Warum hinterfragte fast niemand Hitlers Politik?

8 Antworten

Man kann sich die Situation von damals nicht mehr vorstellen! Damals konnte man sich schwer informieren. Wirtschaftskrise, Arbeitslosigkeit, den ersten Weltkrieg noch nicht verarbeitet und das politische Chaos in Europa.

Die Menschen waren mit Überleben beschäftigt!

Viele glauben wir hätten uns so kulturell weiter entwickelt dass das heut nicht mehr möglich wäre aber ich bin überzeugt dass sich der Mensch nicht so sehr weiter entwickelt hat nur weil wir heute Handys und moderne Technik haben.

Sollte die moderne Infrastruktur kollabieren warum auch immer, sollten wir wieder in den Überlebensmodus versetzt werden, werden menschliche Eigenschaften wieder zu Tage kommen die man längst überwunden glaubte.

Das sieht man in allen Konflikten auch in der Gegenwart.

Es wird keiner kommen um verweichlichte Idealisten zu retten, die werden lernen müssen sich der neuen Realität anzupassen oder sie gehen unter.

Die Natur hat nie ihre Gesetze verändert und sie entwickelt sich nur sehr langsam weiter.

Man sah doch aber wie die jüdische Bevölkerung damals behandelt wurde durch die SA und Allgemein durch die Nazis.

Sah man das? Einige vielleicht, aber sicher nicht "man". Deine Perspektive 80 Jahre später ist etwas anders.

Es war halt eine andere Zeit, die von Krisen und Unzufriedenheit geprägt wurde. Auch die Kommunisten profitierten hiervon. Es gab die Weltwirtschaftskrise, es gab die sechs Millionen Arbeitslosen und es gab den Versailler Vertrag, der sehr vielen ein Dorn im Auge war:

Umso mehr Raum bot diese Erzählung nach 1945 für exkulpierende Argumente. Schon in den 1930er Jahren hatten viele Deutsche die große Zustimmung zum Nationalsozialismus mit Versailles erklärt. Nun begründeten ehemalige Anhänger des Regimes, warum sie in die NSDAP eingetreten waren: nicht aus ideologischer Überzeugung und antisemitischem Eifer, sondern weil man es den Nationalsozialisten zutraute, den ungeliebten Versailler Vertrag zu überwinden.

Quelle: https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/288790/verhasster-vertrag/

Die Nazis wurden von den Protestanten gewählt, die Katholiken hielten der Zentrumspartei die Treue. Das war natürlich die richtige Entscheidung.


Hoegaard  27.05.2024, 13:01

Sicherlich kannst du kurz erläutern, warum die Katholiken in Schlesien und die Protestanten in Ostfriesland Nazis gewählt haben, oder

https://wahlen-in-deutschland.de/wuKarteNSDAP.htm

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Hoegaard  27.05.2024, 13:08
@BelfastChild

Klar, die Website eines "Bischofs" einer katholischen Sekte, das ist noch Glaubwürdigkeit wie bei Muttern

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BelfastChild  27.05.2024, 13:09
@Hoegaard

Das ist nicht lustig:

Von den 17 Millionen NS-Wählern kamen ungefähr 7,4 Millionen von den bürgerlich-protestantischen, 2,5 Millionen von den sozialistischen Parteien und 6 Millionen von den Nichtwählern. Überdurchschnittlich waren protestantische Milieus und Beamte vertreten. Dagegen widerstanden das katholische Milieu, das der Zentrumspartei/BVP treu blieb, und das der sozialistischen Arbeiterschaft den Nazis. Dennoch haben 40 Prozent der deutschen Arbeiter die Nazis gewählt, die in Kleinbetrieben und auf dem Land arbeiteten.[5] Ab den Reichstagswahlen Juli 1932 gaben mehr Arbeiter der NSDAP ihre Stimme als jeweils der KPD und SPD.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Hitlers_W%C3%A4hler#Ergebnisse

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wenn du zu Hause Kinder hast, die vor Hunger weinen udn immer dürrer werden, ein ausgesteuerter Arbeitsloser bist: wenn wählst du? die Partei, die dir Arbeit verspricht, auch wenn sie irgendwo Juden drangsaliert? oder eine der Parteien, die lieber untereinander streiten, denen es aber gleichgültig ist, dass deine Kinder verhungern?

Meine Mutter (Jüdin) war 1932 begeistert von seiner Politik, mein Vater (konnte nicht eindeutig bewiesen werden, ob er Jude, obwohl sein Familienname jiddischer Herkunft war) zeigte sehr besorgt. Beide kannten sich damals noch nicht. Aber so ging es vielen Juden, sie fanden seine Reden zuerst gut.

Das änderte sich erst, als völlig harmlose Juden in die Lager kamen und wenn, dann oft schwerstkrank wieder zurück.

Mein Vater trat mit 16, also 1936 aus der HJ aus und zu Beginn des Krieges half er Soldaten sozusagen beim desertieren und flüchten, während meine Mum von Unterschlupf zu Unterschlupf flüchtete.

Als die Amis mein Vater zum Ende des Krieges in D aufgriffen, wurde er nicht bestraft, Soldaten denen er half sagten für ihn aus.

Das ist so in etwa die Geschichte meiner Eltern. Und mein Vater mußte mir sehr oft seine Geschichte erzählen, was alles passierte, nach dem er aus der HJ austrat. Mein Held war weder Superman noch Batman, mein Held war mein Vater.

An deinem Grab betete ich dennoch das Kaddisch.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung