Warum haben viele Soldaten psychisch Schäden wenn sie vom Krieg zurück kommen?

16 Antworten

Ein Beispiel aus der Autobiograohie eines Vietnam-Veteranen:

Er sollte, gemeinsam mit den Kameraden seiner Einheit, ein Dorf kontrollieren, in dem sich möglicherweise Vietcong versteckt hielten.

Als er mit seinen US-Kameraden dort ankam, versammelte sich eine kleine Menschenmenge aus Zivilisten, die auf sie zukam und teilweise umringen wollte.

Um sie zu vertreiben, schossen sie ein paar Mal in die Luft.

Die Vietnamesen liefen davon - und ließen ein kleines, nacktes Baby schreiend zurück.

Die Soldaten wussten nicht, was sie machen sollten - auf solch eine Situation waren sie weder emotional noch militärisch vorbereitet.

Schließlich nahm ein Kamerad von ihm das Baby hoch.

Im nächsten Moment gab es eine heftige Explosion und neben Dreck und Erde regneten auch Blut und die Körperteile seines Freundes und des Babys auf ihn herab...

Die Vietcong hatten das Baby mit einer Sprengfalle versehen, die hochging, als sein Kamerad das Baby hochnahm...

Wundert es da jemanden, dass Soldaten mit psychischen Schäden aus dem Krieg zurückkommen?


rechtsvorne 
Beitragsersteller
 17.07.2022, 21:18

Mir fehlen grad einfach die Worte

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Enzylexikon  17.07.2022, 21:25
@rechtsvorne

Nachzulesen in "Am Tor zur Hölle" von Claude Anshin Thomas.

Bis heute leidet er an den Folgen, wie dauerhaften Schlafstörungen und Panikattacken - wenn er etwa eine Konservendose aus dem Regal nimmt, fürchtet er manchmal, ein Faden für einen Sprengsatz könne daran befestigt sein.

Soldat ist jedenfalls kein Beruf, den ich freiwillig ergreifen würde.

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Sie haben getötet, Kameraden/Freunde von ihnen wurden umgebracht, sie hatten Angst selbst sterben zu müssen, sie haben Schuldgefühle, weil sie Kameraden oder Zivilisten nicht beschützen konnten, sie haben vielleicht versehentlich jemanden getötet, den sie nicht hätten töten sollen, sie haben vielleicht Körperteile durch den Einsatz verloren, oder Hörschäden erlitten, sie haben üble Wunden und verstümmelte Leichen nicht nur gesehen, sondern auch gerochen usw.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich mag es wissenschaftlich fundiert. 📋

Vllt weil Krieg nicht das schöne, große, aufregende Männerabenteuer ist, wie es uns in den alten amerikanischen Filmen gezeigt wurde?

Das muss gar nicht an Gefechten, Anschlägen oder Verwundungen liegen, was vermutlich jeder erstmal so annimmt.

Bei einem persönlichen Gespräch hat mir einer eröffnet, das Schlimmste was er im Einsatz erlebt hat, ist wo er an einer Steinigung vorbeigekommen ist, und tatenlos dabei zuschauen musste.


rechtsvorne 
Beitragsersteller
 17.07.2022, 21:08

Ah du scheiße

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Was soll ich sagen... Du hast Tote gesehen, hattest Angst um dein Leben wie nie zuvor, standest selber kurz vor dem Tod und weisst, dass du vielleicht Menschen umgebracht hast, die du nie gesehen hast, die vielleicht eine Familie haben, mit denne du dich vielleicht sogar gut verstanden hättest...

Und das sind nur wenige Punkte, die mir spontan einfallen...

Ich kann und will es mir gar nicht vorstellen, wie das sein muss...


rechtsvorne 
Beitragsersteller
 17.07.2022, 21:05

Also wen man Soldat werden will lieber 3 mal überlegen

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