derjenigen Menschen gibt!

Die Gesellschaft übt aber schon einen enormen Außendruck auf Abweichler aus. Wobei das Kro davon Männer sind, die den Druck zur Anpassung ausüben.

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MawaMarjuschka  03.04.2018, 23:09
@guitschee

genauso wenig relevant, wie sich die meisten keine Gedanken darüber machen was und wie sie sich anziehen. Hauptsache was über'n Leib.

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Adrenochrome73  03.04.2018, 23:12
@MawaMarjuschka

... und letztlich ist die Frage, ob man sich diesem Druck beugt oder widersetzt, respektive aushält. Deshalb ist es sicherlich auch abhängig davon, ob man als junger Mensch einen etwas eigenwilligen Kleidungsstil sein Eigen nennt oder vielleicht erst als etwas gefestigte Persönlichkeit. Denn, wie oben geschrieben, hat dies nicht nur mit der Kleidung an sich, sondern mit der ganzen Person zu tun. Selbstsicherheit und Authentizität sind da sicherlich wichtige Eigenschaften. So werde ich in meinen sämtlichen(!) Outfits gleichermaßen (wert-)geschätzt, als auch respektiert und akzeptiert. Teilweise auch bewundert - ja, auch das gibt es ;-) Und natürlich auch belächelt (nun, immerhin habe ich dann demjenigen/derjenigen einen netten Tag beschert), indes wurde ich bislang (und ich hoffe, das bleibt auch so!) noch nie attackiert!

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MawaMarjuschka  18.03.2023, 21:23
@guitschee

"Ich habe da noch nichts gesehen, was einfach hübsch aussah." Das sehe ich bei Klamotten die für Männer angeboten und von Männern getragen wird auch nicht.
da frage ich mich auch immer, ob Männer blind sind.

Du hast Fashionshowas nicht verstanden. Es geht dort nicht um Sachen, die man hinterher genau so kauft, wie vom Laufsteg. Obwohl ich auch ein Teil vom Laufsteg aus der Dollhouse Kollektion habe und das geil aussieht https://imgl.krone.at/scaled/762136/v4a731a/full.jpg

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Gibt es den auch Männer hier, die sowas tragen? Und wenn ja, was haben Sie für Reaktionen in der Öffentlichkeit erfahren?
Also ich habe schon mehrmals eine Strumpfhose zu einer Damen Jeans Shorts getragen mit Sneakern. Und meine Freunde kennen mich auch so und haben kein Problem damit. In der Öffentlichkeit schauen mache Leute aber das war es auch. Einige Frauen lächeln mich auch an oder bekomme auch mal den Daumen nach oben gezeigt.


MawaMarjuschka  03.04.2018, 19:34

Unterschiedliche. Erst heute wieder erlebt. Je schöner, desto schlimmer. Und immer von dem gleichen Stereotyp Mann, dem selber nie eine Frau mit'm Arsch angucken würde, aber Andere beleidigen, dass sie hässlich oder ekelhaft aussehen würden (was Frauen merkwürdigerweise gar nicht unterstreichen).

Also sag mir es doch, was in euch Typen vorgeht? Ist es der Neid, dass man selber gern wöllte, aber nicht kann/darf? Und wenn sich ein Mann das Recht wie Frauen herraus nimmt, Röcke oder Kleider zu tragen, ist das ein Tabu, weil es?

Ist es, weil ein Mann zwar schön und anziehend darin aussehen kann, aber für Heten nicht fickbar ist? Oder als Frau verwechselst werden könnte?

Ist es, weil eigentlich nur schöne/sexy Kleidung Männer sexuell anmacht und nicht perse eine Frau?

Oder ist es, weil Männer den edlen Status der Weiblichkeit nicht erreichen können und Weiblichkeit entwürdigen?

Oder doch wie mit den Sklaven, sobald sich ein Rangniederer an etwas ranghöheren ermächtigt (siehe Hosen, ,jeder Penner trägt Hosen, damit ist es kein Machtsymbol, aber das schöne edle Geschlecht trägt Röcke und Kleider etc. wie die Könige damals), zurück geholt wird, ansonsten wird er sanktioniert?

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guitschee  03.04.2018, 21:32
@MawaMarjuschka
Oder ist es, weil Männer den edlen Status der Weiblichkeit nicht erreichen können und Weiblichkeit entwürdigen?

Ist das hier deine Meinung, oder was du denkst was andere (männliche) Wesen so denken könnten?

Wenn es deine eigene Meinung ist, erkläre mir doch bitte mal was der "edle Status der Weiblichkeit" sein soll, denn du scheinst mir ein paar mal viel zu heiß gebadet worden zu sein...

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MawaMarjuschka  03.04.2018, 21:58
@guitschee

darum habe ich ihn ja gefragt, was er denkt als heteronormativer Mann, wenn ein anderer Mann einen Rock trägt.

Mit der edlen Stufe ist in etwa mit einem König vergleichbar. Der König bleibt auch dem Volk sein König, wenn er sein Adelsgewand ablegen würde. Ein Bauer dagegen im feinen Anzug oder Königsgewand macht sich zum Gespött, wenn ihm seine Herkunft bekannt, da er trotz Kleidung und Zepter nicht zum König wird.

Auf Frauen adaptiert kann es so verstanden werden; Frauen wissen, dass sie die "echten" Frauen bleiben und ein Mann nie die volle Wertigkeit einer Frau erreichen kann, auch wenn er sich noch so gut weiblich anzieht. Auf Männer kann es genau diesen Eindruck ausüben, dass ein Mann in Frauenkleidung vergeblich versucht diesen Status der vom Manne begehrten Frau erreichen möchte, um der Männlichkeit oder den Geschlechtsgenossen zu entfliehen (Beispiel mit den Untertanen und auch die zustandekommende Verwechslung mit Homosexualität). Für Frauen bleibt er nur eine Kopie, da sie sich ihrer angeborenen Weiblichkeit sicher und unangetastet sein können, auch wenn sie ausgezogen sind. Die Mechanismen laufen sehr subtil ab. So im Alltag erwischt man sich nicht bewusst mit den Gedanken dabei.

Bisschen nachvollziehbarer?

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guitschee  03.04.2018, 22:00
@MawaMarjuschka
"echten" Frauen bleiben und ein Mann nie die volle Wertigkeit einer Frau erreichen kann, 

Genau wie Frauen keine Männer werden können - so what, deine "Wertigkeit" hier hat immer noch keinen Sinn, denn alle sind gleich viel Wert.

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MawaMarjuschka  03.04.2018, 22:06
@guitschee

ich wusste dass das kommt. Ich habe das Gedankenspiel einmal an Crossdressern angewandt. Frauen bleiben auch in Hosen oder in einem Anzug ohne viel Zutun und Accesoires weiblich. Crossdresser verwenden dagegen Röcke und Kleider, um von den Menschen als Frau und weiblich gelesen zu werden. Einen Crossdresser in Hosen liest man daggen nicht mehr als weiblich. Das ist dann einfach ein Mann, der Hosen, oder wer es erkennt, in Damenhosen ist. Das Experiment ist ganz interessant.

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guitschee  03.04.2018, 22:07
@MawaMarjuschka
um von den Menschen als Frau und weiblich gelesen zu werden. 

noch, wenn genug sich das mal trauen, dann nicht mehr.

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MawaMarjuschka  03.04.2018, 22:13
@guitschee

Vielleicht. Aber die wenigsten Männer haben vermutlich diese Freiräume. Schon der kleinste Abstand zwischen Person x und Person y bringt eine andere Vita und beeinflusst Lebensrealität und Sozialisierung.

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guitschee  03.04.2018, 22:15
@MawaMarjuschka

Ändert nichts daran, dass wenn es mehr Männer machen würden, und das es zumindest ein paar gibt, die sich das wünschen, kann man hier ja immer mal wieder feststellen, dass es dann in der Gesellschaft irgendwann "normal" ins Stadtbild (Dörfer nicht ausgeschlossen, aber mir fiel sonst kein sinnvolles Wort ein) gehören würde, und dann wäre Lebensrealität und Sozialisierung davon automatisch mit beeinflusst ;).

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MawaMarjuschka  03.04.2018, 23:15
@guitschee

eh klar. Ich habe mit den paar, die es wollen, zu tun. Entweder geht es beruflich nicht, was noch zu verschmerzen geht, oder es geht von seiten der Partnerin kein Weg rein, weil es berufsschädigend sei, wenn es heraus kommt oder sich halt für den Mann schämt, oder man will nicht für schwul gehalten werden, wenn es bei Frauen oder den Kumpels die Runde macht. Die Ausgangspunkte und Auslöser sind sehr verschieden. Das Beispiel mit dem Dorf trifft es gut.

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Manskirt  21.07.2021, 12:35
@MawaMarjuschka

Crossdressing ist das Eine, der Versuch bzw. der Wunsch in die Rolle des anderen Geschlechts zu schlüpfen. Crossdressing ist, man kann es bedauern oder unterstreichen, leider eher nicht so geeignet, breitere Akzeptanz zu bekommen, allenfalls Toleranz, und häufig auch Ablehnung. Ist leider Fakt.

Anders herum gibt es aber auch den Wunsch, Röcke, Kleider oder andere „feminin konnotierte “ Kleidungsstücke auf Grund ihrer Trageeigenschaften oder Optik oder einfach modischer Individualität in die normalerweise todlangweilige Herrenmode einzuführen und zu integrieren und damit etwas mehr Freiheit und Individualität zu ermöglichen.

So etwas wird nicht von irgendwelchen Designern oder der Gesellschaft vorgegeben (allenfalls vorgeschlagen), oder angeordnet. Es kann sich allenfalls entwickeln, je nachdem ob es gelingt, diese Kleidungsstücke eben in ein maskulines Erscheinungsbild einzubinden, sie zudem auch häufig im Straßenbild zu zeigen und zu tragen, und so einen echten neuen Stil zu kreieren, der den Träger insgesamt stimmig und geschlechtskonform erscheinen lässt. Die Akzeptanz ist weit größer, wenn man sich mit Rock und Co. bewusst maskulin gibt und verhält, als wenn mann eine Kopie des anderen Geschlechts abgibt.
Nicht ein Rock am Mann an sich ist ein Problem, sondern welcher Rock wird wie getragen. (analog zu Frauen in Hosen).

Von fast allen „feminin konnotierten“ Kleidungsstücken gibt es Ausführungen, die auch genauso gut, manchmal vielleicht sogar noch besser und cooler zum männlichen Outfit passen.
Das könnte eine echte Bereicherung der Jahrein-jahraus ach so langweilig dumpfen Männermode werden.

Wenn man mit Rock oder Kilt männlich gestylt öffentlich unterwegs ist, kann man feststellen, das ca90% der Passanten dieses nicht wahrnehmen bzw. sie es auch interessiert. Es gibt tatsächlich Leute, die nehmen das überhaupt nicht wahr, selbst wenn man mit Ihnen sogar ins Gespräch kommt. Erst wenn man sie durch irgendetwas darauf aufmerksam macht sind sie dann überrascht und gleichzeitig dann häufig positiv interessiert.
Auch in belebten Zonen fällt man wenig bis kaum auf. Häufig bekommt man auch Zustimmung und Bewunderung bzw Nachfragen, wo man das kaufen kann, und zwar oft von Leuten, von denen man das niemals erwarten würde. Macht auch Spaß sowas zu beobachten. Dumme Sprüche sind meistens nicht dabei oder äußert selten. Wichtig: maskulines Styling und Auftreten(Selbstbewusst). Kein Crossdressing. Das kann man sagen funktioniert heutzutage schon ziemlich gut

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roland01773  12.07.2020, 05:11

Trage gern Jeans Röcke oder ganz einfache ohne Muster auch mit Strumpfhose kein Problem,auch nicht in Öffentlichkeit.

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Ich trage als Mann selber gerne Röcke und Kleider und andere Frauenklamotten. Und daher finde ich es normal. Röcke und Kleider sind gemütlicher als Jeanshose und grad zum Winter hin gibt es so kuschelige Frauenklamotten. Ich trage seit über 10 Jahren jetzt Frauenklamotten allerdings nur zu Hause.


Gotti484  28.03.2023, 19:14

Was Klamotten aus der Frauenabteilung ziehst Du im Winter bevorzugt an?

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Weil einige Leute engstirnig sind. Ich als Frau habe überhaupt kein Problem damit, wenn mein Mann Rock und Feinstrumpfhosen trägt. Wir gehen oft genug im Partnerlook. Dazu tragen wir Sneaker. Mein Mann trägt Hoodie dazu. Ich eher leicht transparente Oberteile. Ab und zu gibt es mal irritierte Blicke, aber die ignorieren wir. Wir lassen uns nicht vorschreiben, was wir anzuziehen haben. Ich finde, es sollte viel mehr Männer den Mut haben, Rock und Strumpfhose zu tragen, dann wäre die Akzeptanz viel größer.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Weil die Leute ihren Horizont noch nicht genug erweitert haben und immer noch dem, meiner Meinung nach veraltetem und schlechtem, Kleider-machen-Leute-denken angehören.

Wird mal Zeit, dass sich die Männer von dieser Vorstellung emanzipieren... (und die Frauen, die ebenso denken mitnehmen.)


buggyboy1970 
Beitragsersteller
 02.04.2018, 18:10

Danke für die tolle Antwort 😀 So sehe ich das auch.

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