Warum ist Berlin anders als andere Großstädte?

7 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich sehe hier ad hoc 2 gründe.

Ersteinmal wurde berlin ja ziemlich gut wie schon gesagt im 2. wk zerbombt. Entsprechend musste wieder aufgebaut werden.

Aber ich denke der grössere einfluss ist der das berlin nach dem 2. WK 2 Städte war. Und nicht eine. Ost und westberlin waren ja voneinander getrennt. Und das zig jahre durch eine mauer. Ich denke das alleine diese Trennugn schon dafür sorgt das es quasi gar keine Stadtmitte gegeben haben kann. Sondern dann eher 2 stadtmitten.

Und Berlin ist im endeffekt die einzige der deutsche großstädte in denen das so entsprechend gemacht wurde.

Was den bahnhof angeht. Die frage bei solchen sachen ist immer die verbindungen die der bahnhof hat. Auch wie die grossen bahnhöfe entsprechend angeordnet sind und wie sich die verbindungen drauf verteilen. Auch hier kann die Trennung der stadt einen einfluss drauf gehabt haben. (Auf das entsprechende gleisnetz. etc.)

Berlin wurde aus mehreren, ihrerseits selbst schon recht großen Städten, gebildet. Spandau hatte über 90.000 Einwohner, Charlottenburg war sogar auch schon Großstadt bei der Eingemeindung. Flächenmäßig ist Berlin fast so groß wie das Ruhrgebiet. Und dann war da auch noch die Zeit der Teilung in der sich logischerweise 2 "Innenstädte" herausbildeten

Außerdem weist der Berliner Hauptbahnhof weniger Reisende auf

Berlin hat aber auch noch weitere Fernverkehrsbahnhöfe, da verteilt sich das anders.


Koio78 
Beitragsersteller
 25.04.2024, 10:21

Hamburg und München aber auch. In Hamburg: Der Hauptbahnhof, Dammtor, Altona und Harburg. In München: Der Hauptbahnhof, der Ostbahnhof und Pasing

Stadewaeldchen  25.04.2024, 10:26
@Koio78

Und Berlin hat neben dem Hauptbahnhof noch Gesundbrunnen, Ostbahnhof, Spandau, Südkreuz (alle mit ICE-Verkehr) Charlottenburg, Lichtenberg, Lichterfelde Ost, Bahnhof Zoo und noch eine Reihe weiterer Bahnhöfe mit Fernverkehr.

Knochi1972  27.07.2024, 17:44
@Koio78

In München liegen alle Fernbahnhöfe auf einem Schienenstrang, in Hamburg ist das mit Ausnahme von Harburg auch so. Hier ist Dammtor ein Nadelöhr. In Berlin liegen Spandau, Hauptbahnhof und Ostbahnhof in einer Ost-West-Reihe, Gesundbrunnen, Hauptbahnhof und Südkreuz in einer Nord-Süd-Reihe. Dazu kommen die Fernbahnhöfe BER und Oranienburg, die außerhalb Berlins abseits von alledem liegen. Potsdam hingegen hat keinen Fernbahnhof mehr.

In Berlin ist alles kleiner, dafür zahlreicher. Hamburg hat einen großen Hafen, Berlin 24 kleine Häfen, von denen 22 noch heute in Betrieb sind.

Nur bei den Flughäfen hat man diesen Luxus aufgegeben. Berlin ist trotzdem kein Drehkreuz und wird auch keines werden.

Das hat verschiedene Gründe.

Berlin in (annähernd) seiner heutigen Größe entstand erst 1920 durch das "Groß-Berlin-Gesetz", dabei wurden vorher selbstständige Städte und Gemeinden wie z. B. Charlottenburg, Spandau oder Köpenick nach Berlin eingemeindet, die aber bis heute ihre eigenen Strukturen haben.

Dann ist im zweiten Weltkrieg durch die intensive Bombardierung der Stadt viel historische Substanz verlorengegangen, und die anschließende jahrzehntelange Teilung der Stadt, in der sich West- und Ostteil getrennt voneinander entwickelten, hat natürlich auch ihre Spuren hinterlassen.

Und schließlich wurde das historische "Alt-Berlin" in mehreren Phasen fast komplett zerstört und überbaut. Zu diesem Thema gibt es auch eine interessante Doku, die ich zwar aktuell nicht in der Mediathek finden kann, die aber am 15. Mai um 21:00 Uhr mal wieder im RBB-Fernsehen gezeigt wird: https://www.rbb-online.de/geheimnisvolle_orte/videos/das-verlorene-alt-berlin.html

Weil Berlin POLYZENTRISCH aufgebaut ist.

Im Prinziep ist das typsich für sehr grosse Städte das sich da mehrere Zentren herausbilden. Auch Los Angeles ist so aufgebaut und Downtown ist dort eher das Finanzzentrum und nicht bekannt für Einkaufen oder Freizeit.