Warum hat der Tag 24 Stunden und nicht mehr?
Hey :) Neulich habe ich mich gefragt, warum der Tag eigentlich 24 Stunden hat, warum die Stunde 60 Minuten hat und die Minute 60 Sekunden, geschweige denn das Jahr ca. 365,265 Tage. Mit ist schon klar, dass die Tagesdauer mit der Rotation der Erde und die Jahresdauer mit ihrer Revolution zusammenhängt. Physikalische Gründe sind mir ebenfalls bekannt. Warum hat man damals, als man die 'Messung der Zeit' eingeführt hat, den Tag auf so eine 'willkürliche' Zahl festgelegt? Gibt es irgendein zufälliges geschichtliches Ereignis, das jemanden dazu gebracht hat, dass er eines Tages sagte "der Tag hat 24 Stunden und das Jahr 365 Tage!". Oder liegt es vielleicht an der Einfachheit, dass man mit diesen Zahlen zu keinen 'unschönen' Ergebnissen kommt, wie wenn das Jahr 1 dauern würde und der Tag 1/365, usw....? Wäre cool, wenn mir jemand Licht ins Dunkle bringen könnte. - Tobi
8 Antworten
Das kommt vom babylonischen Zählsystem. Damals wurde das Sexagesimalsystem verwendet, welches nicht auf 10 sondern auf 6 basiert.
Da man nach dem damaligen System, durch antippen der Fingerglieder mit dem Daumen, mit einer Hand bis 12 zählen konnte, wurde der Tag auf 24 Stunden festgelegt (jeder Bürger konnte mit beiden Händen die Stunden zählen). Damals noch von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang blieb die 24-Stunden-Einteilung erhalten. Auch das die Stunde 60 Minuten und die Minute 60 Sekunden hat hängt mit diesem System zusammen.
"Eine Unterteilung in jeweils zwölf Temporalstunden (übers Jahr unterschiedlich lang) wurde im Mittelmeerraum etwa seit der klassischen griechischen Antike vorgenommen und verbreitete sich anschließend in ganz Europa. Die Zahl 12 hat einerseits Bezug zum in Babylonien entstandenen Sexagesimalsystem (Rechnen zur Basis 60) und andererseits zu den 12 Mondmonaten, die ein Mondjahr bilden."
https://de.wikipedia.org/wiki/2-mal-12-Stunden-Z%C3%A4hlung
Das Jahr hat wirklich 365 Tage, das ist keine willkürliche Festlegung.
Auf einen anderen Planeten würden die aussagen zutreffen aber eben nicht auf der Erde. Und es ist auch nicht auf die Millisekunde genau. Dafür gibt es in dieser Größenordnung zu viele Physische Ungenauigkeiten. Wechselwirkungen und Gravitation usw. deswegen nahm man sich Atome zur Hilfe weil es im kleinen in gewisser weise Konstanter ist.
Ja, das stimmt. Dass das Jahr 365 Tage hat, ist ja festgelegt. Hab das etwas schlecht beschrieben. Hab mir auch gedacht, dass es schon in der Antike war, da man zur Zeiten Roms schon den Tag in 12 (oder 24?) Einheiten unterteilt hat. Danke für das Recherchieren :)
Bitte, waren nur ein paar Klicks und wollte ich auch wissen. Warum nicht 2 mal 10 Stunden pro Tag oder 10 statt 24? Das würde einem einige Umrechnerei ersparen.
Hat halt damit zu tun, dass Menschen Maßstäbe setzen um die Welt begreiflich zu machen. Ich persönlich halte eher weniger davon, da ich finde das nur die Zeit der einzig wahre Maßstab ist (nicht die Uhrzeit sondern die Zeit als physikalische Größe).
Ist das eine Fangfrage? :) Man kann natürlich nur die Zeit indirekt nachweisen und hätte ohne Festlegung keinen Beweis deren Existenz :) wolltest du darauf hinaus?
Ich nenn dir mal ein Beispiel: Nimm ein Auto in voller Fahrt. Beschleunigst du es ins unendliche, verschwindet es. Welchen Beweis hast du dann noch für dessen Existenz?
Wenn er selbst das Auto beschleunigt weiß er auch das es existiert.
Das stimmt, nur war die Erkenntnis zur Zeit der Festlegung noch nicht so weit fortgeschritten, dass man wusste, dass die Zeit nur eine Variable ist, die mit dem Raum zusammenhängt, sondern dachte, sie sei eine feste Größe. Danke für die Antwort!
Hallo Tobi, Zeitmessungen sind menschengemacht. Sicherlich gab es in der Geschichte Kulturen, die anders gezählt haben. Einiges war aber schon für die ersten Urmenschen zu beobachten: Sonnenauf- und -untergang und die Veränderung der Mondsichel. Auf bestimmten Breitengraden kommen auch noch die mehr oder weniger abgegrenzten Jahreszeiten dazu. Da sich diese Phänomene sehr regelmäßig wiederholten, waren sie das erste Zeitmaß für die Menschen: Tage und Monate. Später mussten Zeitangaben genauer werden: Vor oder nach Sonnenaufgang, Mittag, Abend u.s.w. Irgendwann war auch das zu ungenau und man hat sich ein Gerät einfallen lassen, das die Zeit genauer messen kann: Wasseruhren und später Sanduhren. So hat sich alles weiter differenziert, heute kann man Zeiten im Picosekundenbereich messen.
Danke für die interessante Antwort. Du hast recht. Mit der Zeit musste die Messung echt genauer werden. Wenn man sich mal etwas so selbstverständliches überlegt, ist es echt erstaunlich, was der Entstehungshintergrund ist.
Das ist einfach Tradition.
Denn die Babylonier rechneten gerne mit dem 12er System. Deshalb z.B. auch 12 Monate.
Die Länge des Tages ist genau durch die Umdrehungsdauer der Erde von Sonnenhöchststand bis Sonnenhöchsstand definiert. Diesen Tag kann man dann in Stunden und Minuten einteilen, deren Dauer völlig willkürlich ist.
Im Rahmen der französischen Revolution, wollte man das Dezimalsystem auch für die Zeit einführen und definierten eine Tag mit 10 Stunden, die hjeweils 100 Minuten hatten. Klingt doch ganz logisch - konnte sich aber (leider) nicht durchsetzen.
Hab mir schon gedacht, dass man das versucht hat. Aber am Ende siegt eh meist die Gewohnheit :D. Danke für die Antwort :)
Sehe ich auch so. Wobei ich mit dem jetzigen System ganz zufrieden bin. Oft ist es ja eher ein Zufall für das, wie es ist. Es laufen beispielsweise auch durch reinen Zufall die Uhren im Uhrzeigersinn und nicht gegen ihn. :)