Warum halten Liebesbeziehungen bei Jugendlichen/Kindern nicht lange?

17 Antworten

Weil viele junge Menschen glauben, wenn man jemandem mag funktioniert der Rest von ganz allein. Das stimmt aber nicht. Beziehungen sind Arbeit. Für jemanden da sein ist Arbeit. Kompromisse schließen und ehrlich über Gefühle reden kann schwierig sein. Viele junge Menschen erwarten das unmögliche von ihrem Partner. Beispielsweise, dass der andere immer weiß was man will und was man sich wünscht. Und weil das nicht wahr ist, gehen viele dieser Beziehungen sehr schnell wieder auseinander.

Es geht nicht ohne Lernen. Sowohl geeignete Partner zu finden, als auch die Liebe selbst und eine Beziehung zu fördern und zu erhalten. Ich halte es aber auch nicht für ein großes Problem, wenn in der Jugend die Beziehungen nicht lange halten. Wichtig ist nur, dass man in jeder Beziehung dabei etwas lernt.

Es ist eben ein Lernprozeß, und dazu muss man Erfahrungen sammeln. Wer Glück hat, kann das auch mit ein und demselben Partner.

Um eine Liebesbeziehung selbständig einzugehen und aufrecht zu erhalten braucht es Persönlichkeit. Da die individuelle Persönlichkeit bei Kindern und Jugendlichen noch im Werden begriffen und unreif ist, zerbrechen die erstrebten Libesbeziehungen häufig, bevor sie zur Blüte gelangen.

In der Pubertät ist der Mensch nicht er selbst - das bedeutet auch u.a., dass grundsätzlich harmlose Themen zu riesigen Streitereien m,it Katastrophencharakter hochstilisiert werden und eine Beziehung als solche darunter massiv leidet, wenn einer der beiden oder beide Partner emotional noch nicht in der Lage sind, die Hintergründe zu checken und sich im Zaum zu halten. Da kann man denen keinen Vorwurf machen, es ist aber halt mal so.

Diese ganzen "Teeniebeziehungen", wo man sich an einem Tag für immer liebt und am anderen Tag für immer hasst, kenne ich noch aus meiner Jugend-/Schulzeit (Jahrgang 1990/91) sehr gut ----> Trennungen waren so in der 8.-10. Klasse an der Tagesordnung gestanden, meist endete es im üblen Rosenkrieg. Oft ist aber auch der "Schatzi" in dem Alter keiner auf emotionaler Höhe: Die Mädels wollen einen, der in der Regel Auto fahren kann und etwas Geld verdient, zu Partys fährt und dort die Drinks zahlt ... und die Jungs wollen die Coolness in Person und das Mädchen mit dem kürzesten Rock und, wenn man das in dem Alter schon so sagen kann, halt dem größten "Vorbau" haben ------> "Schatzi" ist in dem Alter ein Synonym für "Statussymbol" und da gerät man selten an einen Partner, mit dem die Chemie wirklich stimmt. Aber dafür fehlt einem als Jugendlicher meistens noch lang die Erfahrung!

Wenn man dann mal gereift ist - "reif" sind die Menschen erst dann, wenn sie es nicht mehr als nötig erachten sich als "reif" zu bezeichnen - sieht man die Dinge oft anders und kann ggf. nochmal drüber reden, sieht eigene alte Fehler ein und weiß, dass manches aus der Vergangenheit menschlich nicht in Ordnung war. Ich kenne sogar einen Fall, wo zwei ehemalige Mitschüler von mir mit 15/16 so um den Dreh mal zusammen waren, sich unter Getöse trennten und mit Mitte 20 wieder zusammen kamen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

tanzella  23.12.2019, 11:29

Es kann schon funktionieren. Ich bin ja mit meiner Jugendliebe noch zusammen, aber Liebe ist auch Arbeit. Sie erfordert Rücksichtnahme und ein großes Herz.

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Es hat viel mit Beziehungsreife zu tun, die bei Kindern und Jugendlichen nicht vorhanden ist. Man probiert sich aus... und stößt an seine Grenzen, Beziehungen zu pflegen.

Auch werden Beziehungen vorwiegend nur auf emotionaler Basis eingegangen. Aber Gefühle sind nun mal nicht konstant, schon alleine in der Pubertät gibt es riesige Schwankungen.