Warum haben Windkraftanlagen kein Schutzgitter?

11 Antworten

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Man müsste sie nur umlackieren. Schwarze Rotoren sollen weit weniger Vogelschlag verursachen als die aktuellen Farben.

Es gibt längst andere Bauformen ohne solche Flügel. Man sollte die Anlagen peu a peu durch diese anderen, bewegungsarmen Anlagen ersetzen.


dasistnett 
Beitragsersteller
 09.05.2021, 13:17

Danke. Was sind das für Bauformen? Noch nie gehört ...

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cas65  09.05.2021, 13:23
@dasistnett

Es gibt inzwischen einfach Masten, die im Wind schwingen. Ohne Rotoren. Es gibt Kleinstanlagen, die horizontal rotieren (wie Windmesser), die auf jeder Straßenlaterne montiert werden könnten. Es gibt Lamellenturbinen, die auf den Mittelstreifen von Autobahnen allein schon durch den Fahrtwind angetrieben werden. Es gibt Türme, in denen sich der Wind fängt und im Inneren quasi einen Tornado bildet, der eine Turbine am Boden antreibt. Es gibt eine Vielzahl von Lösungen, auf die man zurückgreifen könnte.

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hologence  09.05.2021, 15:16
@cas65
Es gibt Türme, in denen sich der Wind fängt und im Inneren quasi einen Tornado bildet, der eine Turbine am Boden antreibt

Über den sog. Tornadoturm habe ich Anfang der 80er meine Diplomarbeit geschrieben. Grundgedanke war damals, dass Rotoren teuer und schwierig groß zu bauen sind und dass man durch Konzentration mit einer großen statischen Struktur mit einer kleinen Turbine auskommt. Aber der Wirkungsgrad bezogen auf die Frontfläche des Turms ist schlechter als bei einem Freilaufrotor, und die Struktur mit dem Wind zu drehen ist kaum möglich (richtungsunabhängige Strukturen haben einen noch schlechteren Wirkungsgrad). Und ein Windpark mit diesen Türmen wäre hässlich wie Manhattan - kaum durchzusetzen. Inzwischen ist die Herstellung großer Rotoren kein Problem mehr, und der Tornadoturm ist raus.

Eine Lösung für das Vogelproblem könnten vertikale Darrieusrotoren sein.

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dasistnett 
Beitragsersteller
 09.05.2021, 17:18
@hologence
Eine Lösung für das Vogelproblem könnten vertikale Darrieusrotoren sein.

Was ist das bitte? Eine zylindrische Anordnung von Lamellen?

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Die Gitter müssten recht engmaschig aufgebaut sein. Das führt zu Verwirbelungen, die sich negativ auf den Wirkungsgrad auswirken. Die Statik bei einem 200m hohen Drahtzaun wäre ein weiteres Problem. Bei der Höhe wäre eine sehr hohe Dimensionierung nötig um eine Knickung zu vermeiden. Alles in allem müsste man die Windernergie aufgeben, wenn man die Vögel retten möchte.


dasistnett 
Beitragsersteller
 09.05.2021, 13:23

Danke. Das überzeugt nicht. Das wäre konstruktiv schon lösbar ohne dass sich der Wirkungsgrad verschlechtert. Ich denke auch nicht an einen Drahtzaun, denn der wäre mitnichten ein optisches Hindernis für Vögel. Ich denke eher dran, die Propellerspitzen mit einem 15 cm dicken, schwarzen Alurohr zu verbinden, so dass sozusagen ein "optischer Drehkreis gebildet wird" der auffällig genug für die Vögel wäre.

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Hugohabenix  09.05.2021, 13:32
@dasistnett

Ich kenne mich nicht sonderlich gut aus mit den aerodynamischen Berechnungsgrundlagen. Dennoch hat es seinen Grund auf diesen Ring zu verzichten. Eine Vermutung wäre die Veränderung des Strömungsverhaltens der Luft. Die geometrische Form der Rotorblätter sind ja aus diesem Grund so konstruiert, wie sie sind.

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semirob  09.05.2021, 13:44
@dasistnett
Ich denke eher dran, die Propellerspitzen mit einem 15 cm dicken, schwarzen Alurohr zu verbinden, so dass sozusagen ein "optischer Drehkreis gebildet wird" der auffällig genug für die Vögel wäre.

Das Problem ist nicht, daß die Rotorblätter nicht auffällig genug wären, sondern schlicht, daß sie die Vögel beim durchfliegen des Rotorkreises von oben oder von unten erschlagen.

Windkraftanlagen haben Blattspitzengeschwindigkeiten von über 300 km/h.

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Das Hauptargument dagegen, wäre wohl das zusätzliche Geräusch, neben den technischen Problemen. Ein Gitter würde auch den Wirkungsgrad der Rotorblätter herabsetzen!

Von Experte DomeLPs bestätigt

Das wäre nicht möglich. Eine Windkraftanlage würde damit zu schwer werden und hätte wor allem ein Übergewicht zu einer Seite. Knick, krach, bumm, Bauer tot.

Außerdem ist es ein Mythos, dass so viele Vögel getötet werden würden. Es sind im Schott 2-3 tote Vögel je Windkraftanlage und Jahr.

Wenn man wirklich etwas gegen das Vogelsterben unternehmen möchte: Glyphosat und andere insektengefährdenden Dünger und Pflanzen"schutz"mittel verbieten!


dasistnett 
Beitragsersteller
 09.05.2021, 17:14

Danke. Übergewicht nach einer Seite hat eine Windkraftanlage eh schon, da macht ein Gitter das Kraut nicht mehr fett. Außerdem: 2-3 tote Vögel stimmt nicht.

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simonpeters1979  09.05.2021, 17:19
@dasistnett
Außerdem: 2-3 tote Vögel stimmt nicht.

Vermutlich sind es weniger. Da hast Du Recht.

„Irgendwo zwischen 10 000 und 100 000 pro Jahr“ liegt die tatsächliche Zahl der getöteten Vögel nach Einschätzung von Hermann Hötker vom Michael-Otto-Institut im Naturschutzbund Deutschland (Nabu).

Wenn der NABU schätzt, werden sie als Lobbyistenverband logischerweise eher höher schätzen. Also könnten es in der Realität so etwa 20.000 sein. Das wäre ein toter Vogel je Jahr und Anlage. Jetzt gebe ich dem NABU mal einen Vertrauensvorschuss und sage: doppelt bis dreimal so viel.

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DomeLPs  09.05.2021, 20:12
@simonpeters1979

Zudem würde ein solches Gitter wer vielen Anforderungen standhalten müssen

es müsste möglichst leicht sein um ein umkippen auch bei Sturm zu verhindern also dürfte es auch möglichst wenig angriffsfläche bieten es dürfte nicht zu viele windverwirbelungen verursachen die propellerflügel sind ähnlich konstruiert wie der Flügel eines Flugzeugs

Zudem eine Gefahr für uns Menschen wäre eine Eisbildung am Gitter genau dieselbe Diskussion gibt es bereits in der Luftfahrt seit Jahrzehnten das vogelschützer Gitter vor einem triebwerk fordern was nicht möglich ist da es die schubleisten beeinträchtigen würde und die Gefahr von Vereisung zu hoch ist

Bedeutet es könnte sich im Winter an diesem Gitter Eis bilden das Gitter würde dadurch auch wieder schwerer werden das aber viel gefährlichere an der Sache bei starkem Wind könnte sich das Eis lösen und dann auf Personen in der Nähe auf wanderwegen oder Straßen herunterstürzen ein kleiner eisbrocken aus der Höhe wäre bereits tödlich

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Dann konstruiere doch sowas mal, rechne die Statik durch und mache einen Kostenplan. Mal sehen ob du die Idee dann immer noch so toll findest.


dasistnett 
Beitragsersteller
 10.05.2021, 10:42

So ist es !! Das muss man sehen. Und vorher lässt sich nicht vertreten dass dies nicht möglich wäre !

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