Warum ist Antifaschismus schlecht?

21 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Antifaschismus an sich ist nicht schlecht, ich bin selbst gegen Faschismus.

Aber wie bei allem, was eigentlich gut ist, kann man es auch übertreiben. So kann Antifaschismus zur Manie werden und dauernd zur Hexenjagd gegen alle vermeintlichen Faschisten ausarten, bis jeder, der nicht meiner Meinung ist, so verunglimpft wird.

Sobald Antifaschisten Methoden, die man nur als faschistisch (undemokratisch und gewalttätig) bezeichnen kann, anwenden, pervertieren sie zu dem, was sie bekämpfen.

Ich kann davon ein Lied singen, denn ich bin selbst vor vielen Jahren mit den abstrusesten Vorwürfen als angeblicher "Nazi" von solchen Fanatikern verfolgt worden. Bedrückend war dabei vor allem, dass auch ganz liberale und bürgerliche Gutmenschen (vor allem Grüne) sich von mir mit der Bemerkung: "Ja, überleg dir mal, warum alle ein Problem mit dir haben." abwandten, wollten das aber nicht diskutieren. Konnten sie auch nicht, da sie gar nicht informiert waren. Alle hatten aber Angst, zu mir zu stehen, um nicht nach der "Kontaminationstheorie" (Wer Kontakt zu einem Nazi hat, ist selbst einer.) ebenso in die Schusslinie zu geraten. 

Ich konnte mir gut vorstellen, dass feige Mitläufer in der Nazizeit dasselbe zu Juden gesagt haben. 


fluestertleise  01.05.2018, 00:49

Ist es feige, wenn man um sein leben fürchtet? Nicht jeder ist dafür gemacht standhaft zu sein, dass sieht man in der heutigen Zeit sehr gut, wo man erkennt, dass alle Tugenden nichts mehr Wert sind.

Und ist es nicht auch eine Form von Faschismus, wenn sich gleichgesinnte in eine Organisation zusammen tun?

Anstatt sich mit dem auseinander zu setzen, gemeinsam Pläne schmieden, wie man ihnen das Leben zu Hölle machen kann, sei es jetzt die Antifa die so etwas plant oder irgendeine rechtgesinnte Gruppierung, ist doch belanglos.

Belanglos in sofern, dass es egal ist, wer wen angreift, weil es ein nie Endender Konflikt darstellt. Scheinbar so, wie die Religiösen Unterschiede im Nahen Osten, oder die Konflikte mit den ethnischen Gruppen in Afghanistan.

Der unterschied ist, die Menschen hier meinen sie seien so gebildet und daher überlegen und könnten Probleme friedlich lösen. - Wie es scheint nicht.

Niemand merkt, dass es zwischen all den Konflikten gar kein Unterschied gibt und das man diese niemals lösen kann. Jedenfalls nicht, solange man solche Konflikte wie Antifa und irgendwelche Rechtengruppen, die gegeneinander antreten nicht mal lösen kann.

Aber jeder hat natürlich recht und jeder ist der Gute, die anderen sind steht's die Bösen und haben natürlich immer unrecht. Das ist das einzige worin sich alle ähneln.

0

Man muss unterscheiden. Gegen Faschismus zu sein, ist eine gute Sache, aber Antifaschismus zeichnet sich seinerseits durch Intoleranz aus, denn man kann nicht "anti" sein, wenn man reflektiert und differenziert ein Problem angehen will, anti zu sein, bedeutet also, extremistisch zu agieren.

Ich genau da fängt es an, die primär bekennenden Gruppen wie die Antifa oder die Interventionistische Linke bestehen zu einem guten Teil aus Gewalttätern, Gewaltverherrlichern usw. Diese greifen aber nicht primär richtige Neonazis an, sondern maximal irgendwelche unwichtigen Persönlichkeiten der AfD, sobald richtige, gewalttätige Neonazis aufmarschieren, ziehen die nämlich ihren Schwanz ein.

Es ist nicht heldenhaft, irgendwelche Autos der Zivilbevölkerung anzuzünden, es ist auch nicht heldenhaft, auf Kosten des Staates Dauerstudent zu sein.

Darüber hinaus besteht bei Faschismus das Problem, dass es ein beliebig dehnbarer begriff ist. Aber Fakt ist, weder die AfD, noch die Identitäre, noch Islamhasser haben irgendwas mit dem eigentlichen Faschismus von vor 80 Jahren zu tun.

Darüber hinaus führt der ausufernde Linksextremismus auch zu einer Zunahme rechter Bewegungen, es ist also im doppelten Sinne Nonsens.

Das hängt wohl mit dem radikalem Bild zusammen, was viele Menschen gegenüber bestimmten Gruppen der AntiFa haben.

Es gibt nämlich bei Antifaschisten extrem radikale Gruppen, die Andersdenkende bedrohen, psychisch wie physisch. Als Linksliberaler muss ich das genauso verurteilen, wie wenn das Menschen vom "anderen Ufer", also dem rechten Millieu machen würden.

Dies ist aber nur eine Seite der Medallie. Ein Großteil der Antifaschisten protestiert friedlich gegen diese menschenverachtende Ideologie.

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Externe Lehrkraft an einer Grundschule

Tja, der Rechtsruck ruckt eben auch durchs Internet.

Wir brauchen aber einen starke antifaschistische Bewegung in Deutschland.

Denn scheinbar müssen wir immer wieder daran erinnert werden, was passiert, wenn wir unsere Vergangenheit ignorieren.


ShoXeD420  14.11.2017, 22:06

Bloß sind diese selbsternannten Antifaschisten die verblendeten Faschisten der Neuzeit

0
pRiot  15.11.2017, 01:01
@ShoXeD420

Diesen Mist brauchst du mir nicht schreiben. Ich denke nämlich nicht, dass du ohne zu googeln sagen kannst, was das Wort Faschismus überhaupt bedeutet.

0
Dxmklvw  15.11.2017, 13:24

Da fragt es sich möglicherweise, ob es zukünftig auch noch verwandschaftliche Kriterien geben wird wie Halbfaschist, Viertelfaschist usw., wobei ja "Faschist" inzwischen überwiegen nur bedeutet, in irgendeinem Punkt anderer Meinung zu sein als ein sog. Antifaschist.

Immherhin gab's ja gelegentlich bereits schon einige Hetze/Mitbeeinträchtigungen auch gegen Familienangehörige von Politikern, die "das falsche Parteibuch" hatten.

0

Nicht der Antifaschismus ist schlecht, sondern der Mißbrauch des Etiketts "Antifaschismus" ist schlecht.

Wenn sich politisch ungebildete Leute zusammenrotten, weil sie Gewalttaten begehen wollen, und dies unter dem Deckmantel des Antifaschismus tun, dann ist das schlecht.

Wenn diese Leute Andersdenkende bedrohen, einschüchtern, ihre Existenz zerstören und Gewalt gegen sie ausüben, dann unterscheidet sich das nicht mehr von dem Treiben der faschistischen Knüppelgarde Namens SA in der Weimarer Republik. Und dann stellt sich die Frage, welchen Sinn es machen soll, andere Meinungen mit Faschismus zu bekämpfen. Dann stellt sich die Frage, was an diesem neuen Gesinnungsterror, was an dieser Meinungsdiktatur besser sein soll.